Die Kfz-Versicherer haben für dieses Jahr ihre Prämien drastisch erhöht, was 84 Prozent der Fahrzeughalter betrifft, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox zeigt. Trotz der Preissteigerungen akzeptiert die Mehrheit (71 Prozent) der Befragten die Erhöhungen. Bereits vor Beginn der Wechselsaison warnten die Kfz-Versicherer vor „tiefroten Bilanzen“ und sprachen von „Untertarifierung“ (Versicherungsbote berichtete).

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Versteckte Preiserhöhungen: 25 Prozent der Fahrzeughalter betroffen

Laut einer Umfrage von Verivox haben 58 Prozent der Befragten eine direkte Preiserhöhung in ihrer Beitragsrechnung für das kommende Jahr festgestellt. Im Gegensatz dazu bleibt der Beitrag für jeden Vierten (25 Prozent) unverändert, obwohl sie keinen Schaden in den letzten zwölf Monaten gemeldet haben. Diese Autofahrer sollten aufgrund des höheren Schadenfreiheitsrabatts eigentlich einen günstigeren Beitrag zahlen, da sie um eine Schadenfreiheitsklasse aufsteigen. Lediglich 12 Prozent geben an, dass ihr Beitrag im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist.

„Nicht alle Preiserhöhungen sind auf den ersten Blick erkennbar“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. „Wenn der Versicherer den Schadenfreiheitsrabatt nicht oder nur teilweise anrechnet, handelt es sich um eine versteckte Preiserhöhung.“

Ein Ende der Beitragssteigerungen ist nicht zu erwarten. Auf der Jahresmedienkonferenz des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sagte GDV-Präsident Dr. Norbert Rollinger: „Vor allem die Entwicklung in der Kfz-Versicherung wird voraussichtlich von Nachholeffekten geprägt sein“, so Rollinger. „Auch steht zu befürchten, dass die Reparaturkosten weiter steigen werden. Daher rechnen wir hier mit einem Beitragszuwachs von zehn Prozent für 2024.“

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Über die Verivox-Studie:
Im Auftrag von Verivox hat das Marktforschungsinstitut Innofact Ende Januar 2024 insgesamt 1031 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren online befragt. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit. Die Befragten entstammen einem ISO-zertifizierten Online-Panel mit rund 500.000 Teilnehmenden.

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