Viel Theorie bis hierher; kommen wir jetzt kurz in unsere Praxis. Im Jahr 2024 haben wir insgesamt 115 Mal eine Nachversicherung innerhalb der Berufsunfähigkeitsversicherung gezogen: Sicherlich eine sehr hohe Zahl im Marktvergleich eines Vermittlerbüros, aber es lohnt sich, hier definitiv am Ball zu bleiben.
Ich sehe eine direkte Dankbarkeit unserer Kunden, wenn wir sie proaktiv auf die Möglichkeit einer Erhöhung hinweisen; sei es, wenn wir von neuen Lebensumständen Bescheid bekommen (Kind, Immobilienfinanzierung, Jobwechsel, Heirat, etc.) oder auch durch den freundlichen Hinweis, dass in den ersten fünf Jahren eine Erhöhung ohne erneute Gesundheitsfragen möglich ist. Bekanntlich wird die Nachversicherung wie ein Neuvertrag vergütet. Aber in der Wahrnehmung des Kunden ist dies gelebter Service und hat wenig mit „Der Berater möchte mir etwas verkaufen” zu tun.
Die Nachversicherung ist also für alle Beteiligten eine “Win-Win-Situation":
- Unsere Kunden haben wieder einen höheren Versicherungsschutz, falls das Leben mal nicht mehr so läuft, wie es sein sollte.
- Wir als Vermittler haben zufriedenere Kunden und profitieren natürlich auch finanziell von dieser Erhöhung – ohne wirklich viel Aufwand.
- Und der Versicherer bekommt höhere Beiträge und steigert sein Geschäft.
Aus diesen Gründen ist es für mich eher unverständlich, weshalb die Nachversicherung ein Schattendasein führt. In jedes Jahresgespräch bzw. jeden Jahrescheck (mittlerweile immer öfter in digitaler Form) gehört dieses Thema rein.
Hintergrund: Der Gastbeitrag ist zuerst in der Ausgabe 01/2025 des Fachmagazins Versicherungsbote erschienen. Das Magazin kann auf der Versicherungsbote- Webseite kostenfrei abonniert werden.