Private Krankenversicherer mit der stärksten Kundenempfehlung

Die Wahl einer privaten Krankenversicherung ist eine zentrale Entscheidung für die persönliche Gesundheitsvorsorge. Doch welche Anbieter überzeugen so, dass Kundinnen und Kunden sie auch im Alltag weiterempfehlen? Eine neue Studie zeigt die Favoriten. Versicherungsbote stellt sie vor – und ordnet die Ergebnisse ein.

Kaum ein Versicherungsprodukt ist so vielgestaltig – und zugleich so tief in die Gesundheitsvorsorge eingebunden – wie die private Krankenversicherung. Sie kann ergänzend zur gesetzlichen Krankenversicherung abgeschlossen werden oder diese vollständig ersetzen. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Anforderungen an Beitrag, Tarifstruktur und langfristige Verlässlichkeit.

Bei Vollversicherten bildet die PKV die alleinige Grundlage der medizinischen Versorgung. Wer sich für diesen Weg entscheidet – etwa als Selbstständiger oder Beamter –, wählt ein eigenständiges System mit individuellen Tarifen, lebenslanger Bindung und spezifischer Beitragsentwicklung. Ein späterer Wechsel ist oft kaum möglich: Vorerkrankungen, höheres Eintrittsalter und nicht übertragbare Rückstellungen erschweren den Wechsel zu einem anderen Anbieter erheblich. Vertrauen in die Stabilität des Vertrags und die Fairness im Leistungsfall ist hier entscheidend.

Zusatzversicherungen hingegen – etwa für Zahnbehandlungen, Sehhilfen oder stationäre Wahlleistungen – bauen auf der gesetzlichen Grundversorgung auf. Sie sind oft flexibler gestaltbar, leichter kündbar und mit geringeren Zugangshürden verbunden. Doch auch sie greifen in sensible Gesundheitsfragen ein – und müssen sich im Ernstfall bewähren.

Was die Studie misst – und was sie offenlässt

Gerade diese Unterschiede – zwischen einer langjährigen Vollversicherung und einer punktuellen Zusatzpolice – bleiben in der vorliegenden Studie unberücksichtigt. Es wird nicht erfasst, auf welchen Tarif sich eine Empfehlung bezieht, wie lange das Vertragsverhältnis besteht oder wie komplex der Leistungsfall war. Auch zentrale Qualitätsmerkmale wie Beitragsentwicklung, Leistungstransparenz oder Fairness im Krankheitsfall werden nicht bewertet. Die Studie erhebt keine Tarifvergleiche und keine objektiven Leistungskennzahlen. Sie misst allein, ob Kundinnen und Kunden ihren Anbieter im privaten Umfeld weiterempfohlen haben – also ein subjektives Vertrauensvotum, kein technisches Qualitätsurteil. Doch gerade dieser persönliche Eindruck kann viel bedeuten: Er zeigt, welche Versicherer im Alltag als verlässlich erlebt werden. Und gerade deswegen lohnt der Blick auf die Ergebnisse.

Was wurde gemacht?

Die Auszeichnung „Von Kunden empfohlen“ basiert auf einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Erhebung, die ServiceValue in Kooperation mit dem Magazin FOCUS-MONEY durchgeführt hat. Teilnahmeberechtigt waren ausschließlich Personen, die in den letzten 24 Monaten tatsächlich Kundin oder Kunde eines Unternehmens waren oder es zum Befragungszeitpunkt noch sind. Die zentrale Fragestellung lautete:

„Im Folgenden sehen Sie eine Liste von Unternehmen. In Klammern dahinter ist jeweils der Branchenbezug angegeben. Wenn Sie in den letzten 24 Monaten bei einem dieser Anbieter Kunde waren bzw. noch sind, geben Sie bitte an, ob Sie diesen Anbieter bzgl. des aufgeführten Branchenbezuges in Ihrem sozialen Umfeld (privat, beruflich etc.) tatsächlich auch weiterempfohlen haben.“

Zur Beantwortung standen folgende Optionen zur Auswahl:

• – Ja, immer wieder
• – Ja, mehrmals
• – Ja, mindestens einmal
• – Nein, nicht weiterempfohlen
• – Weiß nicht / keine Angabe

Die Antworten wurden in einen gewichteten Indexwert überführt, der die relative Empfehlungsstärke eines Unternehmens innerhalb seiner Branche ausdrückt. Jeder Antwortoption wurde dabei ein Gewichtungsfaktor zugeordnet:

• „Ja, immer wieder“ = Faktor 5
• „Ja, mehrmals“ = Faktor 3
• „Ja, mindestens einmal“ = Faktor 1

Aus den Anteilen dieser drei Gruppen wurde ein gewichteter Summenwert berechnet und anschließend durch die maximal mögliche Summe der Gewichtungen (9) geteilt. Das Ergebnis wurde auf eine Skala von maximal 55,6 Punkten normiert – dieser Wert entspräche einer Idealbewertung, bei der 100 Prozent der Befragten „Ja, immer wieder“ angeben.

In der Praxis erreichen selbst die bestbewerteten Anbieter deutlich niedrigere Werte, typischerweise zwischen 15 und 25 Punkten. Das liegt an der strengen Gewichtung und daran, dass bereits wenige weniger überzeugte Stimmen den Gesamtwert merklich senken können. Der Empfehlungswert ist kein Prozentwert, sondern ein relativer Index – er drückt die Position eines Anbieters im Verhältnis zum Branchendurchschnitt aus.

Die Auszeichnungen im Überblick:

• „Hohe Weiterempfehlung“ erhalten alle Anbieter, deren Empfehlungswert konstant über dem Branchendurchschnitt liegt.
• „Höchste Weiterempfehlung“ wird ausschließlich an den Anbieter mit dem besten Empfehlungswert innerhalb eines Marktsegments vergeben – sie kennzeichnet die Spitzenposition.