Wenn man sich etwas wünschen könnte für die Zukunft, was wäre das? Das wollte die Gothaer Versicherung wissen und gab eine repräsentative forsa-Umfrage in Auftrag. Und die Teilnehmer der deutschlandweiten Befragung antworteten: Reisen, Immobilien und eine gute Altersvorsorge. Und das nötige Geld dafür. Das sind die Dinge, die bei der Mehrheit der Teilnehmer ganz vorn auf der Wunschliste stehen.

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Aber nicht nur an das Schöne, das Geld kostet, denken die Deutschen. Im Hinterkopf haben sie auch, dass Lebensrisiken bestehen, für die man finanziell vorbereitet sein sollte. Bei der Umsetzung der Ziele setzen sie auf Sparsamkeit und eine übersichtliche Finanzführung. Dabei haben aber die wenigsten Lust, mit der Wunscherfüllung Jahrzehnte zu warten. Was die Verwirklichung der Träume angeht, bevorzugen die Deutschen darum eher naheliegende und kurzfristige Zeiträume. Im Hinblick auf den Aufbau eines Vermögens wünschen sich die Bürger dann vor allem eins: Sicherheit.

50.000 Euro für viele Ziele

Wenn man den Befragten fünfzigtausend Euro zur freien Verfügung anböte, würden diese das Geld nicht in nur ein einziges Investitionsziel umsetzen, sondern sich vielmehr gleich mehrere Wünsche damit erfüllen. Mit einundvierzig Prozent stehen bei der Wunscherfüllung die Themen Reisen und Urlaub ganz weit vorn, kurz dahinter gefolgt vom Erwerb von Wohneigentum. Ein Drittel würde einen Teil des Geldes in die eigene Altersvorsorge investieren und 29 Prozent würden das Kapital für Konsumkäufe aufbrauchen wollen.

Was sind weitere Träume? Die Mehrheit der Befragten findet es sehr schön, von lieben Menschen umgegeben zu sein. Auch Gesundheit und ausreichend Geld bei der Vorstellung der eigenen Zukunft sorgen für Wohlbefinden, darüber hinaus ausreichend Freizeit und Erfolg im Beruf.

Lebensrisiken will man absichern

Sechzig Prozent der Teilnehmer gaben an, sie würden sehr viel Wert darauf legen, sich gegen Lebensrisiken wie Krankheit, Tod oder Geldmangel im Alter abzusichern. Diese Gedanken beschäftigen vor allem die Menschen unter 45 Jahren. Zwar sind den Älteren diese Themen auch nicht fremd, aber für die wenigsten von ihnen ergibt sich daraus ein konkreter Handlungsbedarf.

Bei der Zukunftsträumerei darf der Idealismus nicht fehlen. So wünschen sich knapp fünfzig Prozent die Umsetzung von Idealen, dazu zählen Lebensideen wie eine Unternehmensgründung oder ein soziales Projekt. Außerdem sind die Menschen darauf aus, ihren Lebensstandard auch im Alter zu halten.

Bei über der Hälfte der Teilnehmer war die Antwort auf die Frage nach der Zeit, die man sich zur Verwirklichung der Ideen gäbe: innerhalb der kommenden fünf Jahre. 25 Prozent gaben sich etwas mehr Zeit und legten die Realisierung auf einem Zeitstrahl von fünf bis zehn Jahren an. Gar keinen großen Lebenszielen jagen nur 14 Prozent der Teilnehmer hinterher. Dabei sind es in dieser Gruppe vornehmlich Teilnehmer aus der mittleren und älteren Altersgruppe, die jüngeren sind hier eher wenig vertreten. Und so gaben fast zwanzig Prozent der Teilnehmer aus der Gruppe der 60-bis 65jährigen an, sie hätten keine Lust, noch neue große Lebensziele zu verfolgen.

Hindernisse auf dem Weg zum Lebenstraum

Auch nach möglichen Hindernissen bei der Umsetzung der Lebensziele fragte die Studie. Ein Hindernis für die Umsetzung von Wünschen und Plänen sind Krankheiten und zu wenig Geld. So äußerten Befragte aus allen Einkommensklassen Bedenken, ihre Ziele auch verwirklichen zu können.

War der Verlust des Arbeitsplatzes bei früheren Umfragen noch eine ganz zentrale Sorge der Menschen in Deutschland, ist dieser Punkt nun deutlich nach hinten gerutscht (38 Prozent). Ein stabiles Einkommen und eine ebenso stabile Stellung im Beruf sind aber nach wie vor bestehende Wünsche. Was das Absinken des Lebensstandards im Hinblick auf die eigenen Finanzen angeht, rechnen viele mit einem spürbaren Absinken: mehr als jeder Zweite (55 Prozent) sagte, geringe Einnahmen im Alter könnten den eigenen Zielen im Weg stehen. Ungefähr ein Drittel geht davon aus, sie könnten womöglich in die finanzielle Abhängigkeit einer anderen Person, beispielsweise des Partners geraten.

Aus der Einkommensklasse oberhalb der 4000 pro Monat gehen 41 Prozent davon aus, dass sie ihren aktuellen Lebensstandard nicht bis ins Alter halten könnten.

Bei den Teilnehmern aus der Mittleren Einkommensklasse haben diese Bedenken immerhin schon 57 Prozent und bei der unteren Einkommensklasse befürchten das sogar 63 Prozent. So ergibt sich, dass das Gefühl, gut für ein langes Leben gerüstet zu sein, bei den oberen Gehaltsklassen mit zwei Dritteln stärker ausgeprägt ist als bei den unteren Einkommen, wo nur die Hälfte das Gefühl hat, gerüstet zu sein. Das sind beunruhigende Gedanken, die durch den niedrigen Zins zusätzlich befeuert werden.

Sicherheit ist Bundesbürgern bei Geldanlage besonders wichtig

Am kleinsten ist die Angst ausgeprägt, Lebensträume nicht verwirklichen zu können oder von Risiken betroffen zu sein bei den 30-bis 40jährigen. Die Leute ab 45 sehen eher, dass sich ihr Verdienst nicht in die erhoffte Richtung bewegt hat, weshalb sie im Alter mit Abstrichen rechnen. Aber auch private Verpflichtungen gelten einigen Befragten als Hindernis bei der Umsetzung gesetzter Ziele. Deshalb fragte forsa auch, welche Eigenschaften sich die Bundesbürger von Vorsorgeprodukten erhoffen, wobei die Faktoren der Anlagesicherheit und der Kostentransparenz den Ausschlag zum Kauf geben. 75 Prozent der Befragten sagten, eine hohe Sicherheit der Kapitalanlage sei ihnen wichtig. Flexible Ein- und Auszahlungsmodalitäten stehen ebenfalls hoch im Kurs (67 Prozent Zustimmung) und die garantierte Festverzinsung gewinnt gegenüber der hohen Rendite (66 Prozent Zustimmung). Frauen sind hierbei übrigens noch nicht ganz so chancenorientiert unterwegs wie Männer. Für die Studie wurden im Juni 2016 1.013 Bundesbürger befragt.

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