ZDF: Beitrag zahlen, damit nicht mehr beraten wird

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So genau muss es dann doch nicht sein. Wichtig scheint vor allem eins zu sein: Wer Provisionen vereinnahmt, hat eher die eigenen finanziellen Interessen im Blick als die der Kunden. Und diese politische Botschaft verbreitet das ZDF nicht zum ersten Mal: So tappte das Zweite Deutsche Fernsehen bereits 2016 in die Honorarberaterfalle und ein Jahr später nannte das ZDF die Rechtsgrundlage der Maklertätigkeit „Werbeblock“.

Vielleicht ist es an der Zeit, den hochbezahlten Redakteuren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die möglichen Folgen ihres Begehrens aufzuzeigen. Wie stünde es denn um die Verbreitung von Berufsunfähigkeitsversicherungen, privater Altersvorsorge oder Sachpolicen mit Elementarschutz, wenn es keine Versicherungsvermittler, die auf Provisionsbasis arbeiten, gäbe?

Wie viele Menschen im Ahrtal hätten Elementarschutz gehabt, wenn sie ihren Versicherungsschutz in die eigene Hand genommen hätten? Verbraucherschützer Niels Nauhauser hatte dieses 'in die eigene Hand nehmen' sogar gefordert - mit Blick auf die Altersvorsorge. Und wenn 'Beratung' und 'Verkauf' tatsächlich getrennt vergütet werden sollen, ist dann die Kostenausgleichsvereinbarung gelebter Verbraucherschutz? Was wirkt sich aus Sicht des Sparer positiver auf den Zinseszinseffekt aus? Gestückelte Provision oder Honorarzahlung?

Eine aktuelle Studie zeigt: Gerade Bezieher kleinerer und mittlerer Einkommen können sich Honorarberatung nicht leisten. Eine andere Umfrage ergab: Gerade mal 16 Prozent der Deutschen können sich Beratung gegen Honorar vorstellen. Als angemessener Stundensatz werden dafür im Durchschnitt 35 Euro genannt. Das liegt auch deutlich unter dem Stundensatz von 110,- Euro, den die Verbraucherzentralen für Altersvorsorgeberatung aufrufen.

Zieht man diese Studienergebnisse heran, lässt sich feststellen: Das ZDF nutzt Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag, um sich dafür einzusetzen, dass weite Teile der Bevölkerung von Finanzberatung ausgeschlossen werden. Der Beitragszahler zahlt also (auch) dafür, dass er nicht mehr beraten wird.

Video: Böhmermanns Programm-Hinweis in voller Länge

Die vollständige Frontal21-Sendung finden Interessierte in der ZDF-Mediathek.

Hinweis: In einer älteren Version des Textes hieß es, Gerhard Schick hätte gefordert, Altersvorsorge in die eigene Hand zu nehmen. Das ist so nicht zutreffend. Die Forderung geht auf Verbraucherschützer Niels Nauhauser zurück. Das falsch zugeordnete Zitat wurde korrigiert.