Ein Businessplan, den Gründer schon vor der Selbständigkeit erarbeiten, ist ein guter Begleiter während der Gründungsphase und auch während der ersten Jahre der Selbstständigkeit. Die Finanzplanung hingegen ist ein ständiger Begleiter als selbstständiger Unternehmer. Am Anfang ist es noch sehr schwierig, akkurate Schätzungen zu den Einnahmen vorzunehmen. Aber selbst wenn es gut läuft, ein Kundenstamm aufgebaut ist, braucht es Zeit und Planung, um die Einnahmen weiter zu steigern. Denn Umsätze und Gewinn bleiben nicht von allein stabil, wenn die teilweise schwierige Anfangsphase sich stabilisiert hat. Viele Selbstständige unterschätzen, wie wichtig eine solide Finanzplanung ist, auch wenn der Laden läuft. Denn die Rechnungen müssen auch in Zukunft pünktlich bezahlt werden.

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Beruf und Privatleben getrennt halten

Dabei geht es jetzt nicht unbedingt darum, während der Freizeit nicht über die Arbeit nachzudenken. Denn das lässt sich als Selbstständiger nicht immer vermeiden. Es geht vielmehr darum, in Gelddingen das Berufliche vom Privaten zu trennen. Das funktioniert sehr gut mit getrennten Konten. Für das Business sollten Selbstständige ein eigenes Bankkonto haben. Das hat mehrere Vorteile:

  • besserer und schnellerer Überblick über Einnahmen und Geschäftsausgaben
  • Kontoauszug fürs Finanzamt ist „clean“

Je nach Rechtsform ist es in Deutschland so, dass ohnehin ein eigenes Geschäftskonto Pflicht ist. Diese Regelung trifft auf alle Kapitalgesellschaften zu. Wer sich im Dschungel der ganzen Regelungen noch nicht so gut auskennt, sollte sich dringend Tipps für die Selbstständigkeit ansehen. Damit lassen sich schwerwiegende Fehler vermeiden.

Die Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten

Die meisten verwalten am Anfang ihre Finanzen selbst und beauftragen nicht gleich einen Steuerberater mit dieser wichtigen Aufgabe. Das ist sehr wichtig, ums selbst ein Bild davon zu bekommen, was diese Aufgabe alles beinhaltet. Damit das mit der Buchhaltung gut klappt, gibt es gute Rechnungsprogramme. Vor einigen Jahren noch waren Excel und Word ausreichend. Doch mittlerweile gibt es so gute Software, die viele Arbeiten übernimmt, dass die beiden Basics im Büro nicht mehr zeitgemäß sind als Buchhaltungssoftware.

Rücklagen vergessen viele

Am Anfang der Selbstständigkeit ist noch alles neu. Das Finanzamt ist noch „nachsichtig“. Die Einkommensteuer wird im ersten Jahr nicht eingezogen. Sie kommt am Ende des Geschäftsjahres mit der Jahres-Steuererklärung, und zwar rückwirkend für das ganze Jahr. Und sie wird auf einmal abgebucht. Viele junge Unternehmen denken nicht daran und sind dann total überrascht, wenn sie die Abbuchung auf ihrem Konto sehen. Obendrein werden dann auch die Beiträge für die Krankenversicherung nachberechnet. Am Anfang, bei der unklaren Einkommenssituation waren die Beiträge vielleicht zu niedrig kalkuliert. Dann steht mit dem Einkommensteuerbescheid unter Umständen eine ordentliche Nachzahlung an.

Hinzu kommt, dass sich die Einkommenssituation von heute auf morgen dramatisch verändern kann, weil Aufträge ausbleiben oder Kunden abwandern. Es kann zu Durststrecken kommen, in denen kaum Einkommen fließt.

Für all diese Fälle ist es wichtig, von Anfang an vorzusorgen und Geld beiseite zu legen. Denn die Zahlungen kommen. Dann sollte auch das Geld dafür da sein.

Richtig versichert

Viele Menschen in Deutschland sind überversichert. Es gibt Versicherungen für fast alles und dabei auch zahlreiche Versicherungen für Unternehmen. Versicherungsprofis wissen das. Sie empfehlen ihren Kunden nicht nur die gesetzlich vorgeschriebene Kranken- und Pflegeversicherung. Hier haben Selbstständige die Wahl, sich freiwillig bei der gesetzlichen Krankenkasse zu versichern oder sich für eine Mitgliedschaft bei einer privaten Krankenversicherung zu entscheiden. Eine weitere wichtige Versicherung ist die Berufsunfähigkeitsversicherung. Damit sichern Selbstständige und auch Angestellte Verdienstausfälle bei längerer Krankheit ab. Weitere Versicherungen für Selbstständige sind:

  • Arbeitslosenversicherung
  • Betriebshaftpflichtversicherung
  • Rechtsschutzversicherung
  • Vermögensschadenhaftpflichtversicherung

Gut für das Alter vorsorgen

Ein Thema, das auch in der Politik häufig heiß diskutiert ist, ist die Altersvorsorge. Gut für die Rente vorzusorgen ist essenziell. Selbstständige sind nicht verpflichtet, in die Rentenversicherung einzuzahlen. Sie müssen sich privat absichern, können dafür auch in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Jeder ist selbst dafür verantwortlich, dass im Aller ausreichend Geld vorhanden ist, um gut davon zu leben. Allerdings ist die gesetzliche Rentenversicherung allein nicht ausreichend. Sie kann lediglich eine Säule der Altersversorgung sein. Eine gute Wahl ist ein langfristiger ETF-Sparplan. Eine hohe Aktienquote steigert dabei die Renditechancen am Kapitalmarkt und die Rente ist nicht von den Zinsen am Kapitalmarkt abhängig. Dabei gibt es reine Geldanlagen, um Vermögen aufzubauen und es gibt den Vermögensaufbau mit einem Versicherungsmantel. Bei einem ETF-Sparplan, insbesondere bei digital oder selbst verwalteten, sind die Verwaltungskosten niedrig. Ein Rentenfonds bringt Steuervorteile bei der Auszahlung später. Da es bei der Altersvorsorge immer um viel Geld geht, ist es sehr wichtig, alles gut zu durchdenken und sich zu informieren.

Fazit

Sich neben dem Tagesgeschäft auch noch um die Finanzen zu kümmern, ist nicht immer so einfach. Doch wer sich erst einmal mit dem Thema etwas besser auskennt, kann diese Arbeit einfach bewältigen. Wichtig ist, es wirklich zu tun. Das Gefühl, die eigenen Finanzen im Griff zu haben, ist unbezahlbar und es gibt die Sicherheit, dass nichts mehr schiefgehen kann. Dann ist auch der Kopf wieder frei fürs Business.


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