Ich beginne mal mit dem Bobsport: Dort gibt es aktuell keine Nachwuchsprobleme. Wir rekrutieren unsere Sportler vorwiegend aus anderen Disziplinen. Das heißt, es ist keine Primär-Sportart. Sie können nicht mit drei Jahren anfangen, Bob zu fahren. Sie können mit drei Jahren anfangen, Ski zu fahren oder Langlauf zu machen oder zu rodeln.
Bobfahren geht frühestens ab 14 Jahren. Es handelt sich also um eine Sekundär-Sportart: Athleten müssen aus anderen Sportarten rekrutiert werden, beispielsweise aus der Leichtathletik. Gutes Beispiel dafür ist der Silbermedaillengewinner Nico Walther. Er war früher Rodler. Wir haben auch Leute, die beispielsweise aus dem Gewichtheben gekommen sind.
Es gibt also einen bunten Strauß an Sportarten, die dem Bobfahren so ein bisschen zuarbeiten. Es gibt auch Kooperationen mit Leichtathletik-Vereinen, um gemeinsam zukünftige Bob-Fahrerinnen und -Fahrer zu identifizieren, die vielleicht in der Leichtathletik nicht mehr weiterkommen. Und das ist, glaube ich, ein guter Ansatz.

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In der Versicherungsindustrie ist es vielleicht ähnlich. Ich bin seit meinem 19. Lebensjahr in der Branche tätig und sage immer wieder: die Versicherungswirtschaft ist mit die bunteste Branche, in der man sich tummeln kann. Da gibt es so viele Facetten: Bei den Rückversicherern arbeiten Meteorologen, Ärzte, Geologen - ...Hier bei uns im Immobilienbereich arbeiten Bau-Ingenieure…

Es ist ein breites und buntes Feld an beruflichen Herausforderungen. Und wir haben viele Kollegen, die aus anderen Branchen zu uns kommen. Ich habe es sehr oft gehört - ob in der Kantine oder auf Betriebsfesten - dass die Leute gesagt haben: ‚Wir haben uns die Versicherungsindustrie viel, viel langweiliger und blutleerer vorgestellt‘. Wir beschäftigen zum Beispiel Leute bei uns im Marketing, die kommen aus der Medienbranche oder der Hotellerie, und ich könnte noch viele weitere Beispiele nennen.

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Ich wundere mich immer, dass wir so ein Nachwuchsproblem haben. Wenn die Leute erstmal bei uns sind, erkennen sie sehr rasch, wie vielfältig doch die Aufgabenfülle bei einem Versicherer ist.
Offensichtlich haben wir immer noch mit einem massiven Imageproblem zu kämpfen. Dabei gilt es, folgenden Gegensatz zu überwinden: 80 bis 85 Prozent der Bevölkerung finden ihren eigenen Vermittler gut; haben aber keine hohe Meinung von der Versicherungsindustrie. Da gibt es noch einiges zu tun. Ich arbeite seit 1982 in der Branche, habe die Entwicklungen seither verfolgt und meine schon, dass wir deutliche Fortschritte in Sachen Außendarstellung und Image gemacht haben.

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