Noch zögern hierzulande die Produktentwickler in der Assekuranz „Zahle wie du fährst“-Systeme anzubieten. Doch die Technologie dafür ist ausgereift und in Spanien oder Großbritannien sind entsprechende Angebote bereits als Ergänzung zur herkömmlichen Kfz-Versicherung auf dem Markt.

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Überwachung und Datenmissbrauch lassen Verbraucher zurückschrecken

Dennoch gibt es in Deutschland in Bezug auf PAYD auch kritische Stimmen. Zwar sind laut Studienergebnissen die Einflussnahme auf die Höhe des Tarifs (36 Prozent) sowie die Belohnung defensiven Fahrens (31 Prozent) die meistgenannten Gründe für einen Vertragswechsel, PAYD bietet aus Verbrauchersicht aber auch Nachteile: Gründe für einen Verzicht stellen die Überwachung des eigenen Fahrverhaltens (47 Prozent) und die Angst vor Datenmissbrauch (28 Prozent) dar. „Tatsächlich dürfte „Pay-as-you-drive“ vor allem jungen, vorsichtigen Fahrern zu Gute kommen, die bislang für die hohen Schadensummen von weniger rücksichtsvollen Fahranfängern mitbezahlen müssen“, weiß Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei YouGov.

Am ehesten können sich die Befragten die klassischen Auto-Versicherungsgesellschaften (z. B. Allianz, AXA, HUK-Coburg) als Anbieter einer solchen Pay-as-you-drive-Versicherung vorstellen. Eine Abschlussbereitschaft von PAYD bei einem Automobilhersteller (z. B. VW, Mercedes, Opel, Ford) ist besonders bei den jungen Führerscheinbesitzern vorstellbar. Nur in bestimmten Kundengruppen sind Mobiltelefon-Hersteller (z. B. Apple, Samsung, Nokia) und Telekommunikationsanbieter (z. B. Deutsche Telekom, Vodafone, E-Plus, O2) auch mögliche Anbieter für PAYD-Kfz-Versicherungen. Immerhin sind ein Viertel der älteren (26 Prozent) und sogar 39 Prozent der jüngeren Autofahrer bereit, ihr Smartphone als „e-Box“ zur Erfassung des Fahrverhaltens zu nutzen. „Mobilfunk- und Smartphone-Anbieter könnten in Kooperation mit einem Versicherer eine intelligente Lösung für ihre Kunden entwickeln, denn das Gamification-Potenzial ist sehr groß“, sagt Dr. Gaedeke.

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Insgesamt untersucht die Studie Vorteilsaspekte und Barrieren für „Pay-as-you-drive“-Angebote aus Konsumentensicht sowie die Erwartungen an ein entsprechendes Produkt hinsichtlich Dateneinsicht, Kriterien der Risikoberechnung oder Installation der notwendigen „e-Box“.
Für die Studie "Akzeptanz von Pay-as-you-drive“ wurden 1.000 Kfz-Versicherungsnehmer und Autofahrer (ab 26 Jahren) sowie 150 Führerscheinbesitzer im Alter von 17-25 Jahren befragt.

YouGov

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