Zeitgleich zu den GDV-Zahlen meldet der PKV-Verband, dass die privaten Krankenversicherer in der Vollversicherung netto einen Mitgliederzuwachs verzeichnen können. Das sechste Jahr in Folge wechselten mehr Menschen von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung als umgekehrt. Im Saldo ergab sich ein Plus von 48.000 Versicherten zu Gunsten der PKV. Die Ausgaben für Leistungen stiegen auch hier fast zweistellig: um 9,1 Prozent.

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Dass sich die Branche hier schon mit sehr kleinen Erfolgen zufrieden gibt, zeigt eine andere Zahl: Auch der Zuwachs an Versicherten in der Vollversicherung wird als Erfolg gemeldet. Dafür muss man aber schon auf die Stellen nach dem Komma schauen. Konkret wuchs die Zahl der PKV-Vollversicherten nach Abzug der Sterbefälle und der Abgänge von knapp 8,71 Millionen auf 8,71 Millionen. Kein Unterschied? Das Wachstum betrug auch nur 0,03 Prozent. Weil es aber das erste Mal seit 2011 ist, dass die Zahl der Vollversicherten netto stieg, wird im Pressetext des PKV-Verbandes extra drauf hingewiesen und auf eine Trendwende gehofft.

Vorsichtiger Optimismus für 2024

Der Ausblick der Branche für das Jahr 2024 ist -Zitat- „verhalten optimistisch“, wie es im GDV-Pressetext heißt. Das gilt vor allem für die schwächelnde Lebensversicherung. „Die höheren Zinsen verbessern die Ertragskraft der Unternehmen, die steigende Überschussbeteiligung erhöht die Attraktivität der Produkte und die realen Einkommen dürften weiter anziehen, während die Inflation abnimmt“, begründet GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen den positiven Ausblick. Aufgrund der hohen Zinsen würden aber zugleich kurzfristige Anlagen attraktiv gegenüber langfristigen Anlagen wie Rentenversicherungen bleiben.

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In der Schaden- und Unfallversicherung prognostiziert der Verband für 2024 Beitragszuwächse von 7,7 Prozent. „Vor allem die Entwicklung in der Kfz-Versicherung wird voraussichtlich von Nachholeffekten geprägt sein“, sagt Rollinger. „Auch steht zu befürchten, dass die Reparaturkosten weiter steigen werden. Daher rechnen wir hier mit einem Beitragszuwachs von zehn Prozent für 2024.“

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