Bereits im Juli 2017 vermeldete die Zurich auf künstliche Intelligenz bei der Schadenbearbeitung zu setzen. Denn: Durch den Einsatz von Software-Robotern könne die durchschnittliche Bearbeitungszeit von einer Stunde auf fünf Sekunden reduziert werden. Allein in der Testphase habe der Versicherer so 40.000 Arbeitsstunden einsparen können.

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Zurich: Video-Telefonie soll Einsätze von Sachverständigen verringern

Nun vermeldet die Versicherungsgruppe bei der Schadenbearbeitung künftig verstärkt Video-Telefonie einsetzen zu wollen. Sachverständige sollen das Bildmaterial auswerten. Dadurch könne die Bearbeitung von Schäden schneller durchgeführt werden. „Ist ein Sachverständiger oder der Schadenregulierer vor Ort, entpuppen sich viele der gemeldeten Schäden als geeignet für eine schnelle Regulierung.“, erklärt Frank Steiner, Leiter Shared-Services und Life Claims. Soll heißen: Der Einsatz eines Sachverständigen vor Ort wäre damit nicht nötig gewesen.

Das neue Hilfsmittel werde aktuell bei reinen Blechschäden im KFZ-Bereich sowie eindeutigen Hausrat- oder Wohngebäudeschäden eingesetzt. So komme die virtuelle Besichtigung zum Beispiel bei Leitungswasser-, Sturm- oder Einbruchsschäden zum Einsatz. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Die Nutzung solle für den Kunden relativ einfach gehalten werden. So erhielten Versicherte nach der Schadenmeldung einen Link auf das Smartphone. Dadurch werde eine sichere Verbindung mit einem Sachverständigen hergestellt, der dann durch die einzelnen Arbeitsschritte der Schadenaufnahme führen soll.

Video-Telefonie könnte auch in anderen Bereichen eingesetzt werden

Die Bilder beziehungsweise Videos der entstandenen Schäden sollen anschließend in der Datenbank des Versicherers dem Schaden zugeordnet werden. Auf der Grundlage dieser Datenbasis sollen dann eine schnelle Schadeneinschätzung sowie die anschließende Zahlung vorgenommen werden.

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„Mittelfristig sollen rund 30 Prozent der Begutachtungen virtuell erstellt werden. Damit kommen wir den Wünschen unserer Kunden entgegen“, erklärt Steiner. Auch eine Ausweitung auf weitere Anwendungsbereiche sei grundlegend vorgesehen, heißt es weiter.