Eine Zahnzusatzversicherung mit Sofortschutz lohnt sich dann, wenn die zu erwartende Leistung für die bereits bekannte, anstehende Behandlung höher ist als die während der Mindestlaufzeit zu zahlenden Beiträge. Eigentlich ganz einfache Mathematik. Die Mindestlaufzeit beträgt im Regelfall 24 Monate. Wenn ich zum Beispiel 40 Euro im Monat bezahlen müsste, wären das knapp 1.000 Euro in zwei Jahren. Bekomme ich dann für meine baldige Behandlung eine Sofortleistung von über 1.000 Euro, hat sich die Versicherung schon gelohnt. Wir haben mehrere Beispiele kalkuliert, um diesen Effekt zu verdeutlichen:
Beispiel 1: Ergo Zahnersatz Sofort
Ergo Zahnersatz Sofort kostet für Erwachsene 37,60 Euro im Monat und sieht eine Mindestvertragsdauer von 24 Monaten vor.
Der Tarif verdoppelt den gesetzlichen Festzuschuss und erstattet bis zu 1.000 Euro in zwölf Monaten sowie maximal 2.000 Euro innerhalb von 24 Monaten.
Folgendes Rechenbeispiel veranschaulicht, wann sich der Tarif lohnt: Frau Müller (56) erfährt vom Zahnarzt, dass zwei Zähne gezogen werden müssen und einige ältere Kronen und Brücken saniert werden sollten. Als sie den Kostenplan erhält und die Gesamtsumme von rund 8.000 Euro sieht, wird ihr schwindelig. Wie soll sie das von ihrer Erwerbsminderungsrente von 800 Euro bezahlen?
Trotz Härtefallregelung (100 Prozent Festzuschuss) soll sie immer noch einen Eigenanteil von rund 6.000 Euro tragen. Sie entscheidet sich für den Tarif Ergo Zahnersatz Sofort (ZEK). Die zwei Zähne müssen zwar gezogen werden, doch glücklicherweise kann sie mit der Behandlung noch etwa ein Jahr warten. Im zweiten Versicherungsjahr lässt sie die Behandlung durchführen und erhält aus dem Tarif Ergo ZEK rund 2.000 Euro Zuschuss – also noch einmal genauso viel wie von ihrer gesetzlichen Kasse.
Zieht man die Kosten von 902,40 Euro für die Versicherung ab, hat sie damit rund 1.100 Euro gespart. Weil sie außerdem mit ihrem Zahnarzt eine günstigere Lösung gefunden hat, die nicht 8.000, sondern nur 6.000 Euro kostet, muss sie lediglich etwa 2.000 Euro aus eigener Tasche bezahlen – und kann sich die Behandlung trotz ihrer bescheidenen finanziellen Situation leisten.
Beispiel 2: Die Bayerische ZAHN Sofort
Die Bayerische ZAHN Sofort bietet einen Beitrag, der vom Alter und vom gewählten Grundtarif mit 75 bis 100 Prozent Leistung abhängt. Die Mindestvertragsdauer beträgt 24 Monate. Versichert sind Zahnersatz und Zahnbehandlungen mit Sofortschutz. Die Sofortleistung umfasst bis zu 750 Euro im ersten Kalenderjahr und maximal 1.500 Euro im ersten und zweiten Jahr zusammen.
Auch hier zeigt ein Rechenbeispiel, wann sich der Tarif lohnen kann: Der 21-jährige Azubi Max hatte bislang kaum Probleme mit den Zähnen. Seine Zahnreinigung (zweimal 80 Euro pro Jahr) zahlt er selbst, und eine Zahnzusatzversicherung hielt er bisher für rausgeworfenes Geld. Tja – zumindest bis er im Dezember starke Zahnschmerzen bekommt und der Zahnarzt ihm eröffnet, dass sein Backenzahn entweder gezogen werden muss oder im Rahmen einer komplizierten Wurzelbehandlung vielleicht gerettet werden kann. Max wird zu einem Endo-Spezialisten überwiesen, der ihm mitteilt, dass der Zahn wohl erhalten werden kann – allerdings für rund 1.500 Euro. Da muss Max erst einmal schlucken.
Im Internet stößt er auf die Sofortschutz-Police der Bayerischen. Dafür zahlt er monatlich 29,90 Euro. Hinzu kommt der Beitrag für den „regulären“ Grundtarif ZAHN Komfort (80 bis 90 Prozent Zahnersatz, 100 Prozent für Zahnbehandlungen) in Höhe von 14 Euro – zusammen also 43,90 Euro im Monat. Viel Geld für einen Azubi.
Doch weil bereits Dezember ist, beginnt am 1. Januar des nächsten Jahres schon Max’ zweites Versicherungsjahr – bei der Bayerischen entspricht das Versicherungsjahr dem Kalenderjahr. Damit kann er im Sofortschutz kurze Zeit nach Vertragsabschluss bis zu 1.500 Euro für die anstehende Wurzelbehandlung in Anspruch nehmen. Max hat ausgerechnet, dass er über 24 Monate Laufzeit 1.053,60 Euro an Beiträgen zahlen muss – diese Summe hat er allein durch die Sofortleistung für seine Wurzelbehandlung wieder hereingeholt.
Die Kostenübernahme für seine Zahnreinigung (bis zu 150 Euro pro Jahr) kommt noch obendrauf. Für ihn hat sich das also klar gerechnet. Nach 24 Monaten endet der Sofortbaustein automatisch, und nur der günstigere Grundtarif läuft weiter. Max hat dazugelernt – er wird diese Zahnzusatzversicherung auf keinen Fall wieder kündigen, denn er hat erkannt, wie wertvoll dieser Schutz ist.