Rentenversicherung: Welche Tarife im Privatrenten-Rating dominieren

Quelle: DALL-E

Das Analysehaus Morgen & Morgen hat beim aktuellen „M&M Rating Privatrente“ nur 222 Tarifen die Bestbewertung gegeben. Lediglich ein Produkt wurde als "schwach" eingestuft.

Die Prüfer vom Analysehaus Morgen & Morgen haben zum ersten mal die Bedingungswerke der Privatrenten-Tarife unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 310 Tarife von 52 verschiedenen Anbietern in den Bereichen fondsgebundene sowie klassische Rententarife und Indexpolicen durchleuchtet.

Dabei seien die Bedingungen anhand von jeweils 20 Ratingfragen bewertet worden. Lediglich bei den fondsgebundenen Tarifen wurden 31 Fragen herangezogen. So mussten Index- und Klassik-Tarife für eine Spitzenbewertung beispielsweise auf Kosten für die Inanspruchnahme von Überbrückungsmöglichkeiten verzichten. Zudem müsse unter anderem auch die Möglichkeit zur Umschichtung von Geldanlagen zwecks Wiederherstellung ursprünglicher Vermögensallokation bestehen. Bei den fondsgebundenen Renten muss mindestens die Möglichkeiten bestehen die Leistung vorzeitig abzurufen sowie das Renteneintrittsalter aufzuschieben. Die aktuelle Verteilung des Marktangebots beläuft sich auf etwas mehr als 75 Prozent Fondsrenten, knapp 16 Prozent Klassische Renten und nur rund neun Prozent Indexpolicen.

„Das stärkste Wachstum ist innerhalb der Fondspolicen zu verzeichnen. Unsere Analysen haben gezeigt, dass die Tarife sich auf einem sehr hohen Bedingungsniveau befinden und für jeden Anlegertyp top Renditeprognosen bieten“, beschreibt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating, die aktuelle Entwicklung. Ein Blick auf die Renditeerwartungen der Tarife mit den besten Bedingungswerken zeigt eine sehr gute Auswahl an top Renditeprognosen für drei typische Anlagestrategien: 63 Tarife für sicherheitsorientiert, 46 Tarife für ausgewogen und 72 für chancenorientiert – sowohl bei fondsgebundenen als auch klassischen Produkten.

Nimmt man die Auswertung des Unternehmens aus Hofheim am Taunus zum Maßstab, dann sind bei den Privatrenten überwiegend "sehr gute" oder "ausgezeichnete" Produkte auf dem Markt. Gleich 222 Tarife dürfen sich als Klassenprimus fühlen, da sie mit der Bestnote „Fünf Sterne“ ausgezeichnet wurden. Sieben von zehn Policen (71,6 Prozent) wurden entsprechend bewertet. Immerhin 59 Produkte wurden mit "sehr gut" eingestuft (18,4 Prozent). Im Vergleich zur Auswertung aus dem Vorjahr haben sich viele Tarife von einer "sehr guten" zu einer "ausgezeichneten" Wahl gemausert. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Im Mittelfeld finden sich insgesamt 28 Tarife und damit 8,7 Prozent der untersuchten Tarife. In Summe sei nur ein Tarif als "schwach" eingestuft worden. Das ist ein Anteil von gut 0,3 Prozent der geprüften Tarifvarianten. Diese schwache Benotung findet sich bei den Klassik-Policen. Lediglich die "Bausteinrente R4" von der Hannoverschen wurde so eingestuft. Schlechtere Bewertungen gab es in dieser Untersuchung nicht.

Privatrenten im Vergleich

In Summe wurden 231 Angebote im Bereich der fondsgebundenen Renten untersucht. Stolze 185 Tarife dürfen sich hier als Sieger fühlen. Denn sie wurden mit der Bestnote „Fünf Sterne“ ausgezeichnet. Vier von fünf Policen (80,1 Prozent) wurden entsprechend bewertet.

Diese mussten für eine Bewertung mit fünf Sternen beispielsweise folgende Merkmale erfüllen:

  • Ein Rentenfaktor wird auf das Gesamtguthaben bereits bei Vertragsschluss garantiert und es findet eine Günstigerprüfung mit den Rechnungsgrundlagen zum Renteneintritt statt.
  • Ein automatisches Ablaufmanagement kann angewählt werden.
  • Bei der Inanspruchnahme von Überbrückungsmöglichkeiten wird auf die Kosten verzichtet.
  • Ein vorzeitiger Abruf der Leistung ist möglich.
  • Ein Aufschub des Renteneintrittsalters ist möglich.

Für eine Bewertung mit vier Sternen mussten Tarife mindestens folgende Merkmale erfüllen:

  • Mindestens ein gebührenfreier Shift und ein gebührenfreier Switch sind jeweils jährlich möglich.
  • Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.

Immerhin 25 Produkte übersprangen diese Hürde und wurden mit "sehr gut" eingestuft (15,1 Prozent). Im Mittelfeld finden sich insgesamt elf Tarife wieder. Schwächere Noten gibt es nicht.

Bei den Index- bzw. Klassik-Produkten wurden andere Maßstäbe angesetzt. Diese mussten für eine Bewertung mit fünf Sternen beispielsweise folgende Merkmale erfüllen:

  • Bei der Inanspruchnahme von Überbrückungsmöglichkeiten wird auf die Kosten verzichtet.
  • Es besteht die Möglichkeit zur Umschichtung von Geldanlagen zwecks Wiederherstellung ursprünglicher Vermögensallokation.
  • Es wird ein Einstiegsmanagement angeboten.
  • Es können Switch und Shift unabhängig voneinander durchgeführt werden.

Bei den Indexpolicen wurden 16 von 27 Angeboten mit „Fünf Sternen“ bedacht. Zehn Policen werden als "sehr gut" und ein weiteres Produkt als "durchschnittlich" eingeordnet. 21 Angebote dürfen sich bei den Klassik-Renten als Sieger fühlen. Hier gab es insgesamt kaum Verschiebungen. Immerhin 14 Produkte erhalten eine "sehr gute" Bewertung. Weitere 16 Angebote werden mit einer "durchschnittlichen" Note bedacht. Mit dem Angebot der Hannoverschen ("Bausteinrente R4") wurdn ein Tarif als "schwach" gewertet. Schlechtere Bewertungen gab es nicht. Die kompletten Ergebnisse sind auf der Homepage von Morgen & Morgen zu finden.