Wer privat krankenversichert ist, trifft oft Entscheidungen fürs Leben – mit weitreichenden Folgen für Versorgung, Beiträge und Tarifleistungen. Umso wichtiger ist eine Beratung, die nicht nur korrekt, sondern auch verständlich und individuell ist. Eine aktuelle Studie hat untersucht, welche Anbieter dabei aus Sicht ihrer Kundinnen und Kunden besonders gut abschneiden. Versicherungsbote stellt die Top-Versicherer in einer neuen Bildstrecke vor.
Hintergrund: Krankenversicherung ist Vertrauenssache – insbesondere im Privatsegment, wo Verträge langfristige Zusagen enthalten und oft die gesamte gesundheitliche Versorgung absichern sollen. Ob Vollversicherung, Zusatzpolice oder spezielle Tarife für bestimmte Berufsgruppen: Viele Angebote sind erklärungsbedürftig, folgen unterschiedlichen Logiken und haben Auswirkungen auf spätere Leistungen und Beiträge. Umso entscheidender ist es, dass Interessierte sich im Beratungsgespräch ernst genommen und kompetent begleitet fühlen. Denn eine Fehlentscheidung lässt sich in der PKV oft nicht ohne Weiteres korrigieren.
Doch welche Versicherer gelingt es aus Sicht der Kundinnen und Kunden besonders gut, kompetent und verständlich zu beraten? Genau dieser Frage geht die aktuelle Studie „Beste Kundenfachberatung 2025“ nach, die ServiceValue in Kooperation mit dem Handelsblatt durchgeführt hat. Die Ergebnisse zeigen, welche Anbieter in echten Beratungsgesprächen überzeugen konnten – aus Sicht jener Menschen, die ein solches Gespräch innerhalb der vergangenen zwölf Monate geführt haben.
Was wurde gemacht
Die Bewertung der privaten Krankenversicherer – inklusive ihrer Pflegepflicht- und Zusatzversicherungsangebote im Themenfeld „Gesundheit und Pflege“ – ist Teil einer umfassenden Branchenstudie zur Fachberatung in Deutschland. Insgesamt wurden 712 Unternehmen aus 36 Branchen des Einzelhandels- und Dienstleistungssektors untersucht. Auch Versicherer und Banken wurden erfasst – allerdings differenziert nach Beratungsthemen wie Vorsorge, Gesundheit oder Finanzen.
Grundlage der Untersuchung ist eine bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung, die ServiceValue in Kooperation mit dem Handelsblatt durchgeführt hat. Teilnehmen durften ausschließlich Personen, die in den letzten zwölf Monaten ein konkretes Beratungsgespräch geführt hatten – etwa zur Wahl einer privaten Krankenvollversicherung, einer Zusatzpolice oder zu Leistungen im Pflegebereich. Die zentrale Frage lautete:
„Wie beurteilen Sie die Fachberatung, die Sie in Bezug auf das folgende Unternehmen erhalten haben?“
Zur Orientierung wurden zehn Leistungsaspekte vorgegeben – darunter Auftreten, Hilfsbereitschaft, Fachkompetenz, Bedarfsermittlung, Angebotsvermittlung und wahrgenommener Nutzen. Ob diese Kriterien einzeln bewertet oder lediglich als Leitfaden für eine Gesamtnote genutzt wurden, bleibt in der Studienbeschreibung offen. Bewertet wurde auf einer fünfstufigen Skala mit folgenden Antwortmöglichkeiten:
- = „ausgezeichnet“
- = „sehr gut“
- = „gut“
- = „mittelmäßig“
- = „schlecht“
Antworten mit 9999 = „weiß nicht“ wurden nicht in die Bewertung einbezogen.
Alle PKV-Unternehmen, deren Mittelwert besser als der Branchendurchschnitt von 2,23 ausfiel, erhielten das Prädikat „Exzellente Kundenberatung“. Das Unternehmen mit dem besten Wert im Marktsegment wurde zusätzlich mit der Höchstauszeichnung „Beste Kundenfachberatung“ prämiert.
Was die Studie nicht leisten kann
Die Untersuchung bietet wertvolle Einblicke in das subjektive Erleben von Beratungsgesprächen – vor allem, weil sie gezielt Personen befragt, die in den letzten zwölf Monaten ein konkretes Gespräch zu privaten Kranken- oder Pflegeversicherungen geführt haben. Damit geht sie über Imagebefragungen hinaus und rückt tatsächliche Beratungserfahrungen in den Mittelpunkt.
Dennoch bleibt die Aussagekraft begrenzt: Die Studie misst nicht, ob die Beratung fachlich korrekt, medizinisch angemessen oder im Sinne einer nachhaltigen Absicherung vorteilhaft war. Es wird nicht erfasst, ob wesentliche tarifliche Merkmale wie Beitragssprünge im Alter, Beitragsentlastungstarife, Selbstbehalte oder Karenzzeiten nachvollziehbar erläutert wurden. Auch bleibt offen, ob über Leistungsausschlüsse, Erstattungsgrenzen oder langfristige Beitragsdynamiken ausreichend aufgeklärt wurde – Punkte, die für die Qualität einer Beratung von zentraler Bedeutung sind.
Ein weiteres Defizit liegt in der fehlenden Differenzierung der Gesprächsanlässe: Die Bewertungen können sich auf ganz unterschiedliche Situationen beziehen – etwa auf den Abschluss einer Voll- oder Zusatzversicherung, aber ebenso auf Tarifumstellungen, Fragen zur Beitragsentwicklung oder konkrete Leistungsanfragen. Besonders kritisch ist dabei: Es bleibt unklar, ob das Beratungsgespräch eine umfassende Vollversicherung mit komplexer Absicherungslogik betraf – oder lediglich eine Zusatzpolice wie eine Zahn-, Krankenhaus- oder Brillenversicherung, bei der die Anforderungen an Tiefe und Struktur der Beratung deutlich geringer sind. Auch wird nicht erfasst, ob das Gespräch fachlich korrekt, individuell angemessen oder langfristig vorteilhaft war. Gemessen wird nicht das „Was“ oder „Wie“ der Beratung im objektiven Sinn, sondern der subjektive Eindruck, den das Gespräch bei den Befragten hinterlassen hat. Das ist ein relevanter Zufriedenheitsindikator – aber kein Maßstab für die tatsächliche Qualität der Fachberatung.
Versicherungsbote stellt ausgezeichnete PKV-Unternehmen vor
In einer neuen Bildstrecke zeigt Versicherungsbote, welche PKV-Anbieter aus Sicht ihrer Kundinnen und Kunden durch besonders gute Beratung überzeugen konnten. Berücksichtigt wurden Versicherer, deren Bewertung oberhalb des Branchendurchschnitts lag – sortiert nach Mittelwert (je niedriger, desto besser). Zur Einordnung wurden ergänzend Marktkennzahlen aus dem aktuellen MAP-Report 939 (Beitragseinnahmen) sowie Portfolio- und Marktstrukturangaben aus dem Branchenmonitor PKV der V.E.R.S. Leipzig GmbH herangezogen. Weitere Ergebnisse der Studie „Beste Kundenfachberatung 2025“ sowie ein Studiensteckbrief sind auf der Webseite von ServiceValue verfügbar.