Wohngebäudeversicherung 2024: Entspannung mit Vorbehalt

Quelle: DALL-E

Bei der Schaden-Kosten-Quote zeigt sich 2024 ein etwas freundlicheres Bild. Erstmals seit 2020 liegt der Durchschnitt der Branche wieder unter 100 Prozent. Die Combined Ratio sank auf 96,47 Prozent (2023: 101,0 Prozent) – ein spürbarer Fortschritt, der auf höhere Beitragseinnahmen und eine moderate Entspannung der Schadenseite zurückzuführen ist. Insgesamt konnten 28 Gesellschaften ihre Quote unter die kritische Marke von 100 Prozent senken, drei mehr als im Vorjahr.

Die besten Schaden-Kosten-Quoten 2024

Mehrere Unternehmen konnten ihre Effizienzkennzahlen deutlich verbessern und sich im Branchenvergleich nach vorn schieben. Folgende Unternehmen weisen die besten CR bzw. Schaden-Kosten-Quoten aus:

  1. VGH Landschaftliche Brandkasse: 76,05 Prozent (2023: 85,55 Prozent). Verbessert sich von Rang sieben auf Rang eins.
  2. HUK-Coburg Allgemeine: 76,50 Prozent (2023: 90,86 Prozent). Steigt von Rang zwölf auf Rang zwei.
  3. HUK24: 76,81 Prozent (2023: 88,51 Prozent). Verbessert sich von Rang neun auf Rang drei.
  4. Debeka Allgemeine: 76,97 Prozent (2023: 88,61 Prozent). Klettert von Rang zehn auf Rang vier.
  5. BGV-Versicherung: 77,52 Prozent (2023: 85,02 Prozent). Rückt von Rang sechs auf Rang fünf vor.
  6. Helvetia Direktion für Deutschland: 79,17 Prozent (2023: 96,23 Prozent). Macht den größten Sprung unter den Spitzenreitern – von Rang 17 auf Rang sechs.

Die schwächsten Schaden-Kosten-Quoten 2024

Auf der anderen Seite stehen Gesellschaften, deren Aufwendungen auch 2024 deutlich über den Einnahmen lagen. Die schlechtesten Werte verzeichneten:

  • Barmenia Allgemeine: 113,25 Prozent (2023: 98,29 Prozent). Fällt von Rang 23 auf Rang 45.
  • Bayerischer Versicherungsverband: 114,18 Prozent (2023: 110,28 Prozent). Rutscht von Rang 40 auf Rang 46.
  • Mannheimer: 115,78 Prozent (2023: 123,62 Prozent). Verbessert sich leicht – von Rang 49 auf Rang 47.
  • Rhion Versicherung: 116,16 Prozent (2023: 118,74 Prozent). Fällt von Rang 46 auf Rang 48.
  • Signal Iduna Allgemeine: 117,67 Prozent (2023: 110,00 Prozent). Fällt von Rang 39 auf Rang 49.
  • Adler Versicherung: 123,94 Prozent (2023: 119,15 Prozent). Rutscht von Rang 47 auf Rang 50.

Fazit: Wohngebäudeversicherung zeigt fragile Stabilität

Nach Jahren hoher Verluste hat sich die Wohngebäudeversicherung 2024 erstmals wieder spürbar stabilisiert. Steigende Prämien, weitgehend konstante Bestände und eine leichte Entlastung auf der Schadenseite führten dazu, dass die durchschnittliche Combined Ratio unter 100 Prozent fiel.

Doch der Befund bleibt fragil: Viele Gesellschaften schreiben weiterhin Verluste, und das Ergebnis hängt stärker denn je von der Witterung ab. Jahre mit moderaten Sturmschäden können kurzfristig entlasten – ein einzelnes Extremereignis wie 2021 reicht jedoch aus, um die Bilanz erneut ins Minus zu drehen.

Hintergrund: Die hier präsentierten Zahlen und Analysen stammen aus dem soeben erschienenen Branchenmonitor Wohngebäudeversicherung 2025 der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Die Studie untersucht die 50 größten Wohngebäudeversicherer Deutschlands und deckt damit rund 95 Prozent des Marktes ab. Erfasst werden Kennzahlen aus den Geschäftsjahren 2019 bis 2024, darunter Prämienentwicklung, Vertragszahlen, Schaden-Kosten-Quoten und versicherungstechnische Ergebnisse. Neben diesem Report stehen weitere aktuelle Branchenmonitore kostenpflichtig auf der Webseite der Leipziger Experten zum Download bereit.