Der Business Tower prägt seit dem Jahr 2000 das Nürnberger Stadtbild. Mit seinen 135 Metern Höhe ist er ein imposanter Teil der Skyline. Das Hochhaus, dessen Bau gut 204 Millionen Euro gekostet hat, soll Platz für etwa 4.500 Arbeitsplätze bieten. Was zum Start der Planung und auch zum Zeitpunkt der Eröffnung noch notwendig war, ist anno 2024 obsolet. Denn der fränkische Versicherer plant den Auszug aus dem Bürogebäude. Das berichtet das Nachrichtenportal "Nürnberger Nachrichten"

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Demnach reagiere das Unternehmen auf die sich wandelnden Arbeitswelten und Platzbedürfnisse großer Unternehmen. Durch die Corona-Pandemie wurde das Arbeiten im Homeoffice zum notwendigen Standard und auch danach hat die zunehmende Nutzung von Homeoffice-Regelungen viele Unternehmen nachhaltig beeinflusst. Obwohl die Versicherung über 3.100 Mitarbeiter am Hauptsitz in Nürnberg verfügt, seien aufgrund von nur etwa 1.100 Mitarbeiter pro Tag vor Ort tätig. Dies führe dazu, dass weniger feste Arbeitsplätze benötigt würden und folglich auch weniger Bürofläche im Business Tower gebraucht werde.

Es soll aber kein komplettter Auszug aus dem Hauptsitz werden. "Wir brauchen den Platz dort nicht mehr und haben unsere neuen Arbeitswelten im Randgebäude geschaffen. Wir ziehen also nach und nach aus.", erklärt Harald Rosenberger, Vorstandschef der Nürnberger Versicherung. Lediglich die unteren drei Stockwerke, die für den Zugang zum Randgebäude erforderlich sind, sollen weiterhin genutzt werden.

Nach dem großflächigen Auszug der Nürnberger Versicherung sollen die freiwerdenden Büroflächen im Business Tower vermietet werden. Die Versicherung ist optimistisch, dass die Flächen im Turm leichter zu vermieten sind als die im Randgebäude. Aktuell seien bereits 15 Mieter im Turm untergebracht, jedoch nutzen sie weniger als die Hälfte der verfügbaren Flächen.

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Der Auszug der Nürnberger aus dem Business Tower markiert einen weiteren Schritt in der Entwicklung moderner Arbeitswelten. Das Thema New Work hält bei vielen Branchenteilnehmer seit Jahren Einzug. Unternehmen passen sich an veränderte Anforderungen an und nutzen neue Technologien, um Effizienz und Flexibilität zu steigern. Für viele Gesellschaften dürften damit auch neue Herausforderungen verbunden sein. Denn bisher galt bei vielen Unternehmen ein imposanter und möglichst zentrumsnaher Hauptsitz zum guten Stil. Wenn nun große Teile der Büroflächen ungenutzt brach liegen, werden Schlagwörter wie Verkleinerung, Verkauf, Vermietung und Nachhaltigkeit deutlich attraktiver.

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