Beim FC Chelsea lief es in der vergangenen Saison nicht rund. Mit dem 12. Tabellenplatz fand man sich im Niemandsland der Premier League wieder, das internationale Geschäft verpassten die Londoner deutlich. Und nach den Sanktionsmaßnahmen als Reaktion auf den Ukraine-Krieg geriet der einst vom russischen Oligarchen Roman Abramowitsch gepäppelte Verein auch finanziell unter Druck. Das hielt Chelsea nicht davon ab, in der abgelaufenen Saison mehr als 600 Millionen Euro für Transfers auszugeben: Obwohl die Einnahmen nur etwas mehr als ein Zehntel der Summe betrugen. Und sie wollen auch in Zukunft viel Geld investieren: So wechselt zum Beispiel Christopher Nkunku für 65 Millionen Euro von RB Leipzig an die Stamford Bridge.

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Ein weiteres Projekt dürfte sehr teuer werden: ein möglicher Stadionneubau. Seit 1877 ist die traditionsreiche Stamford Bridge Heimstätte der „Blues“. Doch das Stadion ist technisch nicht auf dem neuesten Stand und bietet nur rund 40.000 Zuschauern Platz, obwohl das Fanpotenzial des Vereins höher ist. Nach englischen Medienberichten will der neue Clubeigentümer und amerikanische Investor Todd Boehly ein neues Stadion bauen, entsprechende Gespräche sollen bereits laufen. Auch mit der deutschen Nummer 1 auf dem Versicherungsmarkt, der Allianz.

Spielt FC Chelsea bald in der Allianz Arena?

Wie die Daily Mail aktuell berichtet, erwägt die Allianz derzeit ein längerfristiges Engagement beim FC Chelsea. Das beinhaltet auch den Stadionneubau. „Wird Chelsea bald an der Allianz Bridge spielen?“, fragt das britische Boulevardblatt zum Einstieg. Demnach sei die Allianz daran interessiert, ein neu entstehendes Stadion für die Blues in ihre „Stadionfamilie“ aufzunehmen.

Dass die Allianz gern Stadien sponsert, ist keine neue Erkenntnis. Seit 2005 trägt die Heimspielstätte des FC Bayern München den Namen „Allianz Arena“, auch dies war ein Stadionneubau. Seit 2014 ist die Allianz Anteilseigner des Rekordmeisters und hält 8,33 Prozent der Anteile. Der Sponsoring-Deal mit dem FC Bayern wurde im März bis zum Jahr 2033 verlängert.

Doch auch im Ausland ist die Allianz beim Fußball-Sponsoring sehr aktiv. So trägt seit 2017 die Heimstätte des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin den Namen „Allianz Stadion“. Und der elfmalige brasilianische Meister Palmeiras São Paulo, eine der populärsten südamerikanischen Clubmannschaften mit geschätzt 15 Millionen Anhängern, spielt im sogenannten Allianz Parque. Insgesamt tragen sieben Sportstätten im In- und Ausland den Namen des deutschen Versicherers.

Die Daily Mail beruft sich in ihrem Bericht auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Die Allianz verweigerte eine Stellungnahme. „Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir derlei Gerüchte im Markt nicht kommentieren“, sagte ein Sprecher dem Versicherungsboten.

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Allianz soll auch am Trikot-Sponsoring für FC Chelsea interessiert gewesen sein

Laut „Daily Mail“ war die Allianz auch als Trikotsponsor des FC Chelsea ab der kommenden Saison im Gespräch. Doch nun scheint der Online-Casino-Anbieter Stake das Rennen zu machen. Das wiederum sorgt für Unmut bei den Fans: Laut einer Umfrage der Daily Mail sind 77 Prozent der Chelsea-Anhänger dagegen, dass Stake Trikotsponsor wird. Nicht von ungefähr: Stake wird dem Bericht zufolge von der Firma TGP betrieben, die ihren Sitz auf der Steueroase Isle of Man hat. Bis vor einem Jahr sei das Unternehmen vom chinesischen Milliardär Alvin Chau geführt worden. Chau wurde Anfang des Jahres wegen Verbindungen zur organisierten Kriminalität zu 18 Jahren Haft verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, ein kriminelles Syndikat geleitet und illegales Glücksspiel betrieben zu haben.

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