Anfang 2019 hatte die Talanx-Gruppe mit der HDI Global Specialty einen neuen Spezialversicherer gegründet. Dieser soll unter anderem Versicherungslösungen in den Bereichen wie Cyber, Managerhaftpflicht, politische Risiken sowie Sports & Entertainment anbieten. Das Unternehmen ist ein Joint Venture der Talanx-Töchter Hannover Rück SE und HDI Global SE. Während der Rückversicherer Hannover Rück 49,8 Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft hält, hat der Industrieversicherer HDI Global SE mit 50,2 Prozent die Mehrheit der Aktien.

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Nach drei Jahren wird das Joint Venture jedoch wieder aufgelöst. Denn der Industrieversicherer HDI Global SE soll mit Wirkung zum 31. Dezember 2021 die Anteile der Hannover Rück kaufen und wird dann 100 Prozent der Anteile halten. Die Hannover Rück, die zur Mehrheit der Talanx-Gruppe gehört, soll sich künftig wieder auf das Rückversicherungsgeschäft konzentrieren. Zudem werde durch den Anteilsverkauf bisher gebundenes Risikokapital frei, das künftig für Wachstum im Kerngeschäft zur Verfügung stehen soll.

Für die HDI ist es der nächste Schritt in der Vereinfachung der Konzernstrukturen. Denn erst im Juni 2021 hatte die HDI Group unter dem Dach der Talanx angekündigt, bei den Betriebsstrukturen abspecken zu wollen. Ziel sei es künftig deutlich schneller Entscheidungen zu wichtigen Zukunftsthemen wie Digitalisierung oder der Zusammenarbeit im Konzern zu treffen und entsprechend umzu setzen. Dafür müssen jedoch Betriebsstrukturen in Deutschland vereinfacht werden. So soll die die Anzahl der aktuell 21 mitarbeiterführenden Gesellschaften der Talanx Erstversicherungsgruppe in Deutschland fast halbiert werden. Ebenso soll der Rotstift bei der Zahl der örtlichen Betriebe angesetzt werden. Dabei soll aber auf auf die üblichen Mittel wie etwa Standortschließungen, Mitarbeiterabbau oder Versetzungen verzichtet werden.

Mit dem Erwerb der HDI Global Specialty SE will die HDI Global SE nun ihr Spezialversicherungsgeschäft ausbauen. Gleichzeitig soll es veränderte Personalien in der Führungsriege geben. So werde Yves Betz das Unternehmen aus persönlichen Gründen verlassen. Betz ist aktuell für die Regionen Europa (ohne Deutschland), Nord- und Südamerika sowie für den Bereich Marketing Global zuständig und werde eine neue berufliche Herausforderung annehmen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Weiterhin soll Ralph Beutter auch in den Vorstand der HDI Global SE berufen werden. Dort soll der 56-jährige CEO der HDI Global Specialty den Bereich Specialty verantworten. Zudem werde Claire McDonald, derzeitige Niederlassungsleiterin in Großbritannien und Irland, als neues Vorstandsmitglied des Industrieversicherers bestellt. Die 52-Jährige solle die Bereiche Sach- und Feuerversicherung, Technische Versicherung, Transportversicherung und HDI Risk Consulting übernehmen.

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Gleichzeitig wird sich David Hullin (53), bisher im Vorstand verantwortlich für Sachversicherungen, ab Januar 2022 mit Jens Wohlthat gemeinsam um die internationalen Märkte kümmern. Dr. Mukadder Erdönmez wird zusätzlich zu Haftpflicht- und Cyberversicherungen auch die Verantwortung für das KFZ-Flottengeschäft übernehmen.

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