Jeder sechste Rentner ist schon heute von finanziellen Problemen im Ruhestand betroffen. Das zeigt der Altersarmut-Atlas der Stuttgarter Lebensversicherung. Das betrifft insbesondere Frauen. So liegt das Altersgeld von über 70 Prozent der deutschen Rentnerinnen unterhalb des Hartz-IV-Niveaus. Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamts und der Deutschen Rentenversicherung.

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Rentnerinnen im Westen bekommen durchschnittlich 566 Euro Altersgeld

So erhielten die knapp 7,9 Millionen Ruheständlerinnen im Westen durchschnittlich 566 Euro. Rund 4,2 Millionen dieser Frauen bekam im Monat sogar nur durchschnittlich 406 Euro Altersgeld. Im Osten der Republik sieht es diesbezüglich etwas entspannter aus. Die rund zwei Millionen Rentnerinnen erhielten im Schnitt 824 Euro.

Im Vergleich dazu erhielten Männer im Osten im Durchschnitt 1.111 Euro monatliche Rente. Im Westen sind es 1.020 Euro. Dies liegt zum einen am niedrigen Verdienst. Zudem unterbrechen Frauen häufiger ihren Job oder arbeiten verkürzt. So arbeiteten im Vorjahr 72 Prozent der erwerbstätigen Mütter in Teilzeit oder befanden sich in der Babypause. Für Frauen ist die Altersvorsorge daher auch künftig besonders wichtig. Sie haben eine höhere Lebenserwartung als Männer und müssen folglich länger mit ihren Ersparnissen auskommen.

Heute Grundsicherung, Morgen Grundsicherung?!?

Doch auch für die Zukunft sieht es bezüglich der Altersarmut nicht rosig aus. Zum Jahresende 2013 erhielten in Deutschland rund 7,38 Millionen Menschen und damit 9,1 Prozent der Bevölkerung soziale Mindestsicherungsleistungen. Damit stieg die Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger gegenüber 2012 leicht an. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Menschen auch im Alter soziale Mindestsicherungsleistungen erhalten.

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Für zukünftige Rentnergenerationen wird es voraussichtlich noch dicker kommen. Schuld daran ist unter anderem die Absenkung des Rentenniveaus. Während sich das Rentenniveau 2014 im Schnitt noch auf 48 Prozent eines durchschnittlichen Arbeitnehmergehalts bewegte, wird es bis zum Jahr 2030 auf 43 Prozent fallen.

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