Die deutschen Schaden- und Unfallversicherer rechnen 2009 trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise mit leicht steigenden Beitragseinnahmen.
Nach Berechnungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) steigert die Sparte ihre Prämieneinnahmen in diesem Jahr um 0,2 Prozent auf 54,7 Milliarden Euro.
Allerdings prognostiziert der GDV für die Schaden- und Unfallversicherer auch eine Zunahme des Schadenaufwands um 1,7 Prozent auf 42,6 Milliarden Euro. Die Combined Ratio, also die Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung, dürfte sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwei Prozentpunkte auf rund 97 Prozent verschlechtern. Damit sinkt der versicherungstechnische Gewinn 2009 um 1,4 Milliarden Euro auf 1,4 Milliarden Euro.

Vor allem die Rechtsschutz-, Transport- sowie Kredit-, Kautions- und Vertrauensschadenversicherung spüren die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Diese drei Bereiche werden auf der Schadenseite deutlich höhere Belastungen als im Vorjahr verkraften müssen. So rechnen etwa die Rechtsschutzversicherer 2009 mit bis zu 680.000 Arbeitsrechtsschutzfällen. Das entspricht einem Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den Bilanzen der Rechtsschutzversicherer schlägt sich das mit Aufwendungen von mehr als einer halben Milliarde Euro nieder. Das sind 30 Prozent mehr als 2008.
„Diese Zahlen zeigen, welche enorme Bedeutung die Rechtsschutzversicherung für viele Menschen hat. Können sie doch mit einer Rechtsschutzpolice leichter um ihren Arbeitsplatz und um Gehaltsansprüche kämpfen“, weist GDV-Präsident Rolf-Peter Hoenen auf die Vorzüge hin.
„Die Kunden der Rechtsschutzversicherer begingen einen großen Fehler, wenn sie ausgerechnet während der Wirtschaftskrise ihren Vertrag kündigten“, fügt Hoenen an. Er nahm auch die in den vergangenen Monaten stark kritisierten Warenkreditversicherer in Schutz. „Die Kreditversicherer haben sich nicht flächendeckend aus ganzen Branchen zurückgezogen. Sie stehen zu ihren Kunden.“

GDV

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