Im April 2014 war Stephan Schinnenburg in den Vorstand der Ergo Beratung und Vertrieb AG aufgerückt. Dort war der 57-Jährige für den Maklervertrieb zuständig. Später hatte er zusätzlich auch den Bereich Banken- und Kooperationsvertrieb von Thomas Bischof übernommen, der zum 1. Oktober 2014 zur Konzernmutter Munich Re gewechselt war. Zudem war Schinnenburg im Juli 2016 in die Vorstände der Ergo Lebensversicherung AG und der DKV Deutsche Krankenversicherung AG aufgenommen worden.

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Nun gehen beide Parteien getrennte Wege. „Ergo und Stephan Schinnenburg haben entschieden, sich mit sofortiger Wirkung einvernehmlich zu trennen“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber dem "Handelsblatt"

Auslöser für den plötzlichen Abschied seien Verstöße gegen den Verhaltenskodex des Unternehmens gewesen. Demnach habe Schinnenburg Mitarbeiter aufgefordert, Kollegen ans Messer zu liefern, wenn sich diese "negativ über die Vertriebsziele geäußert hätten oder als unterdurchschnittlich erfolgreich aufgefallen seien.". Das berichtet das "Manager Magazin", dem zu diesen Vorgängen eidesstattliche Versicherungen vorlägen.

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Die genannten Mitarbeiter sollten dann angeprangert werden. Schinnenburg wollte sie "dann sinnbildlich an den Türrahmen nageln und dort so lange hängen lassen, bis sie stänken.", heißt es weiter. Mit diesen Kraftausdrücken ist der Manager offenbar deutlich über das Ziel hinausgeschossen und muss sich nun einen neuen Arbeitgeber suchen. Seine Aufgaben in den Vorständen solle vorübergehend Michael Fauser, Vorstandsvorsitzender der Ergo Lebensversicherung AG, übernehmen.

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