Dass die Beiträge zur Kfz-Versicherung 2024 steigen werden, war schon länger erwartet worden. „Mit der Kfz-Versicherung ist aktuell kein Geld zu verdienen“, so Uwe Stuhldreier, Vorstand der HUK24 (Versicherungsbote berichtete). Auch HUK-Coburg-Vorstand Jörg Rheinländer prognostizierte vergangenes Jahr „tiefrote Zahlen“ für die Kfz-Versicherer.

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Vor Beginn der Wechselsaison im Kfz-Bereich konstatierte das Vergleichsportal Verivox „Preissteigerungen in historischem Ausmaß“, wie sich Verivox-Geschäftsführer Wolfgang Schütz ausdrückte.

Für Kfz-Versicherer bestand die Herausforderung zur Wechselsaison 23/24 vor allem darin, notwendige Preisanpassungen bei Bestandskunden durchsetzen zu können ohne dabei größere Abwanderungen von Kunden zu verursachen.
Doch schon in der Wechselsaison ein Jahr zuvor warnte BaFin-Exekutivdirektor Frank Grund die Versicherer vor Rabattschlachten. Sie sollten „keine Kompromisse bei den Preisen eingehen, um Kunden zu halten“, so Grund. Im Oktober 2022 wies der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) eindringlich auf die steigenden Kosten für Autoersatzteile hin. Die Autohersteller hätten ein Quasi-Monopol; die Preissteigerung sei ein Langzeittrend und könne nicht allein mit der Inflation erklärt werden. „Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rasant und unabhängig von der allgemeinen Preisentwicklung: Während der Verbraucherpreis-Index seit Januar 2013 um 22 Prozent nach oben ging, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise durchschnittlich um mehr als 55 Prozent. Kofferraumklappen wurden seit 2013 fast 73 Prozent, Rückleuchten sogar 79 Prozent teurer“, so der Verband im Oktober 2022.

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Nun stellte der Verband auf seiner Jahresmedienkonferenz seine Prognosen für das Jahr 2024 vor. Dabei ging GDV-Präsident Dr. Norbert Rollinger auch auf die Kfz-Sparte ein: „Vor allem die Entwicklung in der Kfz-Versicherung wird voraussichtlich von Nachholeffekten geprägt sein“, sagte Rollinger. „Auch steht zu befürchten, dass die Reparaturkosten weiter steigen werden. Daher rechnen wir hier mit einem Beitragszuwachs von zehn Prozent für 2024.“

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