Lebensversicherer: Die Marktführer im Solvenzcheck

Quelle: DALL-E

Im Folgenden werden die Konzerne auf den Rängen 16 bis 13 vorgestellt – sortiert nach den Marktanteilen ihrer Muttergesellschaften. Zur besseren Einordnung der Unternehmensgröße wurden die Prämieneinnahmen aller relevanten Konzerntöchter zusammengefasst. Dies kann von der Betrachtung einzelner Gesellschaften nach Rechtsform abweichen, die jeweiligen Zahlen und Besonderheiten werden bei den Töchtern gesondert erläutert. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Analyse die führenden Lebensversicherer im deutschen Markt vollständig und konsolidiert abbildet.

Volkswohl Bund Gruppe: 1,85 Prozent Marktanteil

Mit Beitragseinnahmen von knapp 1,7 Milliarden Euro gehört die Volkswohl Bund Gruppe zu den größten Lebensversicherungsgruppen Deutschlands – mit 1,85 Prozent Marktanteil (Rang 16 im Ranking der Mutterkonzerne). Volkswohl Bund setzt traditionell auf das Geschäft mit unabhängigen Maklern und vermittelt einen großen Teil ihrer Verträge über freie Vermittler. Die beiden Gesellschaften Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G. und Dortmunder Lebensversicherung AG agieren eigenständig, ergänzen sich aber strategisch.

Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G.: Basisquote von 454,9 Prozent

Mit rund 1,64 Milliarden Euro verdienten Bruttoprämien gehört die Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G. zu den größten Einzelunternehmen im Markt (Rang 14 bei Betrachtung der Einzelgesellschaften). Die Basisquote lag 2024 bei 454,9 Prozent – ein deutlich überdurchschnittlicher Wert, der auf eine stabile Kapitalausstattung hinweist. Der Vertragsbestand ist breit gestreut: Über 40 Prozent der Hauptversicherungen entfallen auf klassische oder fondsgebundene Rentenversicherungen, hinzu kommen knapp 10 Prozent Kapitalversicherungen und etwa 5 Prozent Risikoversicherungen. Gut ein Drittel des Bestands besteht aus fondsgebundenen Verträgen, rund 9 Prozent sind Kollektivpolicen. Die solide Quote dürfte nicht zuletzt auf die ausgewogene Mischung aus Bestand, Kapitalanlage und Vertriebsstruktur zurückzuführen sein.

Dortmunder Lebensversicherung AG: Basisquote von 361,0 Prozent

Die Dortmunder kommt auf gut 33 Millionen Euro Prämieneinnahmen (Rang 74 und damit der drittkleinste Lebensversicherer der Branche). Die Basisquote beträgt 361,0 Prozent und liegt damit deutlich über dem Marktdurchschnitt. Das Unternehmen fokussiert sich auf klar umrissene Produkte zur Hinterbliebenenabsicherung mit vereinfachten Prozessen und standardisierten Risikotarifen. Das reduziert die Kapitalbindung, ermöglicht schlanke Kalkulation – und führt zu einer vergleichsweise guten Quote, trotz der kleinen Unternehmensgröße.

Württembergische: 1,86 Prozent Marktanteil/ Basisquote von 139,0 Prozent

Die Württembergische erreicht bei Betrachtung der Mutterkonzerne Rang 15 nach Marktanteil; bei getrennter Betrachtung der Gesellschaften sogar Rang 12. Das Geschäftsmodell der zur W&W-Gruppe gehörenden Gesellschaft ist traditionell breit aufgestellt: Im Bestand dominieren klassische Altersvorsorgeverträge. Rund 36 Prozent der Hauptversicherungen entfallen auf Rentenversicherungen, weitere 22 Prozent auf Kapitalversicherungen – ein vergleichsweise hoher Anteil. Ergänzt wird das Portfolio durch etwa 15 Prozent fondsgebundene Verträge und einen merklichen Kollektivanteil von 18 Prozent.

Die Basisquote liegt 2024 bei 139,0 Prozent (Rang 64 von 76) und damit klar unter dem Branchenschnitt. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr (213,1 Prozent) – und Ausdruck einer strukturellen Herausforderung. Im Wettbewerbsvergleich fällt die Risikotragfähigkeit damit eher verhalten aus – trotz beachtlicher Größe und stabiler Prämienbasis.

SV SparkassenVersicherung: 2,11 Prozent Marktanteil

Mit einem Gesamtbeitragsvolumen von rund 1,91 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 2,11 Prozent zählt die SV SparkassenVersicherung zu den größeren Playern im Lebensversicherungsmarkt: Rang 14 der übergeordneten Konzernwertung. Der Konzern setzt sich aus der SV Leben und der SV Sachsen zusammen und ist tief in der Sparkassenorganisation verankert – ein Vertriebsmodell, das regional starke Bestände und einen hohen Grad an Kundenbindung ermöglicht. Beide Gesellschaften verfolgen einen traditionellen Vorsorgeansatz.

SV Leben: Basisquote von 678,9 Prozent

Die SV Leben kommt 2024 auf eine Basisquote von 678,9 Prozent – der sechstbeste Wert am Markt. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 504,1 Prozent. Das Unternehmen verwaltet ein Portfolio, das zu 54 Prozent aus Renten- und zu 17 Prozent aus Kapitalversicherungen besteht. Weitere Anteile entfallen auf Kollektivverträge (16 Prozent), fondsgebundene Policen (6 Prozent) und Risikoversicherungen (ebenfalls 6 Prozent). Die Kombination aus stabilem Geschäftsmodell, konservativer Risikopolitik und effizienter Bestandsführung spiegelt sich in einer außergewöhnlich hohen Solvenzquote wider.Die SV Leben trägt Prämien in Höhe von 1,50 Mrd. Euro zu den Prämieneinnahmen des Konzerns bei (Rang 15 in der Einzelwertung aller 76 Gesellschaften).

SV Sachsen: Basisquote von 302,2 Prozent

Leicht anders stellt sich die Lage bei der SV Sachsen dar: Die Basisquote liegt 2024 bei 302,2 Prozent (Vorjahr: 312,0 Prozent) und damit knapp unter dem Marktdurchschnitt. Die Prämieneinnahmen der Gesellschaft belaufen sich auf rund 412 Millionen Euro – ein stabiler Wert, der allerdings nur Rang 40 unter allen 76 Lebensversicherern sichert (damit ist das Geschäft der SV Sachsen wesentlich kleiner als das der Konzernschwester). Das Portfolio ist ähnlich strukturiert: 52 Prozent entfallen auf Rentenversicherungen, 22 Prozent auf Kapitalversicherungen, 13 Prozent auf Kollektivverträge sowie jeweils kleinere Anteile auf Risiko- und fondsgebundene Produkte.

Axa-Konzern: 2,61 Prozent Marktanteil

Mit einem konsolidierten Beitragsvolumen von rund 2,36 Milliarden Euro belegt der Axa-Konzern Rang 13 im Marktvergleich der Lebensversicherer. Die Gruppe setzt sich zusammen aus der Axa Lebensversicherung und der Ager Lebensversicherung, die im internen Run-off betrieben wird. Beide Gesellschaften unterscheiden sich deutlich in Geschäftsmodell und Risikoprofil.

Axa Lebensversicherung: Basisquote von 283,6 Prozent

Die Axa Lebensversicherung erzielte 2024 rund 1,80 Milliarden Euro an verdienten Bruttoprämien, was bei isolierter Betrachtung Rang 11 unter den Einzelgesellschaften bedeutet. Die Basisquote liegt bei 283,6 Prozent (2023: 310,9 Prozent) und bleibt damit leicht unter dem Marktdurchschnitt von 308,6 Prozent – Rang 37 im Marktvergleich. Das Portfolio ist breit diversifiziert: 28 Prozent Rentenversicherungen, 21 Prozent Kapitalversicherungen, 27 Prozent fondsgebundene Produkte, 19 Prozent Kollektivverträge und 5 Prozent Risikopolicen. Die vergleichsweise moderate Quote resultiert vor allem aus der Garantielast im Bestand sowie den Kapitalanforderungen aus dem Kollektivgeschäft.

Ager Lebensversicherung: Basisquote von 177,7 Prozent

Die Ager Lebensversicherung, die 2024 rund 558 Millionen Euro Prämien (Rang 35) erzielte, verwaltet die Altbestände der früheren DBV-Winterthur Lebensversicherung und befindet sich seit 2024 im internen Run-off des Axa-Konzerns. Die Basisquote beträgt 177,7 Prozent (2023: 226,2 Prozent) – typisch für einen Run-off-Anbieter, der ohne Neugeschäft agiert und dessen Eigenmittelbasis begrenzter bleibt.

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