Dr. Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V und Präsident des GDV, sprach unter anderem in seiner Eröffnungs-Keynote der insureNXT 2023 über die Kooperation zwischen Start-Ups und Versicherern. Dabei erklärte er, dass Events wie die insureNXT eine Art "Datingplattform" für Start-Ups und Versicherer darstellen. Er fügte hinzu: "Es ist wie bei Tinder." Man muss also schnell entscheiden, wer zu einem passt und wer nicht, da Versicherer nicht mit jedem kooperieren können und Start-Ups gezielt nach passenden Partnern suchen.

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Ich fand diese Metapher äußerst treffend und stellte mir die Frage: Wenn man das mit Tinder vergleicht, wie müssen Start-ups sein, damit Versicherer sich für sie interessieren, und was erwarten Start-Ups eigentlich von Versicherungen?

Um Antworten darauf zu finden, hat mir das InsurLab Germany den Kontakt zu 4 Versicherern und 4 Start-ups vermittelt, die zusammengefunden haben. Was mir die einzigartige Möglichkeit gab, mit beiden Seiten einer solchen Kooperation unabhängig zu sprechen.

Auf Seiten der Versicherer sprach ich u.a. mit Axel Eppenstein von der R+V, um herauszufinden, wer sind eigentlich die entscheidenden Personen bei den Versicherern, warum kooperieren sie mit Start-Ups, worauf achten sie, wie läuft die Kooperation mit Start-Ups allgemein und wie läuft sie im Speziellen mit Bitkasten.

„Alle wollen einen Chatbot, dann lassen wir das doch mal von den Trainees aufbereiten“

Axel Eppenstein ist seit über 25 Jahren bei der R+V und war bei der der Versicherung schon in den verschiedensten Funktionen tätig. Er ist als Mathematiker gekommen, hat verschiedenste Positionen im Unternehmen begleitet und ist in der heutigen Funktion Transformation Manager Digitalisierung und Innovation Manager.

Er beschreibt sich selbst als „jemand, der sehr kommunikativ ist und gerne mit Leuten quatscht“ und der aufgrund seiner langen Zeit bei der R+V Versicherung weiß, wie er die richtigen Ideen mit den richtigen Personen verbindet und Start-Ups, von denen er überzeugt ist, im Unternehmen richtig platziert.

Und genau darüber sprechen wir ausführlich anhand vier verschiedener Start-Ups. So erzählt Axel, wie er durch die Kooperation mit dem Chatbot-Start-Up Kauz überhaupt zum InsurLab Germany gekommen ist. Der Ursprung hierfür war das jährliche Trainees-Projekt, wofür Themen gesucht wurden. „Und in irgendeiner Sitzung habe ich irgendwie gesagt, ach, wenn euch nichts einfällt, alle wollen einen Chatbot, dann lassen wir das doch mal von den Trainees aufbereiten. Was für Arten von Chatbot gibt es? Was haben wir im Haus für Anforderungen? Und ich hätte gerne einen Prototyp. So, und dann haben die gearbeitet, und irgendwann haben die natürlich den Markt auch analysiert, was sie finden, und haben dann tatsächlich das Startup Kraut gefunden, was zu dem Zeitpunkt auch im InsurLab Germany unterwegs war.“

Wie es dann weiter ging, hören Sie am besten selbst im Podcast. Im InsurLab bzw. genauer gesagt im Pitch für das Accelerator-Programm 2020 hat Axel dann „Miss Moneypenny Technologies“ gesehen und erinnert sich: „im Pitch habe ich sie gesehen, habe gesagt, ich habe super Ideen, was man damit machen könnte, und habe das Mentoring damals übernommen.“ Und aus dem Mentoring ist nun eine langjährige Zusammenarbeit entstanden, wo man erst im Kleinen die Technologie einführt und sie nun auf immer mehr Produkte, mit immer mehr Funktionen ausrollte.

Als drittes nennt Axel Eppenstein die Kooperation mit dem Start-Up „BetterDoc“, wo sich einmal mehr zeigt, dass Start-Ups Ausdauer benötigen und sich diese aber auch auszahlt, wie er erzählt: „Die habe ich das erste Mal getroffen beim Kick-Off vom Batch 2019. Fand die Idee super, was die machen, hab das auch bei uns im Haus weitergegeben und versucht zu vernetzen. Ist aber dann erstmal nichts draus geworden, hat sich wieder im Sande verlaufen und während Corona 2021 rief mich der eine Gründer nochmal an, können wir nochmal sprechen? Und irgendwie war dann das richtige Zeitfenster. Und dann ging es relativ schnell.“

Wie sich die erfolgreiche Kooperation mit den drei Start-Ups und mit Bitkasten entwickelte bzw. weiterentwickelt, wie die Zusammenarbeit mit der R+V Versicherung läuft, worauf sie achten, was er Start-Ups und was er Versicherungen empfiehlt und über so einiges mehr sprechen wir mit Axel Eppenstein in der Folge des Perfect-Match-Podcast. Hören Sie rein. Es lohnt sich!

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