Welche Direktversicherer schneiden aus Sicht von Familien besonders gut ab? Dieser Frage ist eine aktuelle Untersuchung nachgegangen. Versicherungsbote stellt die bestbewerteten Unternehmen in einer neuen Bildstrecke vor, ordnet die Ergebnisse ein – und zeigt, was die Studie leisten kann und was nicht.
Hintergrund: Direktversicherer bieten Versicherungsschutz ohne Filialen oder persönliche Beratung vor Ort – abgeschlossen wird meist online, per App oder Telefon. Für viele Familien verspricht dieses Modell vor allem eines: unkomplizierte Abläufe, schnelle Erreichbarkeit und günstige Beiträge. Besonders bei standardisierten Produkten wie Hausrat-, Zahnzusatz- oder Unfallversicherung kann das digitale Angebot eine praktische Alternative sein – etwa wenn Policen flexibel abgeschlossen, verwaltet oder gekündigt werden sollen.
Wie überzeugend ein Anbieter dabei im Alltag tatsächlich wirkt, steht im Mittelpunkt der Untersuchung „Die Besten für Familien“, die in Kooperation von ServiceValue und dem Wirtschaftsmagazin Focus Money durchgeführt wurde. Sie erhebt jedoch keine objektiven Daten zu Beiträgen, Leistungen oder Schadenregulierung – sondern fragt: Wie zufrieden sind Familien insgesamt mit den Produkten und Leistungen eines Anbieters? Welche konkreten Produkte abgeschlossen wurden oder welche Erfahrungen im Einzelfall ausschlaggebend waren, bleibt offen. Die Ergebnisse spiegeln deshalb kein technisches Qualitätsurteil – sondern ein subjektives Gesamtbild auf Basis realer Kundenerfahrungen.
Was wurde gemacht?
Die Untersuchung zu den familienfreundlichsten Direktversicherern ist Teil der groß angelegten Studie „Die Besten für Familien“, die im Mai 2025 vom Kölner Analyseinstitut ServiceValue in Kooperation mit Focus Money und Deutschland-Test durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 568 Marken aus 39 Branchen analysiert – darunter auch eine Auswahl relevanter Direktversicherer.
Grundlage der Untersuchung waren mehr als 124.000 Kundenurteile, die über ein externes Online-Panel eingeholt wurden. Teilnehmen konnten ausschließlich Personen, die innerhalb der letzten 24 Monate tatsächlich Kunde oder Nutzer eines Unternehmens waren – bei Direktversicherern also Versicherte, die aktiv ein Produkt abgeschlossen und mindestens erste Erfahrungen gesammelt hatten. Im Mittelpunkt stand eine einzige Frage:
„Wie zufrieden sind Sie als Familie insgesamt mit den Produkten/Leistungen folgender Anbieter?“
Zur Beantwortung standen sechs Antwortoptionen zur Verfügung:
- (1) begeistert
- (2) sehr zufrieden
- (3) zufrieden
- (4) eher zufrieden
- (5) eher nicht zufrieden
- (6) nicht zufrieden
Alle gültigen Antworten wurden zu einem ungewichteten Mittelwert je Anbieter zusammengeführt – je niedriger der Wert, desto höher die Zufriedenheit:
- Anbieter, deren Ergebnis unter dem Branchendurchschnitt lag, erhielten das Prädikat „Hohe Gesamtzufriedenheit“.
- Wer zusätzlich besser abschnitt als der Mittelwert aller überdurchschnittlich bewerteten Anbieter, wurde mit „Sehr hohe Gesamtzufriedenheit“ ausgezeichnet.
- Der Anbieter mit dem besten Zufriedenheitswert innerhalb der Branche erhielt das Siegel „Höchste Gesamtzufriedenheit“ – und bildet den Spitzenplatz im Ranking.
Was die Studie nicht leisten kann
Direktversicherer bieten häufig Produkte, die nur punktuell abgeschlossen und selten in Anspruch genommen werden – etwa Hausrat-, Unfall- oder Zahnzusatzversicherungen. Anders als bei der gesetzlichen Krankenversicherung oder der privaten Krankenvollkostenversicherung, die Familien durchgehend begleitet, basieren Zufriedenheitsurteile hier nicht zwingend auf regelmäßigen oder tiefgreifenden Nutzungserfahrungen. Ob tatsächlich ein Schaden reguliert, eine Leistung genehmigt oder abgelehnt oder ein Servicefall bearbeitet wurde, bleibt offen.
Entsprechend erhebt die Untersuchung keinen objektiven Leistungsvergleich. Sie liefert keine Angaben zur Qualität einzelner Produkte, zum Preis-Leistungs-Verhältnis oder zur Reaktionsgeschwindigkeit und zum Regulierungsverhalten im Schadenfall. Auch bleibt offen, ob die Bewertungen auf einem einmaligen Kontakt, einer allgemeinen Markenwahrnehmung oder auf konkreten Interaktionen – etwa bei einer komplexen Schadenregulierung – beruhen.
Dennoch erlaubt das Ranking wertvolle Rückschlüsse: Es zeigt, welche Direktversicherer aus Sicht von Familien einen positiven Gesamteindruck hinterlassen – unabhängig von Sparte oder konkreter Produkterfahrung. Die Ergebnisse ersetzen keinen technischen Leistungsvergleich, sondern spiegeln eine subjektive Zufriedenheit wider, die auf realen, aber unterschiedlich gewichteten Nutzererlebnissen beruhen kann. Ob es sich dabei um die Abwicklung eines Schadenfalls, die Verständlichkeit von Unterlagen oder einfach nur ein unkomplizierter Onlineabschluss handelte, bleibt offen. Weitere Informationen und der vollständige Studiensteckbrief sind auf der Webseite von ServiceValue abrufbar.