Munich Re steigert Quartalsgewinn – Ergo mit Verlust
Der Rücksicherer Munich Re hat in den ersten neun Monaten 2016 einen Konzerngewinn von 2,1 Milliarden Euro erzielt und erwartet bis zum Jahresende einen Gewinn von deutlich über 2,3 Milliarden Euro. Für den Erstversicherer Ergo meldet der Konzern einen Quartalverlust, rote Zahlen in Höhe von 52 Millionen Euro und eine verbesserte Schadensituation.
Für das dritte Quartal 2016 meldet die Munich Re einen auf 684 Millionen Euro gestiegenen Gewinn (Vorjahresquartal 525 Millionen) und erwartet für das Gesamtjahr einen Gewinn von von „deutlich über 2,3 Milliarden Euro für 2016“. Im März hatte das Unternehmen seine Gewinnprognose vom Jahresanfang (2,3-2,8 Milliarden) noch auf den Wert 2,3 Milliarden Euro reduziert. Davon hat das Unternehmen per 30. September nun bereits 2,1 Milliarden Euro in der Tasche.
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„Grenzen der Versicherbarkeit hinauszuschieben“
Munich Re-Finanzvorstand Jörg Schneider erklärte zu den Zahlen: „Mit dem Quartalsgewinn von fast 700 Millionen Euro liegen wir sehr gut auf Kurs.“ Darum sei das Unternehmen nun auch „optimistischer, was unsere Gewinnerwartung angeht.“ In der Rückversicherung beschreibt Schneider das Umfeld weiterhin als herausfordernd. Bei weiter niedrigen Zinsen werde dem Umfang möglicher Reserveauflösungen eine „noch größere Bedeutung zukommen“. Allerdings habe in den vergangenen Erneuerungsrunden der Rückversicherung der Druck auf Preise und Bedingungen etwas nachgelassen.
Für die Zukunft arbeitet die Munich Re an Versicherungslösungen, mit denen sich die Grenzen der Versicherbarkeit hinausschieben lassen sollen, etwa für Risiken wie Pandemien (Großepidemien) maßgeschneiderte Konzepte für das Kapitalmanagement bei Versicherern. Außerdem kooperiere die Munich Re kooperiert gezielt mit Insurtech-Start-ups an digitalen Lösungen der Zukunft.
Ergo im dritten Quartal 2016 mit 52 Millionen Euro im Minus
Das operative Ergebnis des Erstversicherers Ergo für die Monate Juli bis September fiel auf 80 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 113 Millionen). Für das Ergo-Konzernergebnis nennt die Munich Re -52 Millionen Euro (100 Mio.). Von Januar bis September verzeichnete das Geschäftsfeld einen Verlust: -111Millionen Euro (Vorjahreszeitraum +417 Mio.). Darin enthalten Restrukturierungsaufwendungen von rund 400 Millionen Euro, die im 2. Quartal verbucht wurden.
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Die Schaden-Kosten-Quote im Segment Schaden/Unfall Deutschland lag im 3. Quartal stabil bei 96 Prozent; im Segment International verbesserte sie sich von 104 auf 98,6 Prozent, berichtet die Munich Re über die Schadensituation bei Ergo. Die Beitragserlöse sanken im 3. Quartal um 4,2 Prozent auf knapp 4,1 Milliarden Euro (4,262 Mrd.). Im Segment Leben/Gesundheit Deutschland lagen die Bruttobeiträge fast unverändert bei rund 2,3 Milliarden Euro. Auch der Nichtleben-Bereich vereinnahmte stabil 700 Millionen wie im Vorjahreszeitraum.