Kommt eine Bürgerversicherung? Wie entwickeln sich Zusatzkrankenversicherungen? Welche Erwartungen verbinden sich mit Betrieblicher Krankenversicherung? Im Wahljahr 2013 wird das Spannungsfeld zwischen Privater Krankenversicherung (PKV) und gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zu einem bestimmenden Thema werden. Eine gemeinsame Studie der Managementberatung SMARTcompagnie GmbH und der bbg Betriebsberatungs GmbH versucht, die Vermittler-Anbieter-Beziehungen aufzuzeigen.

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Hallesche überzeugt Vermittler in der Vollkostenversicherung - ARAG führt im Bereich der Zusatzkostenversicherung

Welcher PKV-Anbieter kann in den Vermittler-Anbieter-Beziehungen die meisten Geschäftsanteile auf sich vereinen? - So lautet die zentrale Frage für den AssCompact AWARD 2013 – PKV, der jeweils innerhalb der Vollkosten- und Zusatzkostenversicherung vergeben wird.
Der Gewinner in der Vollkostenversicherung ist die Hallesche Krankenversicherung. Sie lag bei der Vorgängerstudie 2010 noch auf Rang 6. In der Zusatzkostenversicherung steht die ARAG Krankenversicherung ganz oben auf dem Treppchen. Sie kann damit ihre Position verteidigen. Die Top-3 Platzierungen der untersuchten Kategorien (Ergebnisse der Studie AssCompact AWARD 2010 – PKV in Klammern):

PK-Vollkostenversicherung

  1. Hallesche Krankenversicherung (6)
  2. HanseMerkur Krankenversicherung (3)
  3. Deutscher Ring Krankenversicherungsverein (2)

PK-Zusatzkostenversicherung
  1. ARAG Krankenversicherung (1)
  2. CSS Versicherung (3)
  3. DKV Deutsche Krankenversicherung (8)

Vermittler am ehesten mit Alte Oldenburger zufrieden

Die teilnehmenden Makler und Mehrfachvertreter konnten darüber hinaus die PKV-Anbieter anhand von 14 Leistungskriterien bewerten. Daraus ergibt sich eine detaillierte Zufriedenheitsanalyse für die zwanzig top-platzierten PKV-Anbieter auf Basis der altbekannten Schulnotenskala.
Die höchste Bedeutung wird dem Kriterium Preis-/ Leistungsverhältnis zugeschrieben. Als zweit- bzw. drittwichtigstes Kriterium werden die Transparenz in der Tarif- und Annahmepolitik bzw. die Qualität bei der Abwicklung im Neugeschäft eingestuft. Ordnet man die Produktanbieter nach ihren Durchschnittsnoten, so zeigen sich in den 14 gemessenen Leistungskriterien insgesamt sieben unterschiedlich top-platzierte Produktanbieter. Die Alte Oldenburger kann in fünf, die uniVersa in drei und die Hallesche in zwei Leistungskriterien die Vermittler am meisten zufrieden stellen.

Im Gesamtzufriedenheitsklassement gibt es jedoch deutliche Abweichungen im Vergleich zur tatsächlichen Vermittlungsaktivität. Im Durchschnitt über alle Leistungskriterien hinweg, kann die Alte Oldenburger mit einer Gesamtzufriedenheitsnote von 2,05 die Makler und Mehrfachvertreter am meisten zufrieden stellen.

Deutliche Unterschiede in der Vermittler-Loyalität

Außerdem wurden die Makler und Mehrfachvertreter gebeten, ihr zukünftiges Vermittlungsverhalten einzuschätzen. Damit wurde die Vermittler- Loyalität anhand von zwei Dimensionen abgefragt. Zum einen, wie hoch die Absicht ist, die Geschäftsbeziehung zu den favorisierten PKV-Anbieter künftig auszubauen bzw. einzuschränken. Zum anderen ging es um die Weiterempfehlungsabsicht, d. h. um die Absicht der Vermittler ihre favorisierten PKV-Anbieter einem befreundeten Kollegen weiterzuempfehlen. In der Zusatzkostenversicherung würden im Schnitt 85,2% der Makler und Mehrfachvertreter ihren favorisierten PKV-Anbieter weiterempfehlen. Des Weiteren äußern 52,8% der Umfrageteilnehmer die Absicht das PKV-Zusatz- Geschäft mit ihrem präferierten Anbieter „auszubauen“ oder „deutlich auszubauen“. Die einzelnen PKV-Anbieter ordnen sich zum Teil deutlich über oder unter diesen Werten ein.

„PKV-Zusatz“ weiterhin top, „PKV-Voll“ wird vertrieblich zunehmend kritischer gesehen

Die Vermittler verweisen auf ein sehr gutes Zusatzkostenversicherungsgeschäft in 2012 und auf ein im Vergleich deutlich schwächeres Vollkostenversicherungsgeschäft. Mit Blick in die Zukunft wird tendenziell ein steigendes Zusatzkostenversicherungsgeschäft und ein rückläufiges Vollkostenversicherungsgeschäft erwartet. 59,2% der Vermittler rechnen mit einer Verbesserung bzw. starken Verbesserung ihres „Zusatz- Geschäftes“, dagegen rechnen 35,5% mit einer Verschlechterung bzw. starken Verschlechterung ihres „Voll-Geschäftes“.

Betriebliche Krankenversicherung mit unterschiedlichen Erwartungen verbunden

Die Vermittler wurden zu ihren Erwartungen hinsichtlich der Bürgerversicherung und der betrieblichen Krankenversicherung gefragt. Aus insgesamt 280 Statements konnten systematisch Erkenntnisse zu den beiden Themenkomplexen abgeleitet werden.
So wird die Bedeutung der betrieblichen Gesundheitsfürsorge stark unterschiedlich bewertet. 24,2% der Makler und Mehrfachvertreter schätzen das Thema für ihr PKV-Geschäft in 2013 als „hoch“ oder „sehr hoch“ ein. Jedoch bewerten 33,2% die betriebliche Gesundheitsfürsorge als „gering“ oder „unbedeutend“. Befürworter sehen darin eine Marktlücke und verweisen zum Beispiel auf das Verkaufsargument „Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung“. Kritisch wird die geringe Marktreife gesehen. Daneben wird u. a. auf die hohe Komplexität des Themas verwiesen.

Produktanbieterbefragung

Die Vermittlersicht wird durch die Perspektive der Produktanbieter ergänzt. In Form einer „Spiegelbefragung“ gibt die Produktanbieterbefragung Aufschluss über die Meinungen und Erwartungen der Produktanbieter hinsichtlich der interessierenden Fragestellungen der Studie.

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Über die Studie

Die Begleitstudie zum AssCompact AWARD 2013 - Private Krankenversicherung umfasst etwa 260 Seiten. Dargestellt werden die Ergebnisse einer bundesweiten Online-Befragung von Makler und Mehrfachvertretern, die im Zeitraum vom 26.11.2012 bis 15.01.2013 durchgeführt wurde. Die Auswertung konzentriert sich auf 300 Expertenvermittler, d. h. auf Makler und Mehrfachvertreter die in den letzten 12 Monaten mindestens 12 PKVVerträge vermittelt haben.
Die Studie wurde am 25.02.2013 veröffentlicht und kann im Internet unter www.asscompact-studien.de bezogen werden.

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