Die Zurich verhandelt zurzeit mit anderen Versicherern, die dem Unternehmen Altlasten aus Berufshaftpflicht-Policen, etwa für Mediziner und Architekten, abnehmen sollen. In Summe gehe es um mehr als 900 Millionen Euro. Allein das deutsche ruhende Geschäft umfasse Verpflichtungen von 600 Millionen Euro, davon zwei Drittel für Ärzte, berichtet der „Versicherungsmonitor“ über eine Meldung des britischen Magazins „Insurance Insider“. Insgesamt wolle sich die Zurich von vier Großbeständen trennen und auf die Bahre von Run-Off-Versicherern legen.

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Unübersehbare Haftungen wegen krebserregendem Asbest

An dem britischen Geschäft, von dem die Zurich sich trennen will, und dessen Wert mit umgerechnet gut 225 Millionen Euro beziffert werde, ist dem Bericht zufolge hauptsächlich der Versicherer Armour (Sitz auf den Bermudas) interessiert. Verhandlungen zu dem Deal seien weit fortgeschritten. Weitere rund zwei Milliarden britische Pfund (2,25 Mrd. Euro) schwere Lasten aus britischem, ebenfalls ruhendem Haftpflichtgeschäft wolle die Zurich weiterhin loswerden. Das Problem dieses Portfolios seien für die Zukunft unübersehbar hohe Haftungen wegen krebserregendem Asbest, die der Versicherer britischen Arbeitgebern abgenommen habe.

In ihrem Deutschland-Geschäft hatte die Zurich über Jahre die Berufshaftpflicht für Ärzte (auch für Kliniken) und Architekten „zu Dumpingpreisen“ versichert, schreibt der „Versicherungsmonitor“. Die Rechnung des Versicherers sei aber – auch wegen der erst nach Jahren erkennbaren Gesamtschäden und -kosten – nicht aufgegangen und das Unternehmen habe vor vier Jahren wegen zu hoher Schäden die entsprechenden Rückstellungen massiv erhöhen müssen. „Wir kommentieren keine Gerüchte“, wird ein Sprecher der Zurich zitiert.

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