Demensprechend ist Maklern ein guter Einblick in die Kostenstruktur besonders wichtig, denn der Kostenvergleich steht für sie an erster Stelle. Das aktuell gegebene Transparenzniveau bei der Ausweisung von Kosten und Risiken bewerten diese allerdings kritisch. Gefordert werden mehr Transparenz und Einheitlichkeit.

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Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse der vierteljährlich erhobenen Studie „Makler-Absatzbarometer" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGovPsychonomics AG. Für die Studie werden bundesweit mehr als 200 hauptberufliche Versicherungs- und Finanzmakler aus mittleren und kleinen Maklerbüros ausführlich zu den aktuellen und zukünftigen Marktentwicklungen befragt.

Den aktuellen Studienergebnissen zufolge blicken die Makler vor allem beim Geschäft mit Firmenkunden positiv in die Zukunft. „Der zugehörige Indexwert stieg im vergangenen Quartal 2011 um weitere zwei Indexpunkte, auf inzwischen +32. Treiber dieser Entwicklung ist ein verstärkter Fokus der Makler auf bAV-Produkte", erläutert Dr. Gaedeke, Vorstand der YouGovPsychonomics. Im selben Quartal des Vorjahres erreichte dieser lediglich +15 Indexpunkte. Etwas verhaltener fällt die Einschätzung des Privatkundengeschäfts aus. Hier sank der Indexwert im vergangenen Quartal etwas ab, von +27 auf jetzt +23 Punkte. Doch auch dieser Wert liegt damit deutlich über dem Niveau des Vorjahres (Q2 2010: +14).

Vorsorge- und Geldanlageprodukte: Makler kritisieren Transparenz

Dem aktuellen Studien-Vertiefungsthema „Kosten- und Renditetransparenz" zufolge achten Kunden nach den Erfahrungen der befragten Finanz- und Versicherungsmakler in Beratungsgesprächen vor allem auf die Flexibilität und das Risiko von Vorsorge- und Geldanlageprodukten. Die Kosten stehen nur selten im Fokus. Hier wird auf den Sachverstand des Maklers vertraut. Diesen ist eine transparente Darstellung der Kosten und Renditen solcher Produkte besonders wichtig, beispielsweise durch Produktinformationsblätter. Das derzeitige Transparenzniveau hält die Mehrheit der befragten Makler allerdings für ungenügend – insbesondere bei Lebens- und Rentenversicherungsprodukten. Von den Versicherern fordern sie daher mehr Offenheit und den Ausschluss versteckter Kosten, sowie einheitliche Regelungen. Begrüßt wird beispielsweise eine szenarische Darstellung von Rendite und Risiko. Doch nicht alle Anbieter reagieren. Dr. Mark Ortmann vom Institut für Transparenz in der Altersvorsorge hierzu: „Trotz dieses klaren Statements haben die Produktanbieter bisher nur unzureichend hierauf reagiert."

Transparenz ist kein Luxus

„Die Branche beginnt zu erkennen, dass Transparenz kein nice to have ist. Während DWS und Standard Life seit 2008 die Effektivkosten angeben, sind Allianz und Volkswohl Bund in diesem Jahr nachgezogen. Genau diese Gesellschaften werden von den Maklern auch als überzeugend im Hinblick auf die Kosten- und Renditedarstellung wahrgenommen", erläutert Dr. Ortmann in dem Vorwort zur YouGovPsychonomics-Studie. Dieser zufolge loben die befragten Makler in Sachen Transparenz (in alphabetischer Reihenfolge) die Anbieter Allianz, Canada Life, Standard Life und Volkswohl Bund aus den Reihen bei klassischen und fondsgebundenen Vorsorgeprodukten. Bei der Geldanlage überzeugt insbesondere DWS.

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Positive Beurteilung der Effektiv-Renditen-Darstellung

Trotz noch geringer Bekanntmachung ist das Konzept der Effektiv-Renditen-Darstellung (Reduction in Yield) bereits 91% der befragten Makler bekannt. Eine knappe Mehrheit beurteilt diese Form der Kostendarstellung zumindest als gut. „Eine weitere Verbreitung und Erläuterung zu der Effektiv-Renditen-Darstellung wird die Vergleichbarkeit von Altersvorsorgeprodukte fördern und das Verbrauchervertrauen stärken", resümiert Dr. Oliver Gaedeke.