Das Thema gehört seit spätestens 2004 in jedes gute Beratungsgespräch, denn nur bis dahin gab es Sterbegeld in der Sozialversicherungskomponente, so Capellmann. Im Rahmen des Gesetzes zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung wurde das Sterbegeld gestrichen. Vorher gab es einen Zuschuss von der GKV von zuletzt 525 Euro beim Tod eines Mitglieds und 262,50 Euro beim Tod eines familienversicherten Angehörigen.

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Todesanzeige und eine Kondolenzmappe werden nicht vom Amt bezahlt

So dürfen im Rahmen der Sozialhilfe nur noch jene Beerdigungskosten erstattet werden, die tatsächlich „erforderlich“ sind. Auch wer Leistungen der staatlichen Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung erhält, hat keinen Anspruch auf Kostenübernahme für die Todesanzeige und eine Kondolenzmappe für seine verstorbene Ehefrau. Das hat das Sozialgericht Karlsruhe entschieden (Az. S 1 SO 2641/12).

Doch macht eine Sterbegeldversicherung wirklich sinn? In der Regel sind es die Älteren, die sich für eine solche Versicherung interessieren. Doch gerade für sie ist ein solcher Vertragsabschluss genau zu prüfen. Generell sind die kommunalen Friedhofsgebühren im vergangenen Jahr um bis zu 140 Prozent gestiegen und auch die Preise für einen Sarg oder eine Urne sind tendenziell steigend.

Finanztest rät von Sterbegeldversicherung ab

Seit Jahren rät unter anderem Finanztest von Sterbegeldversicherungen ab. Prinzipiell verweist Finanztest dabei auf zu hohe Kosten und wenig kundenfreundliche Konditionen. So gibt es in vielen Tarifen Gesundheitsfragen und bei Angeboten ohne Selbige ist in der Regel eine Wartezeit eingebaut. Diese liegt für Neukunden über 55 Jahre oft bei drei Jahren. Bei jüngeren Kunden beträgt die Wartezeit nur sechs Monate.

Wie der Test von Finanztest aufzeigt, sind Sterbegeldversicherungen für Menschen ab 65 Jahren immer zu teuer. So muss ein 65-jähriger Mann, einer Beispielrechnung, für eine garantierte Versicherungssumme von 5.000 Euro im Laufe von 20 Jahren insgesamt 7.245,60 Euro einzahlen. In einem Test schnitten lediglich Tarife für die Gruppe der 45-jährigen gut ab. So erfüllten die Tarife der Debeka, HDH und SDK die Anforderungen.

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Für den Bund der Versicherten gibt es eine vernünftige Alternative: die Risikolebensversicherung. Diese springt sofort ein, wenn es zum Todesfall kommt. Jedoch endet der Versicherungsschutz der Risikolebensversicherung meist mit 75 Jahren.

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