Risikolebensversicherung: Wer 2024 den Markt dominierte

Quelle: DALL-E

Die Risikolebensversicherung zählt zu den wichtigsten Säulen privater Hinterbliebenenvorsorge. Sie springt ein, wenn das Einkommen einer versicherten Person plötzlich wegfällt – und kann den Unterschied machen zwischen finanzieller Sicherheit und existenzieller Not. Doch die Zahlen zeigen: Sowohl Neugeschäft als auch Bestand sind 2024 rückläufig. Versicherungsbote stellt aktuelle Entwicklungen und die Marktführer in der Risikolebensversicherung vor.

Die Familie ist für viele Menschen das größte Gut – und zugleich die größte Verantwortung. Der Gedanke, dass im Ernstfall nicht nur Trauer, sondern auch finanzielle Sorgen zurückbleiben, gehört zu den schwersten. Eine Risikolebensversicherung kann in solchen Situationen entscheidend sein: Sie springt ein, wenn das Einkommen einer versicherten Person plötzlich wegfällt, und hilft, Verpflichtungen wie Kredite oder Ausbildungskosten weiter zu tragen. So bleibt der Lebensstandard der Hinterbliebenen auch in Zeiten des Verlusts gesichert (Versicherungsbote berichtete).

Doch während die Bedeutung des Produkts unbestritten ist, zeigt der Blick auf die Zahlen ein anderes Bild: Sowohl im Neugeschäft als auch im Bestand hat die Risikolebensversicherung 2024 an Boden verloren. Versicherungsbote zeigt, wie sich die Sparte entwickelt – und welche Anbieter den Markt prägen.

Ein Markt unter Druck

Aktuelle Zahlen aus dem MAP-Report 941 zeigen, dass die Risikolebensversicherung 2024 spürbar an Dynamik verloren hat. Die Zahl der neu abgeschlossenen Policen sank von 774.383 auf 722.720 Verträge – ein Minus von rund 6,7 Prozent. Auch im Vertragsbestand schrumpfte der Markt: Zum Jahresende zählten die Lebensversicherer noch 9,73 Millionen laufende Verträge, das sind 160.589 weniger als im Vorjahr.

Besonders deutlich wird die Entwicklung in der Breite: Bei 59 von 74 Anbietern gingen die Bestände zurück. Zwar legten die laufenden Neugeschäftsbeiträge leicht zu und erreichten rund 199 Millionen Euro, doch Beitragseinnahmen im Bestand gaben auf etwa 4,2 Milliarden Euro nach – ein Minus von 1,66 Prozent.

Damit zeigt sich ein klarer Trend: Die Risikolebensversicherung bleibt für viele Menschen unverzichtbar, verliert aber im Massengeschäft an Schwung. Der Markt konsolidiert sich, und die Unterschiede zwischen volumen- und wertgetriebenen Geschäftsmodellen werden immer deutlicher.

Unterschiedliche Geschäftsmodelle prägen den Markt

Ein Blick auf die durchschnittlichen Versicherungssummen zeigt, wie heterogen die Sparte geworden ist. Im Jahr 2024 stieg die Versicherungssumme je Vertrag auf durchschnittlich 94.159 Euro – nach 91.339 Euro im Vorjahr. Doch hinter dieser Zahl verbirgt sich ein breites Spektrum: Während Anbieter wie die Targo Lebensversicherung mit einer durchschnittlichen Summe von nur 7.430 Euro vor allem preisbewusste Kundinnen und Kunden ansprechen, sichern Gesellschaften wie die Dortmunder, Ideal oder Deutsche Ärzte-Versicherung häufig Einkommen und Vermögen im höheren sechsstelligen Bereich ab – hier liegen die durchschnittlichen Versicherungssummen bei über 200.000 Euro.

Diese Unterschiede verdeutlichen, dass die Risikolebensversicherung längst kein homogenes Produktfeld mehr ist. Es gibt Massenanbieter mit vielen kleinen Verträgen und Spezialisten, die sich auf hochwertige Policen für bestimmte Berufs- oder Einkommensgruppen konzentrieren. Wer die Marktanteile richtig einordnen will, muss beide Seiten betrachten: die Marktführer nach Vertragsbestand – also nach Zahl der laufenden Policen – und die Marktführer nach Beitragseinnahmen, die den wirtschaftlichen Stellenwert einer Sparte realistischer abbilden.

Die Marktfüher in der Risikolebensversicherung – Vertragsbestand

Zunächst sollen die Marktführer nach Vertragszahl im Mittelpunkt stehen. Denn diese Kennzahl zeigt, welche Anbieter in der Breite am meisten Kundinnen und Kunden erreichen – auch wenn ein großer Bestand nicht automatisch hohe Beitragseinnahmen bedeutet. Folgende Anbieter halten die meisten Verträge in der Risikolebensversicherung:

  1. Nach der Zahl der laufenden Verträge bleibt die Targo Lebensversicherung AG auch 2024 unangefochtene Marktführerin in der Risikolebensversicherung. Mit 1.666.699 Policen hält sie einen Marktanteil von 17,13 Prozent – und damit rund jede sechste RLV-Police in Deutschland. Zwar ging der Bestand leicht um 12.256 Verträge beziehungsweise 0,7 Prozent zurück, doch das Gesamtvolumen bleibt beachtlich. Bemerkenswert ist der Kontrast zwischen Masse und Beitragshöhe: Trotz ihrer riesigen Vertragsbasis nahm die Targo nur 29,1 Millionen Euro an laufenden Beiträgen ein – ein Wert, der die geringe durchschnittliche Versicherungssumme von 7.430 Euro je Vertrag widerspiegelt. Rund 72,5 Prozent ihres gesamten Bestands entfallen auf die Risikolebensversicherung, was das klare Profil des Unternehmens als volumenstarker Direktanbieter bestätigt.
  2. Die Hannoversche Lebensversicherung AG folgt mit 800.596 Verträgen auf Rang zwei und erreicht einen Marktanteil von 8,23 Prozent. Sie konnte ihren Bestand um 11.070 Policen beziehungsweise 1,4 Prozent steigern und gehört damit zu den wenigen großen Anbietern mit Wachstum. Besonders auffällig: Mit 523,8 Millionen Euro laufenden Beiträgen erzielt die Hannoversche das höchste Beitragsvolumen aller Anbieter – ein Hinweis auf überdurchschnittliche Absicherungssummen und eine starke Marktstellung. Früher klar als Direktversicherer positioniert, agiert sie heute als Multichannel-Anbieter, bleibt aber aufgrund ihres ausgeprägten Online-Fokus weiterhin ein zentraler Vertreter des Direktsegments. Der Anteil der Risikolebensversicherung an allen Hauptversicherungen liegt bei 70,2 Prozent.
  3. Auf Rang drei steht die R+V Lebensversicherung AG mit 667.173 Policen, was einem Marktanteil von 6,86 Prozent entspricht. Der Bestand sank um 22.057 Verträge beziehungsweise 3,2 Prozent. Auch die laufenden Beiträge reduzierten sich von 263,3 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 254,7 Millionen Euro im Jahr 2024 – ein Rückgang um rund 3,3 Prozent. Damit entfallen 12,4 Prozent aller Hauptversicherungen der R+V auf die Risikolebensversicherung.
  4. Die Cosmos Lebensversicherung AG, traditionell einer der größten Anbieter im Direktgeschäft, folgt mit 640.372 Verträgen (– 35.082, also – 5,2 Prozent) und einem Marktanteil von 6,59 Prozent. Ihre laufenden Beiträge reduzierten sich auf 521,8 Millionen Euro, womit sie trotz Rückgang weiterhin zu den ertragsstärksten RLV-Versicherern zählt. Rund 59,5 Prozent aller Hauptversicherungen der Cosmos entfallen auf die Risikosparte – ein Wert, der ihre starke Fokussierung auf dieses Geschäftsfeld unterstreicht.
  5. Die Deutsche Lebensversicherung-AG, eine Tochter der Allianz, verzeichnete 2024 513.721 Policen, was einem Marktanteil von 5,28 Prozent entspricht. Sie konnte ihren Bestand um 11.146 Verträge oder 2,2 Prozent steigern und erhöhte die laufenden Beiträge auf 216,1 Millionen Euro. Mit einem RLV-Anteil von 84,3 Prozent an allen Hauptversicherungen ist sie eines der am stärksten fokussierten Unternehmen der Branche – und eines der wenigen, das im schrumpfenden Markt zulegen konnte.
  6. Die Europa Lebensversicherung AG, Teil der Continentale-Gruppe, zählt zu den traditionsreichen Anbietern im Markt der Risikolebensversicherungen. Ihr Bestand verringerte sich 2024 um 10.242 Verträge (– 2,1 Prozent) auf 481.384 Policen, was einem Marktanteil von 4,95 Prozent entspricht. Auch bei den laufenden Beiträgen zeigte sich ein leichter Rückgang: Sie sanken von 254,4 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 250,8 Millionen Euro im Jahr 2024 – ein Minus von rund 1,45 Prozent. Mit einer RLV-Quote von 90,3 Prozent zählt die Europa zu den am stärksten spezialisierten Unternehmen der Branche. Als Direktversicherer mit Sitz in Köln setzt sie auf schlanke Strukturen, geringe Kostenquoten und preisbewusste Tarife. Das ermöglicht stabile Erträge auch in einem zunehmend gesättigten Markt – der Rückgang im Bestand spiegelt jedoch die allgemeine Branchenentwicklung wider.
  7. Die Dialog Lebensversicherung AG, eine weitere Tochter der Generali-Gruppe, bleibt auch 2024 ein fester Bestandteil des Marktes. Ihr Bestand umfasste 458.746 Verträge, was einem Marktanteil von 4,72 Prozent entspricht. Gegenüber dem Vorjahr verlor die Gesellschaft 12.125 Policen (– 2,6 Prozent). Die laufenden Beiträge sanken leicht von 257,6 Millionen Euro auf 249,0 Millionen Euro. Mit einer RLV-Quote von 80,7 Prozent zählt die Dialog zu den klar positionierten Anbietern im Vermittlergeschäft. Sie gilt innerhalb der Generali-Gruppe als Spezialversicherer für unabhängige Vertriebspartner – und steht damit für das klassische Maklermodell, das individuelle Beratung und hochwertige Absicherung kombiniert.
  8. Die Credit Life AG hält 441.538 Policen und erreicht damit einen Marktanteil von 4,54 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr verlor der Versicherer 29.393 Verträge, was einem Minus von 6,24 Prozent entspricht. Auch das Beitragsvolumen sank leicht: von 64,8 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 63,2 Millionen Euro im Jahr 2024 – ein Rückgang um 2,6 Prozent. Rund 57,4 Prozent aller Hauptversicherungen entfallen auf die Risikolebensversicherung. Typisch für das banken- und kreditnahe Geschäftsmodell erzielt die Credit Life ihre Abschlüsse überwiegend im Rahmen von Restschuld- und Kreditabsicherungen – ein Segment, das konjunkturellen Schwankungen besonders stark unterliegt.
  9. Mit 321.670 Verträgen (+ 21.260, also + 7,1 Prozent) erreicht die LPV Lebensversicherung AG einen Marktanteil von 3,31 Prozent und zählt damit zu den wenigen wachsenden Anbietern im Markt. Die laufenden Beiträge stiegen von 17,4 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 19,4 Millionen Euro im Jahr 2024 – ein Plus von rund 11 Prozent. Rund 30,4 Prozent der Hauptversicherungen entfallen auf die Risikosparte. Nach dem Auslaufen des Kooperationsvertrags mit der Postbank wurde das Unternehmen Anfang 2023 im Zuge einer Umstrukturierung in LPV Lebensversicherung AG umbenannt und in die Marke LifeStyle Protection der HDI Deutschland AG (Talanx-Gruppe) integriert. Seither wurde der Vertrieb über den gesamten Deutsche-Bank-Konzern ausgedehnt. Das wachsende Bestandsvolumen zeigt, dass der Bancassurance-Kanal auch im klassischen Risikogeschäft an Bedeutung gewonnen hat – getragen von standardisierten Produkten und einer breiten Kundenbasis.
  10. Den zehnten Platz belegt die Provinzial Lebensversicherung AG mit 301.259 Verträgen, was einem Marktanteil von 3,10 Prozent entspricht. Der Bestand verringerte sich um 9.571 Policen beziehungsweise 3,1 Prozent, die laufenden Beiträge sanken leicht auf 175,5 Millionen Euro. Die Gesellschaft ist aus der Verschmelzung der Provinzial NordWest und der Provinzial Rheinland Lebensversicherung hervorgegangen und fungiert heute als zentraler Lebensversicherer der Provinzial-Gruppe. Im Verbund mit den Sparkassen vertreibt sie ihre Produkte über den öffentlichen Finanzsektor in weiten Teilen Deutschlands. Der Anteil der Risikolebensversicherung an allen Hauptversicherungen liegt bei 12,2 Prozent.

Marktführer nach laufenden Beiträgen

Während die Zahl der Verträge zeigt, wer die größte Kundschaft erreicht, geben die laufenden Beiträge Auskunft über den wirtschaftlichen Stellenwert im Markt. Denn hohe Vertragszahlen führen nicht zwangsläufig zu hohen Beitragseinnahmen. Entscheidend ist, wie groß die versicherten Summen im Durchschnitt sind – sie bestimmen gemeinsam mit Tarifstruktur und Zielgruppe die Beitragshöhe.

In der Betrachtung nach laufenden Beiträgen verschiebt sich die Spitzengruppe nur leicht, doch einige volumenstarke Anbieter fallen aus den vorderen Rängen heraus. Das betrifft vor allem Gesellschaften mit niedrigen Versicherungssummen je Vertrag (Stand 2024):

  • Bei der Targo Lebensversicherung AG liegt sie bei lediglich 7.430 Euro,
  • bei der LPV Lebensversicherung AG bei 27.852 Euro
  • und bei der Credit Life AG bei 87.448 Euro – allesamt unter dem Branchendurchschnitt von 94.159 Euro.

An ihrer Stelle rücken jene Versicherer nach vorn, die höhere Summen absichern und damit höhere laufende Beiträge erzielen. Sie prägen das Marktbild, wenn nicht die Vertragszahlen, sondern die Beitragseinnahmen im Mittelpunkt stehen:

  1. An der Spitze steht 2024 die Hannoversche Lebensversicherung AG mit 523,8 Millionen Euro laufenden Beiträgen, was einem Marktanteil von 12,46 Prozent am gesamten Beitragsvolumen der Branche entspricht. Gegenüber 2023 (516,7 Millionen Euro) bedeutet das ein leichtes Plus von 1,4 Prozent. Im Vertragsbestand liegt die Hannoversche zwar nur auf Rang zwei, weist jedoch unter den großen Anbietern eine überdurchschnittlich hohe durchschnittliche Versicherungssumme von 158.295 Euro je Vertrag auf. Damit führt sie die Sparte nach Beitragseinnahmen an – und zeigt, dass Marktführerschaft nach Prämienvolumen nicht mit der Zahl der Policen gleichzusetzen ist.
  2. Auf Rang zwei folgt die Cosmos Lebensversicherung AG, die 521,8 Millionen Euro an laufenden Beiträgen erzielt und damit einen Marktanteil von 12,41 Prozent am Branchenvolumen hält. Im Vorjahr waren es 549,1 Millionen Euro, was einem Rückgang um 4,9 Prozent entspricht. Nach Vertragszahl liegt die Cosmos auf Rang vier, erreicht jedoch durch ihre durchschnittliche Versicherungssumme von 127.048 Euro je Vertrag fast das gleiche Beitragsvolumen wie die Hannoversche. Als bedeutendster Direktversicherer innerhalb der Generali-Gruppe bleibt sie ein zentraler Akteur im Online-Geschäft – mit hoher Markenbekanntheit und klar digitalem Vertriebsfokus.
  3. Die R+V Lebensversicherung AG belegt mit 254,7 Millionen Euro laufenden Beiträgen den dritten Platz und erreicht einen Marktanteil von 6,06 Prozent am Beitragsvolumen der Branche. Gegenüber dem Vorjahr (263,3 Millionen Euro) ergibt sich ein Rückgang um 3,3 Prozent. Die durchschnittliche Versicherungssumme liegt bei 90.011 Euro und damit leicht unter dem Branchendurchschnitt – ein Ergebnis der breiten Aufstellung und der starken Einbindung in den genossenschaftlichen Bankvertrieb. Als Mehrspartenversicherer mit stabiler Vertriebsbasis bleibt die R+V im Markt der Risikolebensversicherungen ein verlässlicher, volumenstarker Anbieter.
  4. Mit 250,8 Millionen Euro laufenden Beiträgen belegt die Europa Lebensversicherung AG Rang vier und erreicht einen Marktanteil von 5,97 Prozent am Branchenvolumen. Gegenüber 2023 (254,4 Millionen Euro) entspricht das einem leichten Rückgang um 1,45 Prozent. Die durchschnittliche Versicherungssumme liegt bei 161.499 Euro – deutlich über dem Branchendurchschnitt. Als Direktversicherer aus Köln setzt die Europa seit Jahrzehnten auf schlanke Strukturen, geringe Kostenquoten und preisbewusste Tarife. Ihre Kundschaft stammt vor allem aus dem Privatkunden- und Familiensegment, wo hohe Absicherungssummen zu günstigen Beiträgen gefragt sind.
  5. Die Dialog Lebensversicherung AG – wie die Cosmos ebenfalls Teil der Generali-Gruppe – erzielt 2024 248,98 Millionen Euro laufende Beiträge (– 3,3 Prozent) und hält damit einen Marktanteil von 5,93 Prozent am Branchenvolumen. Die durchschnittliche Versicherungssumme von 142.165 Euro je Vertrag liegt deutlich über dem Branchenschnitt. Nach Vertragszahl rangiert die Dialog nur auf Platz sieben, nach Beitragseinnahmen jedoch auf Rang fünf – ein typisches Muster für den Maklervertrieb, in dem stärker beratene Kundinnen und Kunden tendenziell höhere Absicherungsbeträge wählen. Damit bleibt die Dialog ein profilierter Anbieter im beratungsintensiven, qualitätsorientierten Segment des RLV-Marktes.
  6. Mit 216,1 Millionen Euro laufenden Beiträgen belegt die Deutsche Lebensversicherung AG Rang sechs und erreicht einen Marktanteil von 5,14 Prozent am Branchenvolumen. Gegenüber dem Vorjahr (211,6 Millionen Euro) entspricht das einem Zuwachs um 2,1 Prozent – ein seltener Anstieg in einem insgesamt rückläufigen Markt. Die durchschnittliche Versicherungssumme liegt bei 202.755 Euro je Vertrag und damit an der Spitze der großen Anbieter. Damit steht die Deutsche Lebensversicherung AG innerhalb der Allianz-Gruppe für das Geschäft mit hochwertigen, einkommensstarken Zielgruppen und bestätigt ihre Rolle als Anbieter überdurchschnittlich hoher Absicherungsbeträge.
  7. Die Generali Deutschland Lebensversicherung AG ergänzt als Tochter unter eigenem Namen das Dreigestirn der Generali im RLV-Markt. Sie verzeichnet 194,3 Millionen Euro laufende Beiträge, was einem Marktanteil von 4,62 Prozent am Branchenvolumen entspricht. Gegenüber dem Vorjahr (189,5 Millionen Euro) bedeutet das ein Wachstum um 2,5 Prozent. Die durchschnittliche Versicherungssumme liegt mit 85.556 Euro je Vertrag unter dem Branchendurchschnitt – ein Hinweis auf die breite, stärker volumenorientierte Kundenbasis im klassischen Agentur- und Ausschließlichkeitsvertrieb. Während Cosmos das Direktgeschäft und Dialog den Maklerkanal bedient, repräsentiert die Generali Deutschland Lebensversicherung das Kerngeschäft über den eigenen Außendienst und sichert so die Präsenz des Konzerns in der Breite des deutschen Marktes.

Generali-Gruppe: Marktführerschaft im Verbund

Die Generali-Gruppe nimmt in der Risikolebensversicherung eine Sonderstellung ein. Während die drei Gesellschaften Cosmos Lebensversicherung AG, Dialog Lebensversicherung AG und Generali Deutschland Lebensversicherung AG rechtlich eigenständig agieren, bilden sie gemeinsam das Rückgrat des Generali-Konzerns im deutschen Markt. In der Einzelbetrachtung erscheinen sie jeweils als starke Spezialisten mit unterschiedlicher Vertriebsausrichtung – im Direktgeschäft (Cosmos), im Maklervertrieb (Dialog) und im Ausschließlichkeits- bzw. Agenturkanal (Generali Deutschland Lebensversicherung).

Wird die Gruppe jedoch als wirtschaftliche Einheit betrachtet, offenbart sich ihre überragende Marktstellung: Zusammen erzielen die drei Gesellschaften 965,1 Millionen Euro laufende Beiträge, was einem Anteil von rund 22,9 Prozent am gesamten Beitragsvolumen der Risikolebensversicherung entspricht. Damit vereint die Generali mehr als ein Fünftel des deutschen RLV-Marktes auf sich und bleibt auch 2024 deutlich führend vor allen Wettbewerbern.

Die Mehrkanalstrategie des Konzerns erweist sich dabei als zentraler Erfolgsfaktor: Sie verbindet digitale Direktabschlüsse, unabhängige Maklerberatung und den klassischen Außendienst zu einer Marktpräsenz, die von preisbewussten Onlinekunden bis zu beratungsintensiven Einzelabsicherungen reicht. So spiegelt sich in der Generali-Gruppe das gesamte Spektrum moderner Lebensversicherungsvertriebe wider – und mit ihm die wirtschaftliche Dominanz eines Konzerns, der in der Risikolebensversicherung die größten Beitragseinnahmen im deutschen Markt erzielt.

Hintergrund

Die in diesem Beitrag verwendeten Kennzahlen zur Markt- und Unternehmensentwicklung basieren auf dem MAP-Report 941 von Franke und Bornberg, der unter dem Titel „Bilanzrating deutsche Lebensversicherer 2024“ erschienen ist. Der Report zählt zu den etabliertesten Analyseformaten im deutschen Versicherungsmarkt und enthält umfangreiche Bilanzdaten für den Zeitraum 2020 bis 2024. Sie ermöglichen eine fundierte Einordnung der wirtschaftlichen Entwicklung deutscher Lebensversicherer und bilden die Grundlage für die vorliegende Auswertung der Risikolebensversicherung. Der vollständige MAP-Report 941 kann kostenpflichtig über die Webseite von Franke und Bornberg bestellt werden.