Der Präsident des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Alexander Erdland, stellte in einem Statement klar, dass sich bei der geplanten Änderung um eine „Brücke über die Niedrigzinsphase“ für die Lebensversicherer handeln würde. Zudem führe die derzeit geltende Regelung zu Ungerechtigkeit: „Durch die geltende Regelung erhalten 19 Kunden künftig weniger, damit der 20. heute mehr bekommt.“
Dass Versicherungsunternehmen von den geplanten Änderungen mit Milliardenbeträgen profitieren würden, stimme nicht, so Erdland.

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Der GDV setzt sich dafür ein, dass die Änderungen ausschließlich für festverzinsliche Wertpapiere gelten. Deren Marktwerte seien durch die anhaltende Niedrigzinsphase stark aufgebläht worden. Durch hohe Ausschüttungen an Wenige ginge der Versichertengemeinschaft heute die Mittel verloren, die fest für die Zukunft eingeplant seine, so Erdland weiter. Die veränderte Regelung solle nur so lange gelten, wie das „künstliche Niedrigzinsfeld“ andauert, forderte Erdland abschließend.

Regierung als Handlanger der Versicherungsbranche

Ganz anders bewertet Axel Kleinlein vom Bund der Versicherten (BdV) die geplanten Änderungen: „Dieser hysterische Schnellschuss der Regierung führt dazu, dass Milliardenbeträge aus den Altersvorsorgeverträgen der Verbraucher verschwinden. Die Regierung macht sich hier zum Handlanger der Versicherungsbranche.“
Der Eingriff der Politik erfolge am Parlament vorbei und wäre mit „erheblichen Verlusten für 90 Millionen Altersvorsorgeverträge“ verbunden, teilte der BdV heute mit.
Durch den „hysterischen Aktionismus“ werde Kunden jeglicher Spielraum genommen, angemessen auf diese Entscheidung zu reagieren, konstatierte Kleinlein.

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