wefox trennt sich von italienischem Versicherungsgeschäft

Quelle: DALL-E

Der Digitalversicherer wefox trennt sich von seinen italienischen Gesellschaften. Wer der Käufer werden soll und ob das 'Ciao bella' wirklich das Ende der Italien-Reise des Digitalversicherers ist.

2022 brach die wefox-Gruppe auf, um Italiens Versicherungsmärkte zu 'erobern'; eine Partnerschaft mit AC Milan unterstrich die ehrgeizigen Pläne. Nun verkauft der Digitalversicherer seine italienischen Tochtergesellschaften wefox MGA S.r.l. und wefox Services Italy S.r.l. an den US-Finanzinvestor J.C. Flowers & Co.. Der Schritt ist Teil der umfassenden Restrukturierung der wefox-Gruppe, die damit abgeschlossen ist. Der Versicherer will sich künftig stärker auf seine Kernmärkte und die nachhaltige Finanzierung des Geschäfts konzentrieren.

Beide verkauften Gesellschaften sind insbesondere im Affinity-Geschäft rund um Autoversicherungen tätig. Das operative Geschäft in Italien bleibt nach Angaben von wefox von der Übernahme unberührt. Kunden und Partner sollen weiterhin die gewohnten Services über bestehende Kanäle erhalten.

wefox-CEO Joachim Müller sieht den Verkauf als Meilenstein in der strategischen Weiterentwicklung: „Wir verschaffen uns durch diese Transaktion zusätzliche finanzielle Flexibilität, um unsere Zukunft gezielt zu gestalten.“

Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt marktüblicher Bedingungen und soll bis Ende des zweiten Quartals 2025 abgeschlossen werden. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Der Verkauf der italienischen Gesellschaften ist ein weiterer Schritt in der umfassenden Restrukturierung von wefox. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen. So verzeichnete die Wefox-Gruppe im Jahr 2023 einen Verlust nach Steuern von 141 Millionen Euro, nachdem bereits im Vorjahr ein Minus von 125 Millionen Euro ausgewiesen wurde. Diese Entwicklungen führten zu einer drastischen Abwertung des Unternehmens: Während wefox im Sommer 2022 noch mit 4,5 Milliarden US-Dollar bewertet wurde, sank die Bewertung im Zuge einer Finanzierungsrunde im Jahr 2024 auf 500 Millionen Euro – ein Rückgang von knapp 90 Prozent. Im Rahmen der Neuausrichtung verkaufte wefox unter anderem seine Versicherungstochter wefox Insurance im Dezember 2024 und zog sich aus dem deutschen Markt zurück. Zudem wurde der Assekuradeur Assona, den wefox erst Ende 2021 übernommen hatte, im Juli 2024 an die Maklergruppe Ecclesia veräußert.
Mit dem Rückzug aus Italien verfolgt wefox konsequent seinen eingeschlagenen Kurs, sich von weniger profitablen Einheiten zu trennen und das Unternehmen auf ein stabileres Fundament zu stellen.