Die Wahnsinnskarriere des Mehmet E. Göker

So der Titel des neuen Buches, welches Aufstieg, Fall und Comeback des Powerverkäufers zum Inhalt hat. Vom Migrantenkind zum Millionär, so könnte auch der Haupttitel sein. Seine Markenzeichen waren schnelle Autos, schöne Frauen und dicke Zigarren. Er rühmte sich der größte Ferrari Kunde Deutschlands zu sein. Mit 25 war Göker Millionär, mit 29 eine Viertelmilliarde schwer, er besaß Villen auf zwei Kontinenten, Privatjet, Helikopter, Ferrari, Rolls-Royce, Brioni sowie Cohibas - und scharte Promis wie Günter Netzer, Carsten Maschmeyer oder Guido Westerwelle um sich.

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Alles weg, alle neu

Dann, mit 31, ist fast alles weg. Göker hat Millionenschulden. Inzwischen hat hat er (oder seine Mutter oder sonst wer?) ein neues Unternehmen in der Türkei gegründet. Göker der Selfmademan ist wieder da. Die Zeiten sind schon eigenartig: Die deutsche Justiz gibt vor Mehmet Göker zu jagen und der Skandal-Makler selbst veröffentlich in aller Ruhe eine Biografie über sein Leben. Man darf sich sicher faregn, wie so etwas überhaupt möglich ist.

21 Monatsbeiträge Abschlusscourtage

"Ich habe damals 21 Monatsbeiträge bei der Vermittlung einer Police erhalten, freie Vermittler vielleicht sechs bis sieben." - so Göker in einem Interview gegenüber Handelsblatt. Und weiter meint er: "Ich war auf Kosten der Versicherer auf der ganzen Welt, in New York, Jamaica und so weiter." Da allerdings irrt Göker gewaltig. Denn hat weder die 21 Monatsbeiträge Abschlusscourtage noch die Incentiv-Reisen auf Kosten der Versicherer erhalten. Die Kosten dafür haben vermutlich die Kunden der betreffenden Versicherer gezahlt - z.B. mit fehlenden Zuführungen zu ihrer Altersrückstellung oder ihren Beiträgen an sich.

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Ich habe viel Zeit

Auf die Frage von Handelsblatt, ob Göker denn nicht gern einen Schluss-Strich unter die gerichtlichen Auseinandersetzungen und staatsanwaltlichen Ermittlungen ziehen wolle, fällt die Antwort lakonisch aus. Der Staatsanwalt sei nicht mehr der Jüngste und er (Göker) selbst habe Zeit. Darüber hinaus gehe es ihm ja in der Türkei prächtig. Auch sein Anwalt Professor Michael Nagel sage immer zu ihm, dass es eine Einigung geben werde - dies wäre nur eine Frage der Zeit.

Handelsblatt und Buch.de

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