Sparpotenzial durch staatliche Förderung unterschätzt
Eine bundesweite "forsa"-Umfrage im Auftrag der "Allianz" hat ergeben, dass großer Informationsbedarf bei der Baufinanzierung besteht. Zwar seien staatliche Förderungsmöglichkeiten bekannt, doch wie viel sich sparen lässt und welche Punkte bei der Finanzierung von Bauvorhaben zu klären sind, ist vielen Menschen nicht klar.
Befragt wurden insgesamt 1.001 Immobilienbesitzer sowie Immobilienplaner – Menschen also, die innerhalb der nächsten Jahre in die eigenen vier Wände ziehen möchten.
Die Ergebnisse in Zahlen: 94 Prozent der Immobilienbesitzer und 83 Prozent der Immobilienplaner geben an, mögliche Förderprogramme zu kennen.
Die Riester-Förderung von selbstgenutztem Wohneigentum, bekannt als Wohn-Riester, wird von der Mehrheit der Befragten als wichtige staatliche Förderung gesehen (Planer: 70%, Besitzer: 55%).
Mehr als die Hälfte der Immobilienplaner (54%) und knapp die Hälfte der Immobilienbesitzer (45%) würde die Wohn-Riester-Förderung nutzen, wenn sie heute eine Immobilie zu finanzieren hätte.
Dennoch wissen die wenigsten, wie viel Bares sich damit insgesamt sparen lässt – dabei sind Wohn-Riester-Produkte bereits seit rund zwei Jahren auf dem Markt.
Die Mehrzahl unterschätzt das Sparpotenzial deutlich. Auf die Frage, wie viel Geld eine Familie mit zwei Kindern und durchschnittlichem Einkommen insgesamt durch staatliche Zulagen, Zinsersparnis und Steuervorteile einsparen kann, kennt nur rund jeder Zehnte die richtige Antwort: „bis zu 50.000 Euro“.
Eine kleine Minderheit (4% der Besitzer, 3% der Planer) hat „noch nie etwas davon gehört“, welche finanziellen Vorteile die Wohn-Riester-Förderung für Baufinanzierer einbringen kann.
Wissenslücken hindern viele daran, die Wohn-Riester-Förderung zu nutzen
Fehlende Informationen halten insbesondere Immobilienplaner im Alter zwischen 25 und 45 Jahren davon ab, die Wohn-Riester-Förderung zu beantragen. „Ich muss mich erst beraten lassen“, antworten rund 30 Prozent derer, die zögern, die staatlichen Zulagen zu nutzen.
Dabei würde jeder Dritte, der plant, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, die Förderung nicht nutzen, weil er glaubt, sie käme für ihn nicht in Frage. Von den jüngeren Immobilienplanern meinen das 25 Prozent, bei den über 45-Jährigen teilt gar die Hälfte der Planer diese Einschätzung. „Ich bin zu alt dafür“, denken 28 Prozent der Immobilienbesitzer, bei den Immobilienplanern sehen das sogar 34 Prozent so.
Dabei profitieren junge Familien am meisten von der staatlichen Förderung für die Eigen- heimfinanzierung. „Fast 90% der Kunden, die sich für einen Wohn-Riester-Vertrag bei der Allianz entscheiden, sind zwischen 25 und 45 Jahre alt“, sagt Dr. Peter Haueisen, Leiter des Fachbereichs Baufinanzierung bei der "Allianz Lebensversicherungs-AG".
„Leider kursieren zu Wohn-Riester oft aufgrund von Wissenslücken viele Fehleinschätzungen. Diese Missverständnisse kann ein Finanzierungsexperte im Beratungsgespräch ausräumen und individuelle Möglichkeiten aufzeigen, wie man mit Hilfe von Fördermitteln konkret Geld sparen kann.“
Überhaupt finden knapp 80 Prozent der Befragten, dass bei der Finanzierung einer Immobilie heutzutage viel mehr Punkte zu klären seien als früher.
Wachsenden Beratungsbedarf erkennen vor allem die Immobilienplaner: Rund drei Viertel der Befragten finden die individuelle Beratung durch einen Finanzierungsexperten „wichtig“ oder sogar „sehr wichtig“.
Heute sagen 73 Prozent derjenigen, die in den nächsten Jahren den Kauf eines Eigenheims planen, dass sie den Rat eines Finanzierungsexperten einholen wollen. Bei den Immobilienbesitzern haben in den letzten 20 Jahren lediglich 55 Prozent einen Berater bei der Immobilienfinanzierung hinzugezogen.
Besonderen Wert auf eine individuelle Beratung legen drei von vier Frauen und ebenso viele Befragte im Alter zwischen 25 und 45 Jahren. Die Mehrheit der Befragten nennt den Finanzierungsberater als Hauptanlaufstelle und zusätzliche Informationsquelle beim Immobilienkauf (77% der Planer, 68% der Besitzer).
Baufinanzierung ist für die meisten Menschen mehr als ein Kredit
Die Finanzierung eines Eigenheims ist für die meisten Menschen die wichtigste und größte finanzielle Entscheidung ihres Lebens. Oft geht es daher um mehr als die reine Finanzierung: Die Mehrheit der Befragten wünscht sich, dass eine Finanzierungsberatung auch die Absicherung der Immobilienfinanzierung und der Familie, zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit, Unfall oder Tod des Hauptverdieners, einschließt.
Konkret: 88 Prozent halten diesen Schutz für „wichtig“ oder sogar „sehr wichtig“.
„Es gibt keinen generellen Königsweg – jede Finanzierung ist einzigartig“, sagt Dr. Peter Haueisen: „Wer die individuell beste Lösung für sein Darlehen finden will, hat weit mehr zu berücksichtigen als nur die Zinskonditionen. Mindestens ebenso wichtig sind die persönliche Lebenssituation, regelmäßige Einkünfte, staatliche Fördermittel, steuerliche Aspekte - und nicht zuletzt der private Vorsorgebedarf fürs Alter.“
Vertrauen und der gute Ruf des Anbieters spielen eine wichtige Rolle
Baufinanzierung ist größtenteils Vertrauenssache, so die Ergebnisse der Studie: Bei der Auswahl des Kreditgebers zählt für 90 Prozent der Verbraucher der gute Ruf des Unternehmens. Das Vertrauen zum Finanzierungsexperten spielt für 86 Prozent der Befragten eine ähnlich große Rolle.
„Wer sich bei der Finanzierung von einem erfahrenen Experten beraten lässt und sich für ein Unternehmen entscheidet, das alle Bausteine der finanziellen und familiären Absicherung sowie staatliche Förderprogramme anbietet, der hat die besten Aussichten auf ein maßgeschneidertes Konzept“, sagt Finanzierungsexperte Peter Haueisen.