2020 legte das Analysehaus Franke und Bornberg erstmals ein Rating für Risikolebensversicherungs-Tarife vor. Damals konnten nur sieben Anbieter die Voraussetzungen für die Höchstwertung erfüllen (Versicherungsbote berichtete).

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Die damals festgestellte Tendenz sinkender Neuabschlüsse setzt sich weiterhin fort. Die Hauptursache dafür sehen die Hannoveraner im Nachfrageeinbruch bei Wohnimmobilien. Das führe zu weniger neuen Hypothekenfinanzierungen, die mit einer RLV abgesichert werden. Viele Menschen würden zudem aufgrund politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten auf Konsum und neue Kredite verzichten.
„Auf die Rahmenbedingungen hat ein Versicherer keinen Einfluss. Aber er kann seine Absatzchancen mit kundenfreundlichen Tarifen verbessern“, erläutert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg GmbH. Die ambitionierten RLV-Ratingkriterien lieferten zahlreiche Ansatzpunkte. Der Preis allein hingegen tauge nicht als Auswahlkriterium. „Was nützt ein billiger Tarif, wenn er wichtige Aspekte nicht erfüllt? Das alte Mantra, dass bei RLV nur der Preis zählt, gilt heute nicht mehr“, konstatiert Franke. Dabei ist der Preisunterschied tatsächlich riesig: In einer Musterberechnung zahlt eine 30-jährige Bankkauffrau als Nichtraucherin für 100.000 EUR Versicherungssumme bis zum Alter 67 monatlich zwischen 8,36 EUR und 41,19 EUR.

Anzahl der Top-Tarife gestiegen

„Gegenüber dem Erstrating 2020 gibt es mehr Toptarife. Hier zeigt unser Rating erste Erfolge. Was jedoch fehlt, ist ein starkes Verfolgerfeld“, resümiert Michael Franke. Zu viele Tarife scheiterten an den Noten FFF+ und FFF, weil es ihnen an Flexibilität mangele. Gefragt seien diesbezüglich Features wie Nachversicherungsgarantie, Sofortleistung, Verlängerungsoption, kundenfreundliche Regelungen bei Zahlungsschwierigkeiten und Zusatzleistungen bei Tod durch Unfall oder im Ausland.

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„Aktuell fehlt vielen Versicherern der Ehrgeiz, Top-Tarife auf den Markt zu bringen. Bei manchem Produktentwickler fristet die RLV noch immer ein Schattendasein“, so Franke.
Es gebe aber Anzeichen, dass Gesellschaften die Neugeschäftsflaute nutzten und an neuen, leistungsfähigeren Tarifen arbeiteten. Der Zeitpunkt wäre gut gewählt, wie Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg, erläutert: „Ein Anstieg des Höchstrechnungszinses auf 1,00 Prozent zeichnet sich ab. Die deutsche Aktuarvereinigung hat sich bereits dafür ausgesprochen. Ich bin optimistisch, dass die Neukalkulation von einem deutlichen Qualitätsschub für Risiko-Lebensversicherungen begleitet wird.“

Diese Versicherer bieten die besten Risiko-LV-Tarife

Für das Risiko-LV-Rating 2024 hat Franke und Bornberg 112 Tarife von 60 Gesellschaften nach 38 Kriterien analysiert. Nur 18 Versicherer haben mindestens ein hervorragendes Produkt im Angebot. Die Bestnote FFF+ erreichen für einen oder mehrere Tarife (alphabetische Reihenfolge):

  • Allianz
  • Baloise
  • Bayern-Versicherung (Versicherungskammer Bayern)
  • Continentale
  • CosmosDirekt
  • Delta Direkt
  • Dialog
  • Dortmunder
  • Europa
  • Ideal
  • Hannoversche
  • HUK 24
  • HUK-COBURG
  • LV 1871
  • Provinzial Rheinland
  • Signal Iduna
  • Versicherer im Raum der Kirchen
  • VPV
  • Zurich

Das vollständige Rating und die Bewertungskriterien sind auf den Webseiten von Franke und Bromberg ersichtlich.

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