Elementarschaden-Pflichtversicherung: Was Hausbesitzer wollen

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Deutschland soll eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden bekommen. Eine Umfrage zeigt, wie diese Pläne bei Immobilienbesitzern ankommen und welches Modell einer solchen Pflichtversicherung bevorzugt wird.

Die Zustimmung zur Versicherungspflicht für Elementarrisiken wie Starkregen, Hochwasser und Naturgefahren ist bei zwei von drei Hauseigentümern vorhanden. Lediglich 26 Prozent sprechen sich gegen eine solche Pflichtversicherung aus. Auch zwei Jahre nach der Jahrhundertflut im Ahrtal und anderen Teilen Deutschlands erfährt die gesetzliche Versicherungspflicht breite Zustimmung.

Die Politik setzt ihre Diskussion über eine Versicherungspflicht gegen Elementarrisiken fort, wobei der Bundesrat sich kürzlich klar dafür ausgesprochen hat. Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern prüft nun verschiedene Optionen zur weiteren Verbreitung der Elementarschadenversicherung.

Im Gegensatz zum Bundesrat lehnt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) eine Pflichtversicherung ab und bevorzugt eine "Opt-Out-Lösung" (Versicherungsbote berichtete). Das bedeutet, dass alle Gebäudeversicherungen künftig automatisch auch Elementarschäden einschließen sollen, es sei denn, die Versicherten widersprechen ausdrücklich. Diese Lösung fand in der Umfrage sogar noch größere Zustimmung unter den Hausbesitzern, da fast drei von vier Befragten (72 Prozent) dafür waren.

Allerdings sind nur etwas mehr als die Hälfte (59 Prozent) der Hausbesitzer ausreichend gegen Elementarrisiken versichert. Etwa jeder Zehnte (11 Prozent) hat die Elementarschadenversicherung nach der Ahrtal-Katastrophe abgeschlossen, während fast jeder Siebte (14 Prozent) angab, dass eine solche Versicherung für sie nicht infrage kommt.

Viele Hauseigentümer hätten Schwierigkeiten, Unwetterschäden aus eigener Tasche zu bezahlen. Die Befragten gaben an, dass sie im Durchschnitt nur knapp 17.000 Euro für Reparaturen und Instandhaltungen zurückgelegt haben. Mehr als ein Drittel der Hausbesitzer (35 Prozent) hat überhaupt keine Ersparnisse für das eigene Haus zurückgelegt.

Das Bewusstsein für das Risiko weiterer Naturkatastrophen ist seit dem Ahrtal-Hochwasser gesunken. Nur noch etwas mehr als die Hälfte (52,2 Prozent) der Befragten macht sich Sorgen, dass ähnliche Naturkatastrophen in Zukunft häufiger in ihrer Region auftreten werden.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass persönliche Erfahrungen einen großen Einfluss auf die Sorgen der Befragten haben. 78 Prozent derjenigen, deren Haus in den letzten zwölf Monaten durch Naturereignisse wie Starkregen, Hochwasser oder Sturm beschädigt wurde, befürchten weitere Naturkatastrophen in ihrer Region. Bei den Hausbesitzern, die bisher keine Elementarschäden erlitten haben, sind es hingegen nur 47 Prozent.

Über die Studie:
Im Auftrag von Verivox hat das Marktforschungsinstitut Innofact Anfang Juli 2023 insgesamt 1.017 Hauseigentümer online befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für private Hausbesitzer im Alter von 18 bis 75 Jahren, die selbst in ihrer Immobilie wohnen und in ihrem Haushalt für Entscheidungen rund um den Abschluss von Versicherungen zumindest mitverantwortlich sind.