Für eine ausgeglichenere Schaden-Kosten-Bilanz sorgen natürlich auch Prämienanpassungen. Denn in den letzten Jahren stieg nicht nur die Zahl der Klagen, sondern auch Kosten erhöhten sich stetig. Grund war das Kostenrechtsmodernisierungsgesetz (ab 2013) und das Kostenrechtsänderungsgesetz (ab 2021) – beide sorgten dafür, dass sich Rechtsanwalts- und Gerichtskosten spürbar verteuerten.

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Folglich heben die Rechtsschutzversicherer auch die Prämien an, wie ein Vergleich der gebuchten Bruttoprämien je Vertrag für die Jahre 2017 bis 2022 zeigt. In 2017 lagen die Prämien noch bei durchschnittlich 175,47 Euro im Jahr und stiegen bis 2020 auf 185,77 Euro im Jahr. Danach stiegen die Prämien noch einmal in zwei Schritten – so dass in 2022 ein Rechtsschutzvertrag für durchschnittlich 194,74 Euro im Jahr zu haben war.

Nachfrage steigt

Trotz der Verteuerung steigt die Nachfrage – wenngleich in 2022 nur leicht. Denn hatte in 2021 jeder Versicherer noch durchschnittlich 1.082.856 Verträge im Bestand, sind es in 2022 durchschnittlich 1.088.529 Verträge. Größer war freilich das Wachstum des durchschnittlichen Vertragsbestands zwischen 2020 und 2021 – in 2020 hatte jeder Versicherer noch durchschnittlich 1.062.767 Verträge im Bestand.

Großer Sprung beim versicherungstechnischen Ergebnis

Auch die im Schnitt gebuchten Bruttoprämien je Versicherer steigen – sie lagen in 2017 bei 170,08 Mio. Euro, in 2021 schon bei 199,88 Mio. Euro und in 2022 bei 206,81 Mio. Euro. Freilich sorgte die ungünstige Schaden-Kosten-Bilanz in der Vergangenheit auch dafür, dass beim versicherungstechnischen Ergebnis (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung) so viel nicht über blieb. In 2018 lag der versicherungstechnische Gewinn je Versicherer bei nur 3,59 Mio. Euro; in 2020 lag er gar nur bei 1,17 Mio. Euro.

In 2021 aber verbesserte sich das Ergebnis schon wesentlich: damals konnte jeder Versicherer einen Gewinn von durchschnittlich 9,05 Mio. Euro ausweisen. Im Folgejahr aber, in 2022, sprang das Ergebnis erstmals im gesamten Analysezeitraum des aktuellen Branchenmonitors in den zweistelligen Millionenbereich. 19,50 Mio. Euro stehen in 2022 durchschnittlich als versicherungstechnisches Ergebnis (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung) auf der "Haben-Seite".

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Hintergrund: Alle Kennzahlen sind dem aktuellen Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung der V.E.R.S. Leipzig GmbH entnommen. Der Monitor analysiert Kennzahlen der Jahre 2017 bis 2022 und deckt die 25 größten Unternehmen (98 Prozent des Marktes) ab. Zusammen mit weiteren Branchenmonitoren kann der Branchenmonitor Rechtsschutz auf der Webseite der Leipziger Experten bestellt werden.

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