Hintergrund: Die Unfallversicherung ermöglicht gute Gewinne: eine durchschnittliche Schadenquote von 45,40 Prozent über alle Versicherer hinweg in 2020 sowie eine durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote von 80,00 Prozent sprechen für sich. Nur vier Unternehmen müssen in 2020 eine Quote über 100 Prozent in Kauf nehmen – und demnach rote Zahlen schreiben. Hingegen wirtschaften 46 Unternehmen auskömmlich.

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Dass sich die Unfallversicherung für die meisten Unternehmen lohnt, wird auch am versicherungstechnischen Ergebnis (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung) anschaulich. Hier verdient jedes Unternehmen durchschnittlich 22,92 Mio. Euro im Schnitt. Best-Verdienend ist der Marktführer – die Allianz darf mit einem Ergebnis von 149,87 Mio. Euro prahlen. Aber auch die Ergo (147,14 Mio. Euro), die Debeka Allgemeine (132,86 Mio. Euro) und die Generali (122,58 Mio. Euro) stechen beim versicherungstechnischen Ergebnis im Unfall-Zweig besonders hervor.

Neun Prozent der gebuchten Bruttoprämien des gesamten Kompositgeschäfts verdanken sich dem Unfallzweig. Und weil die Unfallversicherung gute Gewinne ermöglicht, neutralisiert sie für viele Versicherer auch Verluste anderer Kompositzweige.

Branche mit Bestandssorgen

Allerdings gelingt es dem Markt seit Jahren nicht, die Unfallversicherung als notwendiges Produkt für jüngere Kunden zu platzieren: der Bestand je Versicherer sinkt in 2020 von 588.360 Verträgen auf 588.209 Verträge. Von allen 50 im Monitor analysierten Versicherern müssen 31 einen Bestandsschwund hinnehmen.

Und kommen keine jungen Kunden nach, nimmt dies Einfluss auf die Unfallwahrscheinlichkeit: Für ältere Menschen ist die Unfallgefahr größer. Dies könnte die Schadenquoten nach und nach in die Höhe treiben. Die Zukunft wird zeigen, welche Antwort die Branche auf derartige Probleme findet.

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Versicherungsbote stellt die Marktführer in der Unfallversicherung vor

Die Bildstrecke des Versicherungsbote zeigt die Marktführer in der Unfallversicherung. Alle Daten sind dem „Branchenmonitor Unfallversicherung 2015-2020“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH entnommen. Hierfür wurden BaFin-Berichte der zurückliegenden Jahre sowie Zahlen des Statistischen Jahrbuchs des Branchenverbandes GDV ausgewertet, ebenso verschiedene Daten aus den Jahresabschlüssen der Versicherer. Der Monitor deckt 50 Versicherer und damit 94 Prozent des Marktes ab und kann kostenpflichtig auf der Webseite der V.E.R.S. Leipzig GmbH bestellt werden.