Allianz warnt vor weiteren Flutkatastrophen

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Der Versicherer habe aus den Erfahrungen nach dem Unwetter-Tief ‚Bernd‘ gelernt und sein Krisen-Konzept angepasst: „So beschaffen wir Trocknungsgeräte und Notstromaggregate bei Bedarf selbst, weil diese dann sehr rasch am Markt nicht mehr verfügbar sind.“ Nach eigenen Angaben beschaffte die Allianz unter anderem 2000 Trocknungsgeräte und 100 Notstromaggregate.

Allianz erwartet weitere Flutkatastrophen

Nach Einschätzung der Allianz werden sich vergleichbare Flutereignisse häufen: „Wir werden zu unseren Lebzeiten noch das eine oder andere Ereignis dieser Art in Deutschland sehen“, so Haug. „Hoffentlich nicht ganz so schlimm wie im Ahrtal, aber solche extremen Wetterereignisse werden statistisch häufiger.“ Es sei vermehrt festzustellen, dass Gewitterzellen nicht mehr wandern bzw. sich nur sehr langsam fortbewegen. „Wenn ein starkes Gewitter stehen bleibt, führt das zu einer dramatischen Niederschlagsmenge in einem kleinen Gebiet“, erklärt Haug. Seiner Auffassung nach sollten die Warnketten für Bürger deutlich verbessert werden. Zu einer solchen Einschätzung kam jüngst auch ein Gutachten, das von der Zurich in Auftrag gegeben wurde (Versicherungsbote berichtete).

Kritik am schleppenden Wiederaufbau in den besonders heftig betroffenen Gebieten übten am Wochenende bis zu 200 Betroffene in Mainz. Die Kritik richtete sich auch gegen den Beschluss, Fluthilfe-Zentren im Ahrtal bis Ende Juli zu schließen. Der Landtagsabgeordnete Horst Gies (CDU) forderte u.a. eine schnellere Auszahlung der Fördergelder für den Wiederaufbau. Bislang seien erst 20 Prozent der Gesamtsumme an Betroffene ausgezahlt wurden. Zudem müsse die Investitions- und Strukturbank (ISB) personell aufgestockt werden, um die Anträge der Betroffenen schneller bearbeiten zu können.