Ziel des Vertriebsservice war immer eine Unterstützung für die Vertriebsmitarbeitenden im KMU-Geschäftsfeld. Eine Ausweitung ist zwar grundsätzlich denkbar, jedoch noch nicht konkret geplant.

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Wie kann ein solches Programm bei Bestandskunden genutzt werden? Hier sollten die Vermittlerinnen und Vermittler doch bereits über eine Fülle von Daten verfügen. Was sind weitere Anwendungsbeispiele?

Daten und Informationen der KMU-Kund*innen im Bestand sind durch vertragsgebundene Informationen abgedeckt und werden in der Regel bei Bedarf aktualisiert. „move“ komplettiert ein regelmäßiges, zeitnahes und aktuelles Gesamtbild der Kund*innen mit externen Informationen und ergänzt diese, zum Beispiel um aktuelle Ereignisse und Veränderungen. Diese werden den Vertriebsmitarbeitenden proaktiv ausgewiesen und zur Verfügung gestellt.

Denkbar ist auch, dass KI bei der Meldung und Regulierung von Schäden unterstützt. Wird dies mit „move“ bereits praktiziert - und wie?

Bei der Versicherungskammer Bayern sind KI-gestützte Anwendungen z. B. im Bereich des Schadensmanagement bereits seit Längerem im Betrieb. Dies betrifft aber andere organisatorische Einheiten. Eine Verknüpfung und Harmonisierung der Systeme wird ggf. zukünftig ein Szenario sein.

Wo sehen Sie die Grenzen von künstlicher Intelligenz im Vertrieb? Wo vielleicht sogar Gefahren ihres Einsatzes?

Ich persönlich glaube nicht, dass KI jemals den persönlichen Kontakt zu den Kund*innen ersetzen kann. Technisch wird dies zwar möglich sein, allerdings zählt gerade im Versicherungsvertrieb Menschlichkeit, Vertrauen und Empathie. Und das wird KI nicht leisten können. Eine unmittelbare Gefahr explizit für den Vertrieb sehe ich nicht. Hier gelten die gleichen Grundsätze wie in allen anderen Bereichen, in denen mit KI gearbeitet wird: Das KI-basierte Programm muss schlussendlich von Menschen mit fachlicher Eignung überwacht werden. Eine Anwendung von KI darf nicht mit dem Verlust von Expertise einhergehen.

Die Fragen stellte Mirko Wenig

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