Wohngebäudeversicherung 2024: Entspannung mit Vorbehalt

Quelle: DALL-E

Während sich die Schaden-Kosten-Quote 2024 erstmals seit Jahren wieder in den auskömmlichen Bereich retten konnte, bleibt das versicherungstechnische Ergebnis (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung) im negativen Bereich. Seit 2021 schreiben die Wohngebäudeversicherer hier ununterbrochen rote Zahlen.

Im Durchschnitt der fünfzig größten Anbieter ergibt sich 2024 ein Minus von 13,85 Millionen Euro – nach minus 14,70 Millionen Euro im Vorjahr. Auch die Jahre zuvor schlossen mit Verlusten: 2022 mit minus 12,75 Millionen Euro, 2021 infolge der Ahrtal-Katastrophe mit minus 23,76 Millionen Euro.

Die besten versicherungstechnischen Ergebnisse 2024

Einige Gesellschaften konnten ihre Ergebnisse deutlich verbessern und wieder in die Gewinnzone zurückkehren, andere behaupteten ihre starke Position aus dem Vorjahr. Insgesamt sind es 17 Versicherer, die einen Gewinn ausweisen konnten. Folgende Unternehmen führen die Tabelle der besten Ergebnisse an:

  1. Provinzial Versicherung: 39,17 Millionen Euro (2023: 48,86 Millionen Euro). Die Provinzial behauptet die Spitzenposition vom Vorjahr. Wie stark allerdings Naturereignisse die Ergebnisse beeinflussen können, zeigt die Ahrtal-Katastrophe 2021: Damals betrug der Verlust 435,16 Millionen Euro, 2022 lag er noch bei minus 150,66 Millionen Euro. Nun hat sich die Provinzial vom einst letzten Rang wieder auf die eins gekämpft.
  2. HUK-Coburg VVaG: 38,80 Millionen Euro (2023: 25,57 Millionen Euro). Behauptet Rang zwei und verbessert das Ergebnis erneut deutlich.
  3. HUK-Coburg Allgemeine: 32,21 Millionen Euro (2023: 24,58 Millionen Euro). Hält Rang drei und bestätigt die stabile Entwicklung innerhalb der Gruppe.
  4. Debeka Allgemeine: 30,91 Millionen Euro (2023: 9,48 Millionen Euro). Verbessert sich von Rang sechs auf Rang vier und kehrt damit in die Spitzengruppe zurück.
  5. VGH Landschaftliche Brandkasse: 20,59 Millionen Euro (2023: minus 3,31 Millionen Euro). Steigt von Rang 21 auf Rang fünf und überwindet erstmals seit 2021 wieder die Verlustzone.
  6. Helvetia Direktion für Deutschland: 16,43 Millionen Euro (2023: minus 7,08 Millionen Euro). Verbessert sich deutlich – von Rang 28 auf Rang sechs.

Die schwächsten versicherungstechnischen Ergebnisse 2024

Auch 2024 blieben zahlreiche große Anbieter deutlich im Minus: Insgesamt schlossen 33 Gesellschaften mit Verlust ab. Zwar konnten einige ihre Defizite verringern, doch die Entlastung am Markt reichte noch nicht aus, um flächendeckend in die Gewinnzone zurückzukehren. Die höchsten Verluste verzeichneten folgende Unternehmen:

  • Axa: minus 56,62 Millionen Euro (2023: minus 134,88 Millionen Euro). Nach einem tiefroten Vorjahr verbessert sich die Gesellschaft merklich und steigt von Rang 50 auf Rang 45.
  • Gothaer Allgemeine: minus 57,57 Millionen Euro (2023: minus 47,01 Millionen Euro). Trotz leicht rückläufiger Prämienentwicklung verschlechtert sich das Ergebnis und fällt von Rang 43 auf Rang 46.
  • Ergo: minus 57,63 Millionen Euro (2023: minus 58,56 Millionen Euro). Das Ergebnis bleibt nahezu unverändert; die Gesellschaft sinkt leicht von Rang 46 auf Rang 47.
  • Signal Iduna Allgemeine: minus 81,92 Millionen Euro (2023: minus 50,04 Millionen Euro). Nach einem besseren Vorjahr rutscht das Unternehmen wieder deutlich ab und belegt nun Rang 48.
  • Allianz: minus 116,01 Millionen Euro (2023: minus 123,26 Millionen Euro). Der Marktführer kann das Ergebnis leicht verbessern, bleibt jedoch seit 2019 durchgängig in der Verlustzone und hält Rang 49.
  • R+V Allgemeine: minus 144,20 Millionen Euro (2023: minus 89,88 Millionen Euro). Sie fällt von Rang 48 auf Rang 50 zurück und zählt damit erneut zu den Verlierern der Sparte. Ein positives Ergebnis gelang auch hier seit 2019 nicht mehr.