Podcast: Standardsoftware oder nicht?

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Was sollte ein Versicherer einkaufen und was besser selbst entwickeln? Diese und mehr Fragen beantwortet Pavel Berkovitch von der Landeskrankenhilfe in dieser Folge des Digital Insurance Podcast. Im Gespräch mit Digital-Experte Jonas Piela erzählt er aus der täglichen Praxis.

Die Digitalisierung endet nicht. Es handelt sich um einen fortlaufenden Prozess. Davon ist Pavel Berkovitch überzeugt. Der studierte Diplom-Mathematiker ist seit Juni 2022 im Vorstand der Landeskrankenhilfe (LKH) und dort für den Bereich “Digitalisierung und Querschnitt” verantwortlich. Berkovitch sieht die Digitalisierungsstrategie als einen Teil der Geschäftsstrategie. Zudem möchte er eine Differenzierung zwischen Digital- und IT-Strategie vornehmen. Es gehe darum, digital zu denken und Produkte zu entwickeln und zugleich im Unternehmen alles zusammenzubringen. Unter der IT-Strategie versteht er “[...] die formale Erfüllung der regulatorischen Anforderungen.”

Auf die Überarbeitung der Bestandsführungssysteme angesprochen, gibt Berkovitch zu: “Bei der LKH kann man klassisch von einem Investitionsstau sprechen.” Hinsichtlich der Ausgangsfrage, ob das aktuelle System die strategischen Anforderungen überhaupt erfüllen kann, nennt er drei wesentliche Aspekte: Es gilt, den strategischen und regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden sowie IT-technologische und personelle Aspekte der Bestandssysteme zu durchleuchten.

Im Zuge einer Vorstudie habe der Versicherer herausgefunden: Das aktuelle System wird die Anforderungen nur ungenügend tragen können. Eine Transformation war deshalb unumgänglich. Im Zuge dessen habe sich die Gesellschaft für den Kauf einer Standardsoftware in Form einer kompletten Suite entschieden. Gleichzeitig warnt Berkovitch aber auch: “Die Einführung von Standardsoftware führt nicht in jedem Unternehmen automatisch zu einer Reduzierung der IT-Kosten.”

Deshalb müsse eine vollständige (Total Cost of Ownership (TCO) vorgenommen und die IT- und Betriebskosten berücksichtigt werden. Außerdem bleibe die Schnittstelle zum und die Interaktion mit dem Kunden ein wichtiges Differenzierungsmerkmal am Markt. Überdies seien die Bestandsführungssysteme die “Pflicht”. Die Interaktion mit dem Kunden müsse in dem Kontext als “Kür” angesehen werden.

Über den Podcast:

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast.