Auch beim versicherungstechnischen Ergebnis (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung) zeigt sich eine spürbare Verbesserung, wenn auch auf niedrigem Niveau. Nachdem die Branche 2023 mit einem Rekorddefizit von durchschnittlich minus 52,55 Millionen Euro abschloss, reduzierte sich der Verlust 2024 deutlich auf minus 21,27 Millionen Euro. Die entsprechende Ergebnisquote verbesserte sich von minus 20,7 auf minus 9,1 Prozent. Von einer Rückkehr in die Gewinnzone kann zwar keine Rede sein, doch die Richtung stimmt.
Neun der fünfzig größten Kfz-Versicherer erzielten 2024 ein positives versicherungstechnisches Ergebnis, hinzu kommt die Axa easy mit einem ausgeglichenen Resultat (plus/minus 0). Damit bleibt der überwiegende Teil der Branche – insgesamt vierzig Unternehmen – beim Ergebnis weiterhin in den roten Zahlen. Im Vorjahr waren es noch siebenundvierzig.
Die besten und schlechtesten Ergebnisse 2024
Ein Blick auf die Einzelunternehmen zeigt, wie unterschiedlich die Maßnahmen zur Stabilisierung wirkten. Nur wenige Anbieter konnten ihre Bilanzen tatsächlich ins Plus drehen, während die Mehrheit noch immer Verluste schreibt. Dennoch zeigt auch diese Mehrheit spürbare Verbesserungen bei der Kennzahl.
Folgende Unternehmen konnten 2024 die besten versicherungstechnischen Ergebnisse (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung) ausweisen:
- HUK-Coburg Allgemeine – vom Tabellenende an die Tabellenspitze: Nach dem schlechtesten Ergebnis der Branche im Jahr 2023 (minus 223,46 Millionen Euro) gelingt der spektakuläre Sprung auf Rang eins mit einem Gewinn von 90,93 Millionen Euro. Kaum ein anderes Unternehmen steht so deutlich für die Wirksamkeit massiver Korrekturen.
- Allianz – der Vorjahressieger rückt auf Platz zwei, verbessert sich jedoch von 30,67 auf 40,43 Millionen Euro. Damit bleibt der Marktführer operativ stabil, muss den Spitzenplatz aber an eine der Töchter seines größten Konkurrenten abgeben: die HUK-Coburg Allgemeine, die innerhalb der HUK-Gruppe den größten Teil des Kfz-Geschäfts trägt.
- LVM – vom tiefroten Minus ins Plus: Nach einem Verlust von 166,43 Millionen Euro im Jahr 2023 erzielt der Münsteraner Versicherer nun 30,64 Millionen Euro Gewinn. Ein klarer Beleg für solide Kalkulation und die erfolgreiche Rückkehr zu kostendeckenden Prämien.
- Provinzial Nord Brandkasse – bestätigt ihre Position in der Spitzengruppe und steigert das Ergebnis von 2,18 auf 17,96 Millionen Euro. Sie war bereits 2023 eine von nur drei Gesellschaften mit positivem Ergebnis und unterstreicht nun ihre Kontinuität.
Am anderen Ende der Tabelle zeigt sich, dass die strukturellen Belastungen fortbestehen. Einige große Anbieter konnten ihre Verluste zwar verringern, doch das Kfz-Geschäft bleibt für sie weiterhin ein Zuschussbetrieb.
Die größten Verluste 2024 müssen folgende Versicherer ausweisen:
- Debeka Allgemeine – der Verlust steigt von 71,89 auf 88,66 Millionen Euro. Eine hohe Schadenquote von 101,85 Prozent belastet das Ergebnis spürbar.
- R+V Allgemeine – verringert ihr Defizit von 166,61 auf 103,83 Millionen Euro. Trotz der Verbesserung bleibt die Gesellschaft deutlich in der Verlustzone.
- DEVK Allgemeine – bleibt mit einem Minus von 121,48 Millionen Euro das Schlusslicht der Branche. Zwar fällt das Defizit geringer aus als 2023 (minus 154,81 Millionen Euro), doch hohe Schadenfrequenzen im Massengeschäft halten die Ergebnisse weiter unter Druck.