Vor knapp einem Jahr startete JDC Group-Tochter Jung, DMS & Cie. mit dem „Trendbarometer“ ein neues Analyse-Format (Versicherungsbote berichtete). Dafür werden Tarif- und anonymisierte Berechnungsdaten der Morgen & Morgen-Software systematisch ausgewertet. Die wichtigsten Ergebnisse hat Jung, DMS & Cie. so zusammengefasst:

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Fondsgebundene Altersvorsorge auf dem Vormarsch

Infolge der gesunkenen Garantieverzinsung hat die herkömmliche Lebensversicherung als Altersvorsorge stark an Beliebtheit eingebüßt. Im Jahr 2018 entfielen noch rund 33 Prozent der Tarifberechnungen auf diese traditionelle Anlageform. Heute sind es lediglich etwa 22 Prozent. Im Gegenzug dazu hat der Anteil der Tarifberechnungen für fondsgebundene Lebensversicherungen, die auf den Kapitalmärkten basieren, seit 2018 von ungefähr 67 Prozent auf nunmehr über 78 Prozent zugenommen.

Gewinner und Verlierer der Vorsorgeformen

Die andauernde Kritik an der Riester-Rente ist bei den Verbrauchern nicht unbemerkt geblieben. In den vergangenen knapp sechs Jahren ist der Anteil der von MORGEN & MORGEN berechneten Riester-Verträge um fast zwei Drittel (63,2 Prozent) gesunken. Dagegen erlebt die betriebliche Altersvorsorge in Schicht 2 einen Aufschwung. Ihr Anteil an den Tarifberechnungen ist seit 2018 um beinahe acht Prozent gestiegen.

Deutsche verzichten vermehrt auf Garantien

Die Deutschen schätzen Sicherheit, auch wenn es um die Altersvorsorge geht. Jedoch bedeutet Garantie oft einen Verlust in Bezug auf die Rendite. Diese Erkenntnis hat sich auch bei den Verbrauchern durchgesetzt. In den vergangenen knapp sechs Jahren hat sich der Anteil der berechneten Vorsorgetarife mit Höchstgarantie über alle drei Schichten hinweg deutlich verringert.



Der Verzicht auf Garantiezusagen bei der Altersvorsorge, insbesondere in Schicht 3 (private Altersvorsorge), ist am auffälligsten. Hier stieg der Anteil der Tarifberechnungen ohne festes Garantieniveau von etwa 34 Prozent im Jahr 2018 auf heute nahezu 60 Prozent.

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Investitionen in die Altersvorsorge steigen

Obwohl die Lebenshaltungskosten stetig ansteigen, sind die Deutschen bereit, mehr Geld für ihre Altersvorsorge auszugeben. Die durchschnittlichen monatlichen Prämien bei den berechneten Tarifen stiegen seit 2018 über alle Schichten hinweg leicht von 222 Euro auf aktuell 234 Euro. Dennoch gibt es signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Schichten. Besonders bemerkenswert ist der größte Anstieg bei den monatlichen Prämienzahlungen in Schicht 2, von 139 Euro im Jahr 2018 auf aktuell 173 Euro, was einem Anstieg von fast 25 Prozent entspricht. Hier dürfte ein Großteil auf die immer populärer werdende betriebliche Altersvorsorge entfallen.

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