Ein Konsumkredit dient der Finanzierung von Konsumgütern oder Dienstleistungen bei Verbrauchern. Der Konsumentenkredit wird entweder als Ratenkredit über Darlehenskonten oder als Dispositionskredit über Kontokorrent bereitgestellt. Während früher de facto ausschließlich Banken Konsumentenkredite vergeben haben, haben sich in den vergangenen Jahren immer Market-Place-Lending-Plattformen entwickelt. Zunehmend gelingt es den Plattformen in das angestammte Geschäft von Banken vorzudringen, und Konsumenten eine weitere Alternative zur Finanzierung von Ausgaben bereitzustellen.

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Dabei verbinden die P2P-Plattformen private Kreditgeber mit privaten Kreditnehmern, bei „Buy Now Pay Later“-Anbietern können Konsumenten wiederum „Ratenzahlungen, Stundungsvereinbarungen oder andere kreditbasierte Bezahlformen abschließen. Insbesondere auf alternative Bezahlverfahren spezialisierte Bezahldienste machen das meist auch für kleinere Beträge möglich. Sie bieten unterschiedliche kreditbasierte Zahlarten an, die oft sogar noch im Nachhinein genutzt werden können“, heißt es bei der Bundesbank. Der Markt für alternative Finanzierung ist eine Wachstumsnische, die angesichts der Digitalisierung, des einfachen Zugangs und der hohen Nachfrage zunehmend an Bedeutung gewinnt: Allein in Deutschland belief sich Ende des Jahres 2022 laut Statista.com die Summe der vergebenen Konsumentenkredite in Deutschland auf rund 235,7 Milliarden Euro.

Laufzeiten der Konsumentenkredite zwischen sechs und 84 Monaten

An diesem wachsenden Markt können auch institutionelle Investoren teilhaben. Sie entdecken mehr und mehr Konsumentenkredite als Anlageklasse! Sie können damit in einem schwierigen Marktumfeld eine Alternative im Fixed Income-Bereich besetzen, die sich durch eine geringe Volatilität und stabile Erträge auszeichnet und die Vorteile der Private Marktes mit den Vorteilen von Kapitalmarktprodukten verbindet. Die Anlage in Konsumentenkredite bietet Anlegern, unabhängig vom Marktumfeld, stabile und attraktive Renditen, weist kurze Restlaufzeiten auf und ermöglicht trotzdem einen regelmäßigen Exit des Investors.

Die Laufzeiten der Konsumentenkredite liegen je nach Land und Geschäftsmodell des Anbieters zwischen sechs und 84 Monaten und damit in einem mit klassischen Anleihen vergleichbaren Rahmen. Und eventuelle Vorbehalte gegen Konsumentenkredite vor allem aufgrund vermeintlich hoher Ausfallrisiken treffen gerade in dieser Anlageklasse nicht zu. Auf Basis historischer Daten lassen sich Ausfallraten für unterschiedliche Länder und konjunkturelle Entwicklungen prognostizieren und können in die Return-Erwartung einfließen.

Vor allem in skandinavischen Ländern sind persönliche Bonitätsinformationen von Verbrauchern quasi Realtime für Kreditgeber im Internet zugänglich, sodass diesen Personen bei Zahlungsunfähigkeit beispielsweise grundlegende Dienstleistungen wie Kauf- oder Leasingverträge verwehrt werden. Daher tun die Kreditnehmer alles dafür, ihre Verbindlichkeit zu bedienen und sich eben gerade nicht durch schlechtes Zahlungsverhalten den Alltag zu erschweren.

Bis zu neun Prozent Zinsen für Konsumentenkredite

Interessant wird der Blick auf den europäischen Markt für Konsumentenkredite auch dadurch, dass sich das Zinsniveau zum Teil deutlich von Deutschland unterscheidet. Während in Deutschland ein niedriges Zinsniveau aufgrund eines hohen Wettbewerbs zwischen den Kreditanbietern vorherrscht, können Kreditgeber in anderen europäischen Ländern deutlich höhere Renditen erwarten. So wurde jüngst der für Konsumentenkredite zulässige Höchstzins in der Schweiz auf 13 Prozent erhöht, und in den Niederlanden steht eine Erhöhung im Juli aus 14 Prozent an. In den nordischen Ländern sind zweistellige Zinssätze für Konsumenten weitverbreitet. Das liegt auch daran, dass die Zinssätze für Konsumentenkredite nicht durch die von den Notenbanken festgelegten Leitzinsen in den jeweiligen Ländern bestimmt, sondern durch Angebot und Nachfrage nach entsprechenden Finanzierungsdienstleistungen.

Rendite ein wesentliches Kriterium für die Investmententscheidung

Für Investoren bietet sich vor allem das Investment in einen entsprechenden Fonds an. Neben Regulatorik, Credit-Rating und der Durchsetzbarkeit der Kreditforderungen ist die Rendite ein wesentliches Kriterium für die Investmententscheidung. Gut gemanagte Strategien planen mit einer Zielrendite von fünf Prozent nach Kosten pro Jahr an. Den Kern des Investmentprozesses bildet die Due Diligence-Prüfung der Plattformen. Diese umfasst drei Stufen, nämlich die Analyse des Loan Book (das sämtliche ausgegebenen Kredite enthält), die Prüfung der Kreditvergabe und der internen Prozesse und einen externen Audit zur Sicherstellung der Datenqualität. Durch die Investments erwirbt der Fonds direkt Konsumentenkredite, die von Kreditplattformen vergeben werden. Mit digital vermittelten Konsumentenkrediten aus Europa steht institutionellen Investoren ein innovatives Fixed Income-Segment zur Verfügung, das eine stabile Zinsentwicklung aufweist. Ein aktiver Asset Management-Ansatz gewährleistet darüber hinaus ein qualitativ hochwertiges und diversifiziertes Portfolio, das das Anlagerisiko minimiert.

Anleger können sich bei Konsumentenkrediten-Investments sogar nachhaltig betätigen. Im Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsausrichtung steht der Access to Finance-Gedanke, also der transparente und dauerhafte Zugang zu bezahlbaren Finanzmitteln für Einzelpersonen. Bestimmte Fonds berücksichtigen darüber hinaus konsequent Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen des Portfolio- und Risikomanagements, indem sie Kreditplattformen konsequent ausschließen, die Wucherzinsen verlangen, Waffen, Alkohol, Drogen oder Tabak finanzieren oder bei ihrem Inkasso nicht die Standards des Bundesverbands für Inkasso und Forderungsmanagement einhalten.

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