Indexpolicen sind am Markt weiter auf dem Vormarsch. Die Produkte, die sich zwischen klassischen und fondsgebundenen Lebensversicherungen einordnen, sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Während die Versicherer die Kosten für den Garantiezins einsparten, konnten Kunden mit möglichen Kursgewinnen gelockt worden.

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Doch nach dem Rekordjahr 2017, in dem die untersuchten Indexpolicen teilweise bis zu zehn Prozent rentiert hatten, war bereits 2018 Ernüchterung eingekehrt. Das galt für die Börse wie auch bei Indexpolicen. 2019 hatte es schließlich ein gemischtes Bild gegeben. Während einige Policen mit Renditegutschriften von bis zu acht Prozent punkten konnten, gingen andere Angebote ohne positives Ergebnis durchs Ziel.

Auch die sechste Auswertung vom Ratinghaus Assekurata bringt keine wirkliche Verbesserung. Erneut nahmen die Kölner Analysten 14 Anbieter mit einem Marktanteil von knapp 48 Prozent unter die Lupe. Damit habe sich der Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr leicht vergrößert. Laut Studie hätten Inhaber von Indexpolicen - je nach Anbieter, Tarif und Indexstichtag am Börsenaufschwung 2020 teilhaben und teilweise Renditegutschriften im zweistelligen Prozentbereich verbuchen können. In der Hälfte der Fälle seien jedoch keine positive Renditegutschrift erzielt worden. Da die Versicherer bei Indexpolicen den Erhalt des angesparten Kapitales garantieren, sind negative Werte jedoch nicht möglich.

„Die Aktienmarktentwicklung 2020 stand größtenteils im Zeichen der COVID-19-Pandemie“, kommentiert Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata. Während der DAX im Februar zunächst auf sein bis dato registriertes Allzeithoch von 13.789 Punkten geklettert war, erlebte er im März einen historischen Absturz auf unter 8.500 Punkte. Nach einer Aufwärtsrally zum Jahresende konnte im Dezember ein neues vorläufiges Allzeithoch von 13.790 Punkten erreicht werden.

Cap und Quote

Da sich für die Berechnung der jährlichen Renditegutschrift mit dem Cap (zu Deutsch: Deckel) und der Quote zwei Formen am Markt herausgebildet haben, ist auch für Indexpolicen die Überschussbeteiligung interessant. Die laufende Verzinsung für die Indexbeteiligung liege laut Assekurata aktuell bei durchschnittlich 2,48 Prozent und damit 0,23 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Während der niedrigste beobachtete Wert bei 1,46 Prozent gelegen habe, sei der höchste Wert 3,10 Prozent gewesen. „Mit Blick auf 2020 haben sich Tarife mit jährlicher Indexquote zum Jahresende ausgezahlt, da sie vereinzelt noch von den Erholungstendenzen profitieren konnten“, ergänzt Lars Heermann.

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Im Vergleich zu den Policen der neuen klassischen Rentenversicherung (2,13 Prozent) schneiden Indexpolicen dennoch sehr gut ab. „Hohe Überschussdeklarationen von Indexpolicen sind notwendig, um die Renditechance bei der Indexpartizipation zu erhalten. Daher sollte die Überschussentwicklung von Indexpolicen regelmäßig im Auge behalten werden.“, ordnet Heermann die Ergebnisse ein.

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