Nun kommen die Ränge 12 bis 9 nach Geschäftsgröße, wenn man Marktanteile der Leben-Töchter für Mutterkonzerne addiert. Auch hier gilt: Die Rangfolge einzelner Gesellschaften weicht ab und wird in den Kurzporträts genannt.
Nürnberger: 2,46 Prozent Marktanteil/ Basisquote von 543,7 Prozent
Mit einem Beitragsvolumen von rund 2,22 Milliarden Euro belegte die Nürnberger Lebensversicherung 2024 Rang 12 – ihr Marktanteil liegt bei 2,46 Prozent (würde man Töchter eines Konzerns getrennt bewerten, käme sie sogar auf Rang acht). Die Gesellschaft setzt auf ein ausgewogenes Portfolio mit breiter Produktpalette und starker Präsenz in der Alters- und Hinterbliebenenvorsorge – sowohl im Individual- als auch im Kollektivgeschäft.
Die Basisquote lag 2024 bei 543,7 Prozent (Vorjahr: 519,9 Prozent) und damit auf Rang 11 im Branchenvergleich der Solvenzquoten. Der Hauptversicherungen-Bestand verteilt sich auf 36 Prozent Rentenversicherungen, 10 Prozent Kapitalversicherungen, 7 Prozent Risikoversicherungen, 33 Prozent fondsgebundene Produkte sowie 14 Prozent Kollektivverträge. Diese Struktur deutet auf eine solide Kapitalbindung mit begrenztem Altgarantie-Anteil hin – kombiniert mit einem spürbaren Fokus auf fondsnahe Lösungen. Die starke Quote dürfte Ausdruck einer konservativen Kapitalsteuerung und eines breit diversifizierten Geschäftsmodells sein.
Provinzial: 2,48 Prozent Marktanteil/ Basisquote von 591,5 Prozent
Die Provinzial Lebensversicherung belegt 2024 mit einem Beitragsvolumen von rund 2,24 Milliarden Euro Rang 11 in der Konzernwertung, bei getrennter Betrachtung der Gesellschaften sogar Rang sieben. Der Marktanteil liegt bei 2,48 Prozent. Als traditionsreicher Regionalversicherer mit enger Sparkassenanbindung ist das Unternehmen vor allem in Nordrhein-Westfalen und Teilen Norddeutschlands aktiv. Aufgrund vergangener Fusionen liegen keine konsolidierten Angaben zur Portfoliostruktur vor, was eine präzise Segmentierung erschwert.
Die Solvenzquote überzeugt dennoch: Mit einer Basisquote von 591,5 Prozent (Vorjahr: 623,3 Prozent) gehört die Provinzial zu den zehn kapitalstärksten Lebensversicherern im Markt (Rang 9). Der Wert liegt nahezu doppelt so hoch wie der Branchendurchschnitt von 308,6 Prozent und unterstreicht die Stabilität eines Geschäftsmodells, das auf langfristige Kundenbeziehungen, risikobewusste Kalkulation und stabile Bestände setzt.
Versicherungskammer Bayern (VKB-Gruppe): 2,74 Prozent Marktanteil
Die Versicherungskammer Bayern zählt zu den größten Anbietern im deutschen Lebensversicherungsmarkt – auch wenn sie formal keinen klassischen Versicherungskonzern bildet. Statt einer zentralen Muttergesellschaft agiert sie als öffentlich-rechtlicher Verbund eigenständiger Gesellschaften mit koordinierter Geschäftsführung und strategischer Verzahnung. Für die Marktanalyse wurden die Prämieneinnahmen der Lebensversicherer der Gruppe dennoch konsolidiert betrachtet, da die VKB in Summe als bedeutender Marktakteur auftritt. Zusammengenommen erzielten die Gesellschaften 2024 ein Beitragsvolumen von gut 2,48 Milliarden Euro – was einem Marktanteil von rund 2,74 Prozent und Rang 10 entspricht.
Bayern-Versicherung Lebensversicherung AG: Basisquote von 533,6 Prozent
Mit rund 2,28 Milliarden Euro verdienten Bruttoprämien belegt die Bayern-Versicherung Rang sechs im Markt, würde man Gesellschaften nach Geschäftsgröße getrennt bewerten. Die Portfolioaufstellung ist auffällig fondsorientiert: 40 Prozent der Hauptversicherungen entfallen auf fondsgebundene Produkte, 29 Prozent auf Rentenversicherungen, 17 Prozent auf Kapitalversicherungen. Die Basisquote liegt 2024 bei starken 533,6 Prozent (2023: 476,3 Prozent) – ein klarer Beleg für die solide Kapitalausstattung sowie die zwölftbeste Solvenzquote am Markt.
Öffentliche Oldenburg Lebensversicherungs-AG: Basisquote von 59,6 Prozent
Mit einem Beitragsvolumen von knapp 75 Millionen Euro zählt die Öffentliche Oldenburg zu den kleinsten Lebensversicherern in Deutschland (Rang 67). Die Basisquote liegt 2024 bei lediglich 59,6 Prozent – dem drittschlechtesten Wert im Markt. Damit erfüllt das Unternehmen auf Basis seiner tatsächlich verfügbaren Eigenmittel nicht mehr die aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen. Fondsgebundene Produkte spielen nur eine untergeordnete Rolle: Sie machen lediglich rund 7,5 Millionen Euro des Beitragsvolumens aus. Die niedrige Quote dürfte vor allem auf die eingeschränkte Risikostreuung, eine historisch gewachsene Produktstruktur und eine begrenzte Eigenmittelbasis zurückzuführen sein. Unter Einbeziehung von Volatilitätsanpassung und Übergangsmaßnahmen ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Die aufsichtsrechtlich relevante SCR-Quote steigt auf 238,7 Prozent und liegt damit deutlich über der kritischen 100-Prozent-Marke.
Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig: Basisquote von 222,4 Prozent
Die Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit Schwerpunkt in Niedersachsen. 2024 erreicht sie eine Basisquote von 222,4 Prozent, was Rang 49 von 76 entspricht. Die Quote liegt damit unter dem Branchendurchschnitt von 308,6 Prozent, bleibt aber deutlich oberhalb der regulatorisch geforderten Mindestanforderung. Das Produktportfolio umfasst sowohl klassische Lebens- und Rentenversicherungen als auch fondsgebundene Angebote wie die „LöwenRente“ oder das „GenerationenDepot Invest“. Die Kapitalausstattung spiegelt dabei auch die Herausforderungen regional tätiger kleinerer Anbieter wider, für die eine breite Risikostreuung aufgrund der Bestandsstruktur und Marktgröße begrenzt ist. Die Gesellschaft erzielte 2024 verdiente Bruttobeiträge von rund 119 Millionen Euro, was einem Marktanteil von 0,13 Prozent und Rang 62 entspricht.
Alte Leipziger: 3,00 Prozent Marktanteil/ Basisquote von 349,5 Prozent
Mit einem Beitragsvolumen von rund 2,71 Milliarden Euro zählt die Alte Leipziger Lebensversicherung zu den Großen der Branche (Marktanteil: 3,00 %, Rang 9). Würde man Gesellschaften getrennt betrachten, wäre sie sogar der fünftgrößte Lebensversicherer. Die Alte Leipziger verfügt über ein vergleichsweise breites Portfolio, das sich 2023 zu 36 Prozent aus Rentenversicherungen, sieben Prozent Kapitalversicherungen, zwei Prozent Risikoversicherungen, 22 Prozent fondsgebundenen Produkten und 34 Prozent Kollektivverträgen zusammensetzte – letzteres ein überdurchschnittlicher Wert. Die Basis-SCR-Quote liegt mit 349,5 Prozent über dem Marktdurchschnitt von 308,6 Prozent (Rang 24 von 76) und konnte gegenüber dem Vorjahr (315,4 Prozent) noch einmal gesteigert werden. Die solide Kapitalausstattung dürfte unter anderem auf die ausgewogene Tarifstruktur und die starke Stellung im Kollektivgeschäft zurückzuführen sein.