Allianz auf Rang 1 beim Thema Nachhaltigkeit
Um die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit zu berücksichtigen, haben die Markenexperten zusätzlich einen Sustainability Perceptions Index ermittelt. Dieser Index gibt den Anteil des Markenwerts an, der auf die Wahrnehmung von Nachhaltigkeit zurückzuführen ist, auch Sustainability Perceptions Value (SPV) genannt. Der SPV ist folglich der finanzielle Wert, der von der Reputation einer Marke für nachhaltiges Handeln abhängt. Es dürfte die Allianz freuen, dass sie hier am besten der weltweit größten Versicherer abschneidet.
- Allianz auf Rang 2 der weltweit wertvollsten Versicherungsmarken
- Allianz auf Rang 1 beim Thema Nachhaltigkeit
Doch nicht nur die Wahrnehmung eines Versicherers als nachhaltig wird ermittelt: Zusätzlich werden Daten zur Umwelt-, Sozial- und Governance-Leistung (ESG) analysiert. Hierfür greifen die Londoner auf Werte von CSRHub zurück: einem Ratingunternehmen, das sich auf Nachhaltigkeits-Aspekte spezialisiert hat. Hieraus wird ein „Lückenwert“ ermittelt, der sich aus der Differenz zwischen der Wahrnehmung von Nachhaltigkeit und der tatsächlichen Leistung ergibt.
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Die jüngste Ausgabe der Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Allianz im Versicherungssektor den höchsten Wert für die Nachhaltigkeitswahrnehmung von 3,7 Milliarden US-Dollar und den höchsten positiven Lückenwert von 299 Millionen US-Dollar aufweist. Der hohe positive Lückenwert darf an dieser Stelle nicht missverstanden werden. Ein positiver Lückenwert bedeutet aus Sicht der Studienmacher, dass die Nachhaltigkeitsleistung des Versicherers stärker ist als sie öffentlich wahrgenommen wird: Die Allianz hätte folglich das Potential, über eine bessere Markenkommunikation ihren Markenwert in Sachen Nachhaltigkeit um weitere 299 Millionen Euro zu steigern.
Sowohl die Wahrnehmungs- als auch die Leistungswerte der Allianz im Bereich Nachhaltigkeit liegen in allen ESG-Dimensionen über dem Durchschnitt des Versicherungssektors, berichten die Markenexperten. „Dies zeigt nicht nur, dass die Nachhaltigkeitsbemühungen und -kommunikation der Allianz in der Öffentlichkeit stark wahrgenommen werden, sondern auch, dass die tatsächliche Leistung und Berichterstattung der Marke zu ESG-Themen diese Wahrnehmung unterstützt“, schreibt Brand Finance im Pressetext zur Studie.
Hinter der Allianz folgt bereits Ping An auf Platz zwei mit einem Nachhaltigkeits-Wahrnehmungswert von 3,5 Milliarden US-Dollar. Das mag verwundern, denn gerade China treibt beispielsweise den Bau von Kohlekraftwerken massiv voran: Laut einer Studie des Finnish Centre for Energy Research (CREA) und des Global Energy Monitor (GEM) genehmigt und baut China mehr Kohlekraftwerke als der Rest der Welt zusammen. Demnach haben die chinesischen Behörden 2022 Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 106 Gigawatt genehmigt. Zum Vergleich: In Deutschland, das auch wegen des Ukraine-Krieges und der damit verbundenen Energieknappheit wieder mehr Kohle fördert, sind noch 23 Gigawatt am Netz.
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Große Versicherer wie Ping An spielen eine wichtige Rolle in der nationalen Energiepolitik - sie versichern Energieträger und investieren in Unternehmen. Tatsächlich hat sich aber auch Ping An ESG-Kriterien verpflichtet und will bis 2030 zumindest im eigenen Geschäft klimaneutral werden. Die Versicherung von Kohle schließt man derzeit nur in Übersee aus, nicht auf dem heimischen Markt, wie aus einem Statement des Versicherers hervorgeht. Hierzu sei anzumerken, dass auch die Energiepolitik der Allianz wiederholt kritisiert wurde: auch sie ist noch stark in Kohle investiert, wie etwa die NGO Urgewald berichtet.
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