Versicherungsmakler erzielen das Gros ihrer Courtage-Einnahmen mit Kompositversicherungen: folglich dem Schaden- und Unfall-Versicherungsgeschäft. Das trifft zumindest auf die Mitglieder und Partner des genossenschaftlichen Maklerpools VEMA zu, der die Daten von 797 Versicherungsmaklern ausgewertet hat. Demnach erzielen die befragten Maklerinnen und Makler 64 Prozent ihrer Courtage-Einnahmen im Bereich Komposit. Der Anteil erhöht sich sogar noch, wenn man die separat ausgewertete Kfz-Versicherung (15 Prozent) hinzugezählt wird. Dann steigt der Anteil aus Komposit sogar auf 79 Prozent. Nach Privat- und Gewerbegeschäft wurde nicht getrennt.

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Dagegen fallen die anderen Sparten weit zurück. 13 Prozent der Courtagen kommen aus der Lebensversicherung, fünf Prozent aus der Krankenversicherung. Und der unter „Sonstige“ subsumierte Bereich „Investment und Finanzen“ trägt sogar nur vier Prozent zu den gesamten Courtageeinnahmen bei. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass das Produktangebot eines Vertriebspartners auch das Geschäft der kooperierenden Maklerinnen und Makler beeinflussen kann: zum Beispiel die Frage, welche Tarife in einem Vergleichsrechner gelistet sind und wo Extras wie Rabatte angeboten werden. Zudem wählen Maklerinnen und Makler erwartungsgemäß Pools bzw. eine Genossenschaft, die zu ihrem eigenen Produktangebot passen.

VEMA / BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE UMFRAGE 2023

An repräsentativen Studien dazu, woraus Maklerinnen und Makler ihre Courtage erzielen, fehlt es derzeit. Doch die hohe Bedeutung des Kompositgeschäftes stützen auch andere Untersuchungen. In der Studie „AssCompact AWARD - Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2023“ stufen zum Beispiel 74 Prozent der 296 Befragten das private Schaden-/Unfallgeschäft mit einer großen bis sehr großen Relevanz für ihr Unternehmen ein: Dieses ist der Top-Wert.

Die VEMA hat die Verteilung der Courtagen gemäß Umfrage auf den Umsatz und den Gewinn der 4.292 Partner hochgerechnet (Stand 12/2022). Demnach erzielten die Partner im Jahr 2022 einen Gesamtumsatz von 2,189 Milliarden Euro. 1,401 Milliarden Euro des Umsatzes entfielen dabei auf die Sparte Komposit, 328 Millionen Euro auf Kfz, 285 Millionen Euro auf Leben, 109 Millionen Euro auf Kranken und 88 Millionen Euro auf „Sonstige“.

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Der Gewinn setzt sich nach Sparten wie folgt zusammen: Von den hochgerechneten 747 Millionen Euro entfielen 478 Millionen auf Komposit, 112 Millionen auf KfZ, 97 Millionen auf Leben, 37 Millionen auf Kranken und 30 Millionen auf „Sonstiges“. Im Durchschnitt erzielten die befragten Maklerbüros 2022 einen Umsatz von 510.067 Euro. Der durchschnittliche Jahresgewinn vor Steuern belief sich auf 174.068 Euro. Mehr als sechs von zehn Versicherungsmaklern (64,24 Prozent) konnten ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr steigern: um durchschnittlich 12,61 Prozent. Nur etwa jeder zehnte Makler musste einen Umsatzrückgang von durchschnittlich 10,70 Prozent hinnehmen. Weitere Ergebnisse der Umfrage finden sich hier.

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