Seit 2006 untersucht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin mit seinem Managerinnen-Barometer, wie stark Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten der größten deutschen Unternehmen vertreten sind. Die Auswertung nach Branchen schließt auch die 60 größten deutschen Privatversicherer ein. Hier können die drei Autorinnen der Studie Positives vermelden. Zwar sind Frauen in den Vorstandsetagen der Versicherer noch immer deutlich unterrepräsentiert - ihr Anteil hat sich aber erhöht.

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Im Spätherbst 2023 betrug der Frauenanteil in den Vorständen der 60 größten Versicherer 18,4 Prozent. Das ist ein Plus von fast drei Prozentpunkten gegenüber der letzten Studie 2022. Konkret waren unter den 359 Vorstandsmitgliedern 293 Männer und 66 Frauen.

Nur wenige Frauen an Konzernspitze

Blickt man darauf, welche Versicherer Frauen an der Spitze des Konzerns haben, sieht es schon etwas dürftiger aus. Von den 60 Vorstandsvorsitzenden waren 55 männlichen und fünf weiblichen Geschlechts, was einem Frauenanteil von 8,3 Prozent entspricht. Insgesamt hatten 73,3 Prozent der Versicherer bzw. 44 Unternehmen mindestens eine Frau im Vorstand.

In den Aufsichtsräten der Versicherer ist der Frauenanteil noch höher: Er liegt bei rund 29 Prozent und ist ebenfalls leicht gestiegen, wenn auch nur um einen Prozentpunkt. Frauen als Aufsichtsratsvorsitzende gab es hingegen weniger als zuvor. Unter den 60 größten Versicherungen war es nur noch eine statt zuvor vier Frauen, die im Spätherbst 2023 einen Aufsichtsratsvorsitz innehatte.

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Damit liegt die private Versicherungswirtschaft ziemlich genau im Schnitt der branchenübergreifend 200 umsatzstärksten deutschen Unternehmen. 18 Prozent der Vorstandsmitglieder bei den deutschen Top-200-Unternehmen waren zum Erhebungszeitpunkt Frauen. Hiervon haben 110 Unternehmen mindestens eine Frau in den Vorstand berufen, neun Konzerne wurden von Frauen gelenkt.

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